Epilog

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Epilog

Es war schon eine Weile her... Taddls Wunden waren verheilt, das blaue Auge war verschwunden und der Sommer war gekommen. Taddl, Ardy und ich hatten nach dem langen, nassen Winter endlich wieder die Longboards hervorgekramt und fuhren durch Köln. "Oh Gott, hab ich Lust auf ein Eis!" rief Ardy. "Wo ist die nächste Eisdiele?" "Ich bin dabei!" Stimmte ich zu. "Und Taddl darf einfach kein Fruchteis essen!" Wir lachten und ich ließ mir die Sinne auf Gesicht scheinen. Die nächste Eisdiele war nicht weit weg. Taddl und ich fuhren sofort zum nächsten Tisch, doch Ardy bremste abrupt vor der letzten Ecke. "Brudi, was ist los?" "Oh verdammt, seht ihr das Mädchen da hinten?" Er wies auf ein Mädchen, etwa 20 Jahre alt, mit langen, blonden Haaren und einer Wahnsinns Figur. Sie saß alleine an einem Tisch vor der Eisdiele und war in ein kleines Taschenbuch vertieft. "Was soll mit ihr sein?" Taddls ratloses Gesicht verwandelte sich in ein Grinsen. "Das fragst du noch, Mona? Siehst du nicht, dass Ardy jetzt schon anfängt zu sabbern?" "Sprich sie doch einfach an!" "Nein, oh Gott! Das kann ich nicht! Ich... Nein... Lass uns einfach umdrehen." Er wollte schon in die entgegengesetzte Richtung davon fahren, doch ich nahm ihn am Handgelenk und zog ihn zurück zu uns. "Dann sprich sie eben nicht an, aber das Eis will ich trotzdem!" Mit einem letzten, unsicheren Blick auf das Mädchen fuhr er los, in Richtung Eisdiele. Plötzlich fühlte ich mich an damals erinnert. 3 Jahre? War es wirklich schon 3 Jahre her? Ich sah, wie Ardys Blicke immer wieder an ihr hängen blieben, stieß mich noch einmal ab, sodass ich auf einer Höhe mit ihm fuhr. Taddl war schon einige Meter vor uns. "Ich traue mich einfach nicht..." Murmelte Ardy, mehr zu sich selbst, als zu mir. "Brudi, erschreck' bitte nicht. Du wirst es mir später danken." "Was..." Er kam gar nicht dazu die Frage zu beenden, denn ich gab ihm einen herzhaften schubs in Richtung des Tisches. Schnell holte ich zu Taddl auf, damit man mich nicht mit dem Krach hinter mir in Verbindung bringen konnte. "Mona? Dein Ernst?" Ich kicherte und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. "Du dürftest da am wenigsten was dagegen haben. Wir beide." Während ich von meinem Longboard stieg warf ich schnell einen Blick zurück. Ardy unterhielt sich schon mit dem Mädchen und sie schien ihm nicht böse zu sein, dass er ihren Tisch um genietet hatte. Manchmal war das Glück eben nur ein Sturz entfernt.

Ein Sturz entferntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt