Ja, Nein, Vielleicht

414 19 0
                                    

Nach der eher ernüchternden Neuigkeit am Morgen waren die Schüler der beiden Jahrgänge direkt in den Unterricht gegangen. Das die Stunde danach zusammen mit den eben gesehen Slytherins zusammen stattfand, machte es nicht unbedingt besser. Die Tatsache, das man sich nun noch mehr sehen und sich mit den gegenseitigen Streitigkeiten zum ersten Mal so richtig auseinander setzen musste, kam nicht bei jedem gut an.

Sich zu hassen, statt Vorurteile zu überwinden, war nun mal schlichtweg einfacher.

Hermine konnte es ihren Mitschülern nicht verübeln, ihr ging es schließlich ähnlich. Jedoch konnte sie auch die Stellung, sowie den Gedanken der Schulleitung und der Hauslehrer zu ihrem Häuserzwist nachvollziehen.

Doch auch in den nachfolgenden Stunde mit anderen Häusern besserte sich die Stimmung der Gryffindors nur mäßig. Auch Hermine gelang es nur schwer sich für die Fächer zu begeistern, da sie in Gedanken schon an ihre eigentliche Freistunde dachte.

Sie konnte sich wahrlich besseres vorstellen, als diese mit Malfoy zu verbringen.

Sie hasste es. Sie hasste ihn.
Aber vielleicht sogar mehr sich selbst.

Das nicht immer alle ihre Pläne aufgingen war sie mittlerweile, seit Harry und Ron an ihrer Seite waren, gewohnt. Doch bei Malfoy war es etwas ganz anderes.

Der Hexe war natürlich bewusst, dass sie auch einen Nutzen aus dieser Übereinkunft ziehen könnte. Doch sie hätte ihr Problem ganz sicher selbst aus der Welt schaffen können. Es gab selten etwas das ihr nicht gelingen wollte.

Er war definitiv mehr auf ihre Hilfe angewiesen, als sie auf die seine. Da Malfoy ebenfalls über dieses Wissen verfügte, war ihm sehr wahrscheinlich nichts besseres als Erpressung eingefallen.

Sie einfach zu fragen, wäre mit seinem Stolz nicht vereinbar gewesen. Aber freiwillig hätte sie ihm sehr wahrscheinlich sowieso nicht geholfen.

Dafür war zu viel zwischen ihnen vorgefallen.

Auch wenn es sich bei ihr nur um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt haben könnte, kam Hermine sowieso nicht mehr aus der Sache heraus. Sie musste einfach akzeptieren das es jetzt nun mal so war und es nicht zu ändern war.

Auch wenn es unwahrscheinlich war und er sich dieses Jahr erstaunlicherweise zum größten Teil versucht hatte zivilisiert ihr gegenüber zu verhalten, würde es vielleicht ganz gut funktionieren.

Bei diesem Gedanken musste die Brünette ein Lachen unterdrücken. Das wäre wohl zu viel des Guten. Er war nunmal ein Malfoy und würde sich nie ändern.

Nachdem sie alle ihre Pflichtstunden absolviert hatten, machten sich die Gryffindors in Richtung große Halle, um vor der letzten Stunde noch einmal ihre halbstündige Pause auszukosten.

»Hermine wo willst du hin?«, fragte Harry und deutete damit darauf hin, dass sie nicht mit ihnen abbog, sondern weiter gerade aus lief.

Sie war so fokussiert darauf gewesen das Treffen hinter sich zu bringen und dabei ganz vergessen ihre Abwesenheit anzukündigen.

»Ich würde gerne schon vor meiner Freistunde in die Bibliothek gehen«

Woraufhin sich Harry und Ron nur anlächelten. Sie wussten, dass Hermine am liebsten den ganzen Tag dort verbringen, sie aber auch manchmal an ihre sozialen Kontakte erinnert werden musste.

»Die Bücher werden dir schon nicht weglaufen. Verbring noch etwas Zeit mit uns«, bat Harry und zog sie mit sich in die Halle an ihren Tisch, sodass ihr fast keine andere Wahl blieb.

Ihren mürrischen Blick setzte sie ab, als ihr bewusst wurde, dass Malfoy wahrscheinlich wie abgemacht sowieso erst nach der Pause dort hin kommen würde. Auf ihn zu warten hatte sie definitiv keine Lust, empfand Harrys Idee also als durchaus sinnvoll.

Die Gefahr danach erst gar nicht hinzu gehen, hatte sich somit aber gerade erhöht.

Noch immer befand sich Hermine im ständigen Zwiespalt es einfach zu akzeptieren oder sich dagegen zu wehren.

Und das machte sie wahnsinnig.

Verbotene Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt