Unter die Haut

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Als sie mit ihrem Kopf gegen etwas Hartes prallte, wachte sie auf.
Langsam öffnete sie die Augen, doch für den ersten Moment war alles verschwommen. Nach wenigen Sekunden wurde das Bild klarer. Sie war in einem großen und prachtvoll eingerichteten Raum. Er hatte viele Fenster und alle Möbel, sowie der Fußboden, waren aus schwarzem Holz.
Hermine konnte sich nicht erinnern, wie sie hier gelandet war.
Sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Dann wusste sie es wieder. Der Kampf und dann der Fluch, der sie getroffen hatte. Lucius musste sie irgendwie hierher gebracht haben. An einen Ort, den sie nicht kannte.

Sie war allein, doch aus dem Gang hörte sie laute Stimmen. Kurz danach wurde die Tür geöffnet. Lucius und Bellatrix traten ein. "Sieh an. Unser kleines Schlammblut ist wach", meinte Lucius höhnisch grinsend.
"Warum haben sie mich nicht gleich umgebracht?", fragte Hermine verwirrt.
Die beiden Todesser lachten und Bellatrix reif freudig: " Wo würde denn dann der ganze Spaß bleiben?".
Hermine lief bei diesen Worten ein kalter Schauer über den Rücken. Das konnte nichts gutes heißen.

Und so war es auch. Bellatrix Augen leuchteten dämonisch und sie grinste gestört. Sie feuerte Flüche auf Hermine ab und diese hatte keine Chance sich zu wehren. Sie hatte keinen Zauberstab. Sie war machtlos. Ihr blieb nichts anderes übrig, als es einfach geschehen zu lassen.
Schmerzvoll schrie sie mehrmals auf, als sie der Cruciatus-Fluch traf. Noch nie hatte sie solche Schmerzen empfunden. Die beiden Todesser neben ihr lachten nur. Sie ergötzten sich an ihrem Schmerz.
"Bitte..", säuselte Hermine schwach.
Lucius sah sie an. "Was plapperst du da? Bettelst du um Gnade?"
Hermine liefen die Tränen über die Wangen. Bei jeden Atemzug durchzog ein schrecklicher Schmerz ihrem Körper.
"Ich kann nicht verstehen, wie mein Sohn Empfindungen für eine Gestalt wie dich entwickeln konnte. Ein Schlammblut. Kein reines Blut. Abschaum. Ein Nichts. Wie hast du ihn verführt? Was willst du von ihn? Geld? Ansehen? Macht?", quetschte Lucius sie aus.
Hermine antworte nicht.
"Dann regeln wir das eben anders. Bellatrix", wandte er sich mit einem Kopfnicken an diese.
Diese zückte ein Messer und kniete sich neben Hermine.
Sie packte ihren Arm und setzte an.
Hermine schrie und versuchte sich zu wehren, doch sie war erneut machtlos. Langsam und qualvoll zog sie das Messer an Hermines Unterarm entlang.
Lucius redete weiter auf sie ein:" Na, willst du jetzt reden?"
Hermine schüttelte schluchzend den Kopf. " Wie hast du dir das vorgestellt? Ein Glücklich bis ans Ende aller Tage? Bäh. Schon allein die Vorstellung bereitet mir Würgereiz. Du wärst niemals gut genug für ihn gewesen. Niemals. Früher oder später hätte er das auch erkannt".
" Er liebt mich. So wie ich bin! Er hat sich von dir abgewandt. Er ist es leid deinen Befehlen blind zu folgen", schrie Hermine ihn an.
Lucius grinste. " Ich verstehe. Du weißt es anscheinend garnicht. Das ist höchst interessant".
Hermine schaute ihn verwirrt an.

Durch ein leisen "Plopp" wurden sie aus ihrer Konversation gerissen.
"Draco", flüsterte Hermine hoffnungsvoll und ihr liefen weitere Tränen über die Augen.
Lucius drehte sich zu ihm um und Bellatrix beende ihre Armverschönerung.
Draco's Augen waren auf Hermine fixiert. Ihr Arm blutete. Von Weitem konnte er den Schriftzug erkennen. Schlammblut.
Voller Wut ballte er die Fäuste zusammen.
"Was hast du getan du Drecksstück?!", schrie er Bellatrix an.
Diese spielte mit dem Messer in ihren Händen und lachte. " Ich will, dass sie jeden Tag daran erinnert wird was sie ist".
Draco hätte sie mit seinem Blick töten können. "Daran erinnert wird was sie ist?", fuhr er sie an.
"Du verarscht mich?!".

Er konnte sich ein fassungsloses Lachen nicht verkneifen und schüttelte den Kopf. "Wann werdet ihr diese bescheuerte Ideologie endlich ablegen?
Es gibt kein unreines Blut. Es gibt nichts was uns von einander unterscheidet. Wir sind alle Hexen und Zauberer. Egal, von welcher Abstammung".
Lucius sah ihn an: " Es ist das was uns Ausmacht Sohn. Unser Wesen. Unser Sein. Diese Ideologie ist das, was uns zu etwas Besserem macht".
"Nein", sagte er kalt. " Es ist das was dich ausmacht. Dein Wesen. Dein Sein. Ich wollte seit Anfang an mit dieser ganzen Sache nichts zutun haben. Du hast mich immer dazu gedrängt. Damals bin ich dessen blind gefolgt, doch heute weiß ich, dass ich das nicht muss. Ich kann selbstständig entscheiden was ich davon halten will.
Und es hat uns nie zu etwas Besserem gemacht. Wir waren Abschaum. Überall wo ich hinkam, wurde getuschelt. Du hast mir damals viel vorenthalten. Du hast mich kalt und hart gemacht, mir die Freude genommen.
Doch mit Hermine kann ich diese Freude wieder spüren.  Sie ist mir wichtig. Deshalb solltet ihr jetzt eure Finger von ihr lassen!".

Lucius drehte sich zu Hermine und klatschte höhnisch.  "Bravo. Du hast ihn ja echt um den Finger gewickelt Kleine", sagte er und bewegte sich langsam zu Draco.
Sein Vater stand nun direkt hinter ihm und flüsterte: " Bist du wirklich bereit den Preis für diese sinnlose Liebe zu bezahlen?".
Draco lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter, als er realisierte was für ein krankes Spiel sein Vater hier trieb. Es war von Anfang an viel zu einfach gewesen.

Er drehte sich zu seinem Vater um. Dieser grinste diabolisch, als er erkannte, dass Draco es verstanden hatte. Draco hatte es die Sprache verschlagen. Er konnte nicht fassen, dass er die ganze Zeit so getäuscht worden war.
Kurz sahen die Beiden sich in die Augen und wenige Sekunden später war an Hermines und Dracos Stelle nur noch schwarzer Qualm und ein Glasscherben lagen auf dem Holzboden.

"Warum hast du sie entkommen lassen Lucius ?", fauchte Bellatrix verärgert. Dieser sah aus dem kaputten Fenster auf die Gärten von Malfoy Manor und sagte gelassen: " Weil er zurück kommen wird".
"Wie kannst du dir dessen so sicher sein?", fragte sie ungeduldig.

"Weil er sonst stirbt".

Verbotene Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt