Perfektes Alibi

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»Meine Herren und Damen darf ich um Ruhe und ihre Aufmerksamkeit bitten!«, versuchte die Professorin wieder die Überhand zu gewinnen.

»Ich möchte ihnen versichern, dass dies keine Spaßveranstaltung ist. Aus diesem Grund werden sie und ihr Partner am Ende des Jahres bewertet«

Das ungute Gefühl in ihrem Bauch bestätigte sich. So etwas konnte Hermine keinesfalls gebrauchen. Im schlimmsten Fall würde sie mit einen von Malfoys Gorillas arbeiten müssen.

Professer Snape trat in die Mitte des riesigen Raumes, mit einer Pergament Rolle in der Hand und verlass die erste Paare: »Brown und Bulstrode, Potter und Parkinson, R.Weasley und Crabbe, Longbottom und Goyle, G. Weasley und Zabini, Malfoy und Granger,...«

Das sollte doch wohl ein schlechter Scherz sein. Soviel zu Thema einer der Gorillas. Seit dieser dämlichen Gefallen Sache würde sie diesen Typen wohl nie loswerden.

Wie wollten sie bitte effektiv zusammenarbeiten und bewertet werden, wenn sie ihn am liebsten jeden Moment an die Gurgel springen wollte.

Dies würde Malfoy nicht anders gehen. Das glaubte sie zumindest.

Um sich kurz vor ihrem bevorstehenden Untergang abzulenken schaute die Hexe sich im Raum um. Den Gesichtern ihrer Freunde nach zu urteilen, waren viele ebenfalls nicht sonderlich begeistert.

Vor allem Neville stand die Panik ins Gesicht geschrieben.
Ron und Harry waren auch nicht sehr begeistert, dies sah man den beiden deutlich an. Wobei Harry Hermine weit aus mehr leid tat, da er mit dem Mobsgesicht zusammen arbeiten musste. Nur Ginny schien sich über ihren Partner zu freuen.

Als sich alle mehr oder weniger widerwillig bei ihrem Partner einfanden, kam auch Malfoy auf sie zu geschlendert.

Doch anders als vorher angenommen, zierten seine Lippen ein Lächeln.

»So schnell sieht man sich wieder Granger«
»Nicht wirklich freiwillig Malfoy. So langsam glaube ich das du mich stalkst«

Als er erneut amüsiert lächelte, warf sie ihm nur einen finsteren Blick zu.

Kurz darauf meldete sich Snape wieder zu Wort und erklärte, dass es Sinn und Zweck sei, das wir unseren Partner nicht sonderlich mögen. Wir sollten lernen dies zu ändern und fügte hinzu, dass der Kurs zweimal die Woche stattfände, aber wir natürlich im privaten Rahmen noch einmal üben könnten.

Hermine war sich sicher, dass sie dies garantiert nicht in Anspruch nehmen würde. Mit Malfoy wollte sie nicht mehr Zeit als nötig verbringen.

Auch wenn dies wahrscheinlich nicht mehr vermeidbar war.

Zu guter Letzt meldete sich Professor Dumbledore noch einmal zu Wort und meinte, dass wir nun entlassen seien.

Ein Dreiviertel der Schüler rannte daraufhin freudig aus dem Raum. Doch Hermine verweilte noch einige Minuten an Ort und Stelle.

Dieses Schuljahr entwickelte sich jetzt bereits anders als erwartet.

Erst jetzt bemerkte sie, dass Malfoy sich ebenfalls noch im Raum befand und sie nun von der Seite musterte.
Genervt drehte Hermine sich zu ihm um: »Was willst du denn noch?«

Erneut grinste er. Das konnte nichts gutes bedeuten.

»Ich würde gerne auf unsere Abmachung zurückkommen. Wenn ich mich nicht irre, dann hast du die letzte Stunde ebenfalls frei. Am besten treffen wir uns in der Bibliothek «

Sie bemühte sich gar nicht zu fragen, woher er das wusste. Konnte sich einen Spruch dennoch nicht verkneifen.

»Also doch ein kleiner Stalker«
Worauf Malfoy sie nur finster anfunkelte.

»Und wie hast du dir das vorgestellt? Zu der Zeit werden sicher noch mehr Schüler da sein und das ist gewiss kein, wie du es so liebevoll Slytheringebiet genannt hast, sondern meines.«

Und schon wieder wiederholte der Slytherin sein Handeln. Dieses Grinsen ging ihr so langsam gewaltig gegen den Strich.

Es schien fast so als würde es ihn mehr als amüsieren, sie zur Weißglut zu bringen. Jedoch auf eine andere Art und Weise als sonst. Da fehlte etwas.

Der Hass. Es war mehr ein Necken.

Ihr lief ein kalter Schauer über den Rücken. Er sollte sich doch nicht etwa geändert haben?

Nein. So etwas würde nie passieren. Er war ein Malfoy, eine Schlange. Ihm war nicht zu trauen. Das hatte er selbst gesagt. Vielleicht war sein Spruch auf dem Turm nicht nur auf Blaise bezogen.

Sie beschloss ihn ganz genau im Auge zu behalten.

»Naja Snape hat doch gesagt, wir könnten auch privat üben. Ist doch das perfekte Alibi«

Gott sie hasste diesen Kurs dafür nur noch mehr.

»Wenns sein muss. Aber interessant das du freiwillig dafür in die Bibliothek gehen willst. Dir ist schon bewusst, dass man da tatsächlich etwas machen soll und auch schlauer werden kann«, gab sie sarkastisch von sich und wollte ihm so eins für sein ständiges Gegrinse auswischen.

Doch Malfoy war eben nicht Malfoy, wenn er den Spieß einfach umdrehen konnte.
»Granger vielleicht färbt ja etwas von deiner Genialität auf mich ab, obwohl ich eigentlich genug davon bereits selbst besitze«

Innerlich kochte sie vor Wut. Sie verstand nicht das er einfach nicht akzeptieren konnte, dass sie nunmal besser war. Ständig darauf herum zu reiten war doch kindisch.

Für ihn war das Gespräch mit seinem schlauen Spruch beendet und er verließ den Raum.

Hermine konnte nichts anderes tun, als hinter ihm herzuschauen und den Kopf zu schütteln.

Diesem Typen würde sie wohl nie verstehen, aber eigentlich wollte sie das auch gar nicht.
Noch nicht zumindest.

Verbotene Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt