Kapitel 20

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Kaum hatte ich meine Augen aufgeschlagen, raste mein Herz. Es war kurz davor meine Rippen zu durchbrechen, so sehr hämmerte es gegen meine Brust.

Panisch sprang ich auf die Knie und presste mich umsehend gegen die Wand.

„Beruhig dich!“ Donnerte mir eine Stimme aus dem nichts entgegen „Ich wittere deine Angst bis hier hin“

Mein Blick wanderte zur Treppe, auf der, der Trapper gelassen saß und eine defekte Bärenfalle versuchte, intakt zu bekommen. Wahrscheinlich war es die, die sich damals in sein Fleisch gebohrt hatte. Selbst in der Dunkelheit, sah ich die Wunde noch um sein Bein herum.

Meine Nase Spitze sich, ich roh essen. Ein Teller stand vor mir, gefüllt mit gebratenen Reh. Daneben immer noch die volle Glasflasche. Mein Magen knurrte, sofort presste ich meine Arme gegen meinen Bauch.

„Iss!“ Sofort pausierte er seine Arbeit und sah mich an. Sein Atem prallte immer wieder an seiner Maske ab „Soll ich es dir vorkauen?“

„Nein!“ Fauchte ich ihn förmlich an. Mit zittrigen Hände öffnete ich die Flasche und ließ das Wasser über meine Hände laufen, dann nahm ich einen kräftigen schlug und machte mich an das essen. Ich versuchte mich zu zügeln, um es nicht, in mich rein zu würgen. Ich war am verhungern, zudem schmeckte es sogar.

„Du hast im Schlaf geredet“ Kaum hatte ich einen bissen genommen, machte er sich wieder an die Bärenfalle.

„Und was habe ich gesagt?“ Meine Stimme leise und gebräuchlich.

„Keine Ahnung“ Zuckte er mit den Schultern.

„Aber ich hab doch geredet“ Ich verstand ihn nicht. Er sagte, ich habe geredet und nicht, vor mich her gebrabbelt. Er sprach nie wage. Er brachte immer alles auf den Punkt.

„Du hast vor dich her gefehlt“ Nachdenkend legte er die Bärenfalle beiseite. Mit schweren schritten kam er auf mich zu. Mechanisch legte ich das Essen weg und schob mich weiter weg von ihm.

Er sah zum Hacken neben sich und dann wieder zu mir „Du hast deinen Vater angefleht, dir nichts zu tun“

Peinlich berührt sah ich auf meine Hände. Es war so intim und ich hatte es im Traum laut ausgesprochen. Mein ganzes Leben lang, war ich gut darin, es zu verbergen und jetzt das.

„Hat er dir das angetan?“ Blitzschnell ohne das ich was dagegen tun konnte. Hockte er sich zu mir und schob mein Top höher, so das er meine fasst verblassten Male sehen konnte. Am Rücken und am Bauch, Striemen von Vaters Gürtel.

„Egal“ Lies er sich von mir weg schubsen. Sofort zupfte ich mein Top wieder zurecht und stand auf.

„Dachte ich mir schon“ Auch er richtete sich wieder auf. Jetzt konnte ich nicht mehr entkommen. Er war zu dicht und die Ecke zu eng.

„Was dachtest du dir?“ Ich stampfte auf „Du hast mich auch verletzt, weißt du das nicht mehr?“

„Es ist meine Bestimmung!“ Er sah zu mir runter, als wäre ich ein mickriges etwas.

„Dann leb die Hölle weiter aber ich will hier raus. Ob lebend oder tot“ Auch ich sah zu ihm auf. In meinen Augen, fand er meine offene Seele.

„Du bist mir so ähnlich“ Knurrte er, als ich mich zwischen ihn und der Wand durchquetschte.

„Nein das bin ich nicht“ Jetzt war ich die, die ihn in dieser Ecke hielt, auch wenn es nichts brachte, weil ich für ihn, selbst mit dem kleinen Finger eine leichte Beute war.
Doch er sollte wissen, wie es ist keinen Ausweg zu haben. Er schob mich mühe los bei Seite und ging zur Treppe.

TrapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt