Kapitel 28

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Ich wollte nach den Trapper, nach meinem Evan suchen aber ich wusste, das er sich nicht finden lassen würde.

Gekränkt und mit den Gedanken bei dem geschehenen, setzte ich mich an den Bach. Wo wir uns das letzte mal aufgehalten hatten, nach unserer ersten intimen Nacht. Auch, wenn ich mich ihm ungewollt angeboten hatte, blieb es dennoch in meinem Kopf, als etwas unglaubliches.

Wie lebendig ich mich gefühlt hatte, auch wenn es einen kurzen Moment anhielt, bis die Scharm mich überkam.

Ein Rabe der sich wieder zu mir gesellt hatte, forderte erneut meine Aufmerksamkeit. Wie beim letzten mal, pikte er um mich herum, bis er sich wieder an meinen Schuhen zu schaffen machte.

„Gefallen dir meine Schuhe?“ Lächelnd schob ich meine Haare von meinen Schultern. Die Raben, waren Evans Spione, hatte er mal erwähnt gehabt.

Der Rabe sah mich wieder an und erneut, wanderte sein Kopf hin und her. Neugierig streckte ich ihm die Hand entgegnen.

Doch wie aus dem nichts, kamen die spinnenartigen Beine aus seinem Körper. Ich wollte mich auf rappeln aber die Entitus Beine bäumten sich vor mir auf. Über meinem Kopf holten sie Anschub und wollten auf mich zustehen. Sofort riss ich meine Arme hoch und hielt sie mir über meine Augen, während ich mit zugekniffenen Augen, meinen Kopf wegdrehte. Ich wartete nur noch auf mein Ende und den schmerzvollen tot.

Ich hörte den Raben qualvoll auf Krähen. Vorsichtig sah ich hin. Sein Oberkörper lag immer noch vor mir aber sein Kopf war abgetrennt, dieser rollte noch, biss er an den Schuhen des Trappers zum stehen gebracht wurde.

Evan hatte ihm den Kopf abgeschlagen. Mir großen Augen sah ich auf den enthaupteten Tierkadaver.

„Vertraue keinem Lebewesen hier in diesem Ort“ Knurrend und schnaubend packte er mich und warf mich auf seine Schulter. Immer noch schockiert, ließ ich mich von ihm ins Lager bringen. Er war also wieder der alte Evan.

„Entferne dich nie alleine!“ Hockte er sich zu mir und sah mich an. Es sah aus, als würde er nach Worten ringen und ich ließ ihn überlegen „Es tut mir leid“ Sagte er schließlich und es war das erste mal das er sich entschuldigte.

„Du hast mir eben das Leben gerettet, ich denke das ist Entschädigung genug" Liebevoll sah ich ihn an. Er sollte sich nicht für etwas schuldig fühlen, für das er nichts konnte.

„Nein, es tut mir alles leid“ Es war ihm natürlich egal, das die andern uns hörten „Das ich Morde, das ich dir deinen Körper genommen habe ohne dein Einverständnis" Kaum hatte er alles ausgesprochen stiegen mir Tränen in die Augen.
Tränen voller Erinnerungen „Es tut mir leid, das ich dich zu diesem schlechten Gefühl bringe“ Er sah zur Seite weg, er wollte mich nicht erneut so traurig sehen und der Grund dafür sein.
„Ich bringe euch hier raus" Jetzt sah er wieder zu mir aber nun war ich die, die weg sehen musste „Auch dich!“ Hauchte er mir zu.

„Bitte komm mit“ Ich ging weint in die Knie und hielt sein Gesicht in meinen Händen. Diese wunderschönen braunen Augen. Dieser schwarze Nebel, er war immer noch da. Eine Erkenntnis die mich in die Realität beförderte. Doch es konnte ihm geholfen werden. Es musste was geben.

„Was, wenn das alles hier nicht vom Anwesens kommt und es wirklich in meinem Blut fließt, dieses mörderische“

„Ich denke nicht das es da draußen so weiter geht“ David war es, der sich einklinkte. 

„Ich mische mich ungerne ein aber ich muss" Auch Claudette ergriff ihr Wort „Diese negative Energie. Der Entitus. Er ist nur hier an diesen Ort gebunden und du, bist der Leitragende“

„Die Geisel die ihm die Seelen bringt“ Auch Tapp kam zu uns „Der Entitus wird langsam schwach, weil es seit langen keine Seele mehr gekostet hat"

„Bleiben die Seelen aus, bleibt auch das Leuchten des Entitus aus“ William der alte Mann, war immer noch am humpeln. Er war alt und Verletzungen heilten nicht mehr so schnell.

Als der Trapper nichts sagte, sondern in die Gesichter seiner Opfer sah, ergriff ich das letzte Wort „Hörst du?“ Zeigte ich auf Menschen, auf die er es abgesehen hatte.

„Ich find dich in Ordnung“ Zuckte Meg mit ihren Schultern. Auch wen er Quentin und auch Nea das Leben genommen hatte, geschah es nur durch die Hand des Entitus.

Evans Blick huschte zu Dwight der stumm da saß „Ich enthalte mich“ Piepste seine Stimme.

„Ah, dich hat doch keiner gefragt“ Machte der alte Mann eine wegschmeißende Handbewegung zu Dwight.

„Auch seine Meinung ist wichtig “ Protestierte der Trapper „Aber wenn er sich enthält, ist es sein Problem“

„Gut" Stand Dwight auf „Ich denke wie die anderen“ Sagte er schließlich „Der Ort macht dich zu dem der du bist. Der Entitus“

„Sieh mal einer an" Prustete der alte Mann los „Mit diesem Lappen wird nicht mehr geputzt“ Anerkennend wie noch nie, klopfte er Dwight auf die Schultern. Dieser zuckte erst zusammen, bis er merkte, was William getan hatte.

„Kommst du mit?“ Stelle ich Evan, die Fragen aller Fragen.

„Ja" Nickte er zwar nachgebend, war aber immer noch nicht so überzeugt von den Theorien des Teams.

„Der gute Anfang wäre, die Maske ab zu nehmen“ Rief Meg und streckte ihm die Zunge entgegen.

„Darf ich nur noch einmal?“ Evan hob die Keule und wandte sich mit sicheren Schritten zu Meg.

„Nein!“ Geschockt sah ich Meg an „Hör auf ihn auf dumme Gedanken zu bringen“

„Ich stecke voller Überraschungen" Zuckte sie mit den Schultern.

„Ich auch“ Widerwillig, ließ Evan seine Keule zu Boden sinken.

„Komm mit!“ Ich nahm seine Hand und zeigte Meg, mit den Fingern, dass ich sie im Auge behielt.

Lachend ging sie zu Dwight. Sie unterhielten sich. Zu meiner und seiner Verwunderung aber ich fand’s gut. Es war nicht zu übersehen, das die beiden sich interessant fanden, zumindest war es bei Dwight der Fall. Doch ich merkte an Meg, das auch sie so langsam neugierig auf ihn wurde.

Vielleicht, würde Megs Mut, etwas auf ihn abfärben.

TrapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt