Kapitel 24

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Ich rannte und wusste nicht einmal wohin, wieder dieser verdammte Teufelskreis! 
Ich hatte den Trapper abgehängt. Es gab nicht viel was ich konnte aber jemanden abzuwimmeln, gehörte zu meinen Stärken.

Ich ging an einer Kiste vorbei, ruckartig blieb ich stehen. Darinnen musste irgendwas sein, um mir die Sache, mich zu opfern, zu erleichtern. Also öffnete ich sie und suchte nach etwas brauchbaren.

Ich war ungeliebt und fühlte mich zu einem Wesen hingezogen, das nichts Menscheliches mehr an sich hatte. Es war falsch, ich war falsch, sonnst würde ich doch zu jemanden gehören.

Meine Finger schnitten an einer Klinge und ich zog meine Hand aus der Kiste. Blut floss von meiner Hand, hinab zu meinem Ellbogen. Ich war also auf was brauchbares gestoßen.

Nochmal ließ ich meine Hände in die Kiste eintauchen und holte ein Messer heraus.
Das Messer war scharf und gar nicht mal so verdreckt, wie der Rest der Sachen in der Kiste. In der Klinge, sah ich mein Gesicht Spiegel. Mein Gesicht war blass, doch trotzdem erkannte ich mich. Meine grünen Augen, waren die von meiner Mutter. Diese vollen Lippen hatte ich von meinem Vater. Mein Haar, war fad und dunkler geworden, ein Mix von beiden Elternteilen.

„Mama" Hauchte ich weinend. Als sie noch gelebt hatte, war alles noch gut. Nie hatte ich auch nur eine Sekunde an mir oder der Welt gezweifelt. Sie nahm mir jeden Schmerz. Jetzt war sie nicht mehr da und der Schmerz groß.

Meine Gedanken drehten sich nun, um die Leute hier. Die noch Hoffnung in die Welt hatten und jemanden hatten, der zu Hause auf sie wartete. Ich hatte niemanden mehr. Ich war alleine mit meinem Schmerz und Zweifel. Schmerz, den mir mein Vater zufügte und Zweifel, die mir die Welt vor die Füße warf.

Bitterer Tränen entglitten mir. Wieso taten Gefühle nur so weh?

Kaum hatte ich die Klinge an mein Herz gesetzt und die Augen geschlossen. Begann ich Angst zu verspüren. Für einen kleinen Augenblick, wurde ich schwach und wollte es sein lassen.

Aber der Entitus brauchte ein Opfer und ich wollte nicht, das es einen, von unserem Team traf.

„Es tut mir so leid Mama“ Schluchzte ich immer noch mit geschlossenen Augen. Es tat mir leid, das ich so eine schwache Tochter war und das sie wahrscheinlich enttäuscht von mir wäre, würde sie noch leben.

Mit all den Gedanken, das es das richtige für uns alle sei, holte ich mit dem Messer aus.
Noch bevor ich zu stehe konnte, wurde mir das Messer aus der Hand geschlagen. Sofort öffnete ich meine Augen und sah in die des Trappers.

„Das kann ich nicht zulassen!“ Knurrte er und begutachtete mein verweintes Gesicht.

„Aber ich kann keinen Überlebenden sterben lassen!“ Weinend und immer noch aus der Angst vorhin, musste ich mich an der Wand hinter mir stützen. Ich hatte das Gefühl, das ich ohne die Scharfe Klinge sterben würde. Mein Körper wollte abschalten. Einfach sterben.

Schwarzer Nebel, drang aus dem feuchten Waldboden. Etwa von dem Nebel, umhüllte kaum merkbar, meinen zittrigen Körper.

„Sieh mich an!“ Grob packte der Trapper mich und stützte mich an die Wand. Dann nahm er mein Gesicht in seine Hände und ich war gezwungen ihn an zu sehen. Er hatte den Nebel bemerkt und wurde unruhig.

„Du gehörst zu mir!“ Sprach er, doch ich wollte ihn nicht mehr hören. Er war ein Monster und ein Verräter „Wenn du stirbst, nimmst du den ganzen Rest meiner Gefühle mit. Bei denen ich dachte, sie wären bereits erloschen“

„Du lügst!“ Mit meiner ganzen Kraft wollte ich ihn von mir schubsten. Keine weiter lüge würde ich ertragen. Genau so wie unsere Abmachung, nur heiße Luft war.

TrapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt