Kapitel 23

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„Tötest du wirklich Menschen, weil du es liebst?“ Wie aus dem Nichts, stellte ich während des Essens, die ultimative Frage. Erst sah er mich so an, als würde er nicht ganz verstehen auf was ich hinaus wollte. Schließlich, sollte es mir doch klar sein. Aber nein, ich wollte und konnte nicht glauben, das es Spaß machte, das Leben eines Menschen aus zu löschen, der im schlimmsten Fall, eine Familie hinterließ und diese dann, ebenfalls an Lebensfreude verloren.

„Mich treibt etwas an, es zu tun“ Sprach er und biss in das selbst gejagte Fleisch, das er vorher über dem Feuer gebraten hatte und mit den Kräutern die er hatte, verfeinerte.

„Meinst du, so etwas wie ein zweites Ich?“ Ob er vielleicht eine Persönlichkeitsstörung hatte?

„Nein etwas anders“ Ich merkte ihm an, das der das Gespräch nicht wollte aber ich wollte mehr erfahren. Mehr von ihm.

„Eine höhere Macht?“ Sprach ich also weiter.

„Es nennt sich Entitus und jetzt iss weiter!“ Er hatte bemerkt, das ich wenig aß und ich musste schließlich gesund werden.

„Tut mir leid. Ich möchte dich nur verstehen“ Es tat mir leid, das ich so viel Fragen stellte und ihn in unangenehme Situationen brachte. Es war also der Entitus, der ihn zwang, solche Dinge zu tun.

„Versuch es, erst gar nicht“ Er sah von seinem Teller auf, um zu mir zusehen.

„Wie du meinst“ Ich hustete auf. Ich würde trotzdem versuchen, schlau aus unserer Situation zu werden. Ob er es wollte oder nicht, war mir in dem Fall egal.

„Hilft die Medizin?“ Er streckte seine Hand nach mir aus und diesmal, zuckte ich nicht zusammen wie sonnst, sondern ließ es zu, das er meine Stirn berührte.

„Ich fühle mich besser“ Die Medizin hatte angeschlagen.

„Gut" Wittemete er sich wieder seinem Essen zu.

Seine Gegenwart Veränderte sich. Ich fühlte mich kaum mehr ängstlich und aus einem merkwürdigen Grund, fühlte ich mich sogar etwas wohl. Vielleicht lag es daran, das wir uns so unglaublich nah gekommen waren. Körperlich zu zumindest aber gefühlsmäßig passierte auch was in mir.

Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und dann wieder aus.

„Ist was?“ Sah er wieder zu mir. Er war jedes mal so aufmerksam. Ihm viel direkt alles auf. Nichts entging ihm. Das perfekte Raubtier.

Mechanisch schüttelte sich mein Kopf. Auch, wenn ich innerlich wirklich gerade durcheinander war.

„Du lügst“ Er schob seinen Teller bei Seite.

„Ich vermisse die anderen“ Das war zwar nicht der Grund aber es war so. Ich vermisste Claudette, den alten William,  Detektiv Tapp, Meg und ja, auch Dwight.
Doch am aller meisten fehlte mir David. Durch das was passierte war, der körperlichen Nähe zu Evan, würde ich ihm sein Herz brechen.

Ich sah zu Boden. Schlagartig wurde ich wieder traurig. David.

„Du weißt, das ich einen von ihnen dem Entitus opfern muss!" Sprach Evan und in mir drinnen, explodierte es.

„Was?“ Aber das Abkommen.

„Wähle wer sterben soll!“ Nahm er meine Hand und zog mich an sich.

„Wir haben ein Abkommen!“ Stemmte ich meine Hände an seine Brust, so das er mich nicht noch näher an sich drücken konnte. Er konnte mich mühelos an sich nehmen aber er ließ es, hielt mich aber trotzdem fest.

„Ich bin ein Monster, mit mir kann man nicht verhandeln“ Raunte es in meinen Ohren wieder.

„Ich habe mehr in dir gesehen, als nur das Monster“ Mir fehlte die Luft zum Atmen. Er wollte also doch, jemanden zur Strecke bringen.

„Deswegen darfst du wählen“ Jetzt wurde sein Griff fester.

„Dann wähle ich mich!“ Die Enttäuschung in meiner Stimme war nicht zu überhören. Immer noch war ich überzeugt davon, mich zu opfern.

„Das kann ich nicht!“ Mit seinen Zähne fletschend, ließ er mich los.

„Der Entitus braucht ein Leben und egal wie das Leben erlischt, er wird sich die Seele holen!“ Mit einem Aufschrei der Erschöpfung, stieß ich alles von mir weg, was vor mir stand. Unsere Teller, unsere Flaschen und auch die Medizin, die sich auf dem Boden zu einer dunklen Pfütze endleerte.

Wütend knurrend stand Evan auf. Er wollte mich greifen aber ich huschte gerade noch so von seinen Armen weg und rannte an ihm vorbei. Hinauf in die Freiheit, hinauf in meinen sicheren tot und der Mörder, würde ich selbst sein.

Auch wenn es so sein musste, das ich mir das Leben nahm, ich musste was dagegen tun.

TrapperWo Geschichten leben. Entdecke jetzt