27. Interview

452 46 11
                                    

So weich das neue Bett auch war, ich konnte keine gemütliche Position finden.

Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Felix.

Tat er nur so oder war es ihm wirklich nicht aufgefallen, das er mir aus dem Weg ging?
Aber das sah schon absichtlich aus.

Wieder wälste ich mich im Bett herum.

,,Joyun! Hör auf, ich kann so nicht schlafen." hörte ich das gemurmel vom Nebenbett.

Ich ignorierte es jedoch.
Ich fragte mich echt, was passiert ist, das er sich so abweisend verhält. Ich dachte wir sind wenigstens Freunde...

Ein seufzen ertönte und Jeongin bewegte sich ins einem Bett. Daraufhin hörte ich Schritte und mein Bett wurde runter gedrückt.

Zwei Arme schlingen sich um meinen Körper und Jeongin kuschelte sich an mich.
,,Was ist los, das du nicht schlafen kannst und du die ganze Zeit seufzen musst?" fragte er flüsternd.

,,Felix. Ich verstehe nicht, wieso er mir aus dem Weg geht." antwortete ich und drehte mich zu Jeongin um.

Da es dunkel war, sahen wir uns nicht, aber es war ein gutes Gefühl, seinen besten Freund neben sich zu wissen.

,,Das ist mir auch aufgefallen. Es ist echt seltsam, wenn man bedenkt, das er vorgestern noch total freundschaftlich mit dir umgegangen ist und jetzt plötzlich zu abweisend." seufzte Jeongin und ich seufzte ebenfalls.

Dann spürte ich eine rückwärtige Bewegung.
,,Sag mal...hast du Gefühle für ihn?" fragte er und ich zuckte zusammen.
,,Ich...ich weis nicht."

,,Was fühlst du wenn du ihn ansiehst?" fragte Jeongin und ich überlegte.
,,Hmm. Ich...ich fühle mich glücklich."

,,Und wenn er dich ansieht?" fragte er weiter.
,,Dann muss ich immer lächeln."

,,Wenn du ihn lachen siehst und du der Grund für sein lachen bist?"
,,Woher soll ich wissen, das ich der Grund dafür bin?" fragte ich verwirrt.
,,Wenn er dich anlacht oder dich anlächelt. Beantworte einfach die Frage." lachte Jeongin leise.

,,Mein Herz schlägt schneller." sagte ich und musste gleich an sein lächeln Denken, was mir ebenfalls ein lächeln aufs Gesicht zauberte.

,,Und wenn er dich berührt?"
,,Was soll die ausfragerei?" fragte ich lachend.
,,Wir wollen gemeinsam herausfinden, ob du auf Felix stehst."

,,Wieso? Damit ich dann noch mehr schmerzen habe, das er mich ignoriert? Weil mir dann bewusst wird, das er mich gar nicht mag, so wie ich ihn mag? Und weil er überhaupt nicht auf Jungs steht?" fragte ich ein wenig aufgebracht und seufzte hörbar.

,,Tut das so weh? Das er dich ignoriert meine ich." fragte er und streichelte meinen Arm auf und ab.
Ich nickte.
,,Ich weis nicht, was ich falsch gemacht habe."

Jeongin schloss seine Arme um mich und schmiegte sich an mich.
,,Du kannst ihn ja morgen einmal darauf ansprechen. Das muss geklärt werden." sagte Jeongin ruhig.

,,Da schabe ich heute schon versucht."
,,Aber ihr wurdet unterbrochen. Morgen in der Mittagspause ist die Chance dazu. Dann schnapst du ihn dir und ziehst ihn in eine Abstellkammer und..." Jeongin stockte.

,,Und dann?" hakte ich nach. ,,Dann soll ich ihm meine Liebe erklären, wie in den Klischeefilmen und ihn dann küssen? Nein, danke. Die folgende Abweisung würde ich nicht verkraften." sagte ich und Jeongin lachte.

,,Na immerhin hast du schon zugegeben, das du ihn liebst." kicherte er und ich gab ihm eine leichte Kopfnuss.
,,Tu ich nicht. Er ist nur ein sehr guter Freund." widersprach ich.

Jeongin seufzte. ,,Aber du wirst morgen mit ihm reden, Okay?"
Daraufhin nickte ich. ,,Okay."

,,Gut, dann als uns jetzt schlafen. Ich bleibe einfach bei dir. Bin zu faul, wieder in mein Bett zu gehen." nuschelte er in mein Shirt rein.

Ich kicherte und legte ebenfalls meine Arme um ihn.
,,Gute Nacht. Bärchen." flüsterte ich und Jeongin kicherte.
,,Woojin ist bei uns das Bärchen."
,,Ich werde ihn ganz bestimmt nicht Bärchen nennen." lachte ich. ,,Ausserdem habe ich da Gefühl, das er mich nicht mag."

,,Wieso?" fragte Jeongin verwirrt.
Ich zuckte mit den Schultern. ,,Keine Ahnung. Er redet kaum mit mir und wenn dann nur ganz kurz und sonst habe ich das Gefühl, das er mich beobachtet." erklärte ich und Jeongin streichelte mich wieder.

,,Mach dir deswegen keinem Kopf. Er ist unser ältester und er hat uns anfangs auch erst beobachtet, bevor er offener wurde. Das wird schon, keine sorge." versuchte er mich aufzumuntern, was auch teilweise klappte.

,,Okay." wir schmiegten uns mehr aneinander. Ich achteten jedoch darauf, das wir nicht zu nahe kamen, wegen der Bandage, die ich noch trug.

Ich schloss die Augen und war tatsächlich ruhiger. Jetzt überkam mich sogar schon die Müdigkeit.

,,Danke, Jeongin." flüsterte ich, jedoch hörte ich nur noch ein gleichmäßiges Atmen, welches sich ganz leicht nach schnarchen anhörte.
Ich musste grinsen und schlief kurz darauf dann auch ein.

Fühlt Liebe sich so an? Ist es Liebe, was ich für Felix empfinde? Tut es so weh...zu Lieben?

~~~~~~~~~~~~~~

Geschrieben am: 21.01.2019
Veröffentlicht am: 05.02.2019

MIRROR |||| Who I really am! #wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt