18. Sexuality

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,,Nein. Überhaupt nicht." hörte ich Felix sagen.
Bei seiner Stimme machte mein Herz einen Satz.

Ich wunderte mich, wieso gerade er jetzt hier war, jedoch sah ihn nicht an.
Auch wenn ich das gerade wollte.

,,Wir kamen nur bis jetzt noch nie wirklich damit in Kontakt, weißt du?" erklärte er und sah zu mir.

Ich zog an meiner Kippe und nickte gleichzeitig.
,,Also sind bei euch alle Hetero?" fragte ich nach und ich wusste nicht ob in mir gerade Hoffnung auf ein 'Nein' aufkam oder woher diese Frage überhaupt kam.

,,Soweit ich weis, ja." sagte er nur und ich nickte, bevor ich erneut kräftiger als sonst an meiner Kippe zog.

Was war nur los mit mir?

Hatte ich so schnell tatsächlich Gefühle für Felix entwickelt? Ich kannte ich doch erst seid einer halben Woche.

,,Kommst du mit rein? Wir machen gerade unsere Lunchboxen." fragte er und ich nickte.

,,Gleich. Ich rauche die hier noch weg." sagte ich und hob die Hand, wo ich die Kippe zwischen meinem Zeige- und Mittelfinger locker hielt.

,,Okay." er drehte sich um, blieb dann aber doch stehen.

,,Mark?" fragend drehte ich mich zu ihm und sah ihm heute das erste mal so richtig ins Gesicht.
Mein Atem stockte.

Einen Augenblick sahen wir uns einfach nur an, bis mir einfiel, das er was sagen wollte.

,,Was ist?" fragte ich und er schien wohl aus einer Stare aufzuwachen.

Woran hat er wohl gedacht?

,,Ach...ähm...passt schon." sagte er stotternd, räusperte sich einmal und verschwand dann wieder in Haus.

Ich sah ihm hinterher und schon wieder bekam ich das Gefühl nicht los, das was fehlt.

Komm schon Mark. Beruhige dich. Auch wenn du Gefühle für ihn haben solltest, wird es eh nichts, da er nicht auf Jungs steht.

Seufzend drückte ich meine Kippe aus und nahm dann beide in die Hand.
Damit ging ich dann wieder ins Haus und in die Küche, wo fast alle noch waren und halfen die Lunchboxen fertig zu machen.
Naja, die Hälfte fehlte. Seungmin, Jisung, Hyunjin, Chris und Minho. Der Rest war hier in der Küche.

Als ich rein kam, wurde wieder alles still.
,,Na los." hörte ich Felix sagen, während ich die Kippen unters kalte Wasser hielt und diese dann in den Restmülleimer schmiss.

,,Mark, es tut uns leid. Unsere Reaktion darauf war ..."
,,Passt schon. Muss damit leben." unterbrach ich Jeongin und sah lächelnd zu denen.
,,Ich hoffe nur, das ihr mich trotzdem wie vorher behandeln könnt." bat ich und diese nickten.

,,Klar. Natürlich." versprachen sie und wollten mich in den Arm nehmen.

,,Mark, kommst du mal bitte?" ich sah in die Richtung wo die Stimme meines Bruders kam und sah ihn in der Tür stehen.
,,Was ist denn?" fragte ich ihn, doch er verließ nur die Küche.

Schulter zuckend folgte ich ihm und so befanden wir uns kurz darauf dort, wo ich eben noch mit Felix stand.

,,Musst du es denen wirklich verheimlichen, das du noch ein Mädchen bist?" fragte er und drehte sich zu mir. Seine Arme hatte er vor seiner Brust verschränkt.

,,Ich bin soweiso bald ein Junge, also wieso das ganze Drama? Damit ich wieder schief angeschaut werde? Ich habe keine Lust drauf. Die Jahre in Australien waren schon genug davon." versuchte ich zu erklären.

,,Die werden es schon verstehen." wollte er mir versichern und legte seine Hand auf meiner Schulter ab.
Ich sah kurz dorthin und dann wieder in sein Gesicht.

,,Nein, werden die nicht. Keiner versteht mich." fing ich an und wollte weiter reden.
,,Wieso bist du dir da so sicher?" fragte er.
,,Weil mich in Australien auch keiner verstanden hat. Die einzigen waren Mum und Dad. Nicht mal Lucas hat mich verstanden. Er hat mich angeschrien und richtig fertig gemacht. Er hat mich gehasst.
Du und unsere Eltern waren die einzigen die sofort verständlich reagiert haben." versuchte ich ruhig zu bleiben, damit die anderen uns nicht hörten.

,,Doch, die werden dich ganz bestimmt verstehen." nun legte er mir noch die zweite Hand auf meine andere Schulter.
Ich wich einen Schritt zurück.

,,Ha...Hast du denen schon irgendwas gesagt, da...das du dir so si...sicher bist?" fragte ich stockend und sah ihn verletzt an.

,,Nein, auf keinen Fall. Das solltest du schon selber machen. Aber ich kenne die Jungs. Die sind nicht so." versicherte er mir.

,,Woher willst du das wissen? Hast du mit denen schonmal über dieses Thema geredet?" hakte ich nach und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.

,,Nein, aber..."
,,Ja, also. Dann kannst du es auch nicht wissen." sagte ich und wollte mir gerade meine Kippenschachtel aus der Hosentasche nahmen, als Chris mich aufhielt.

,,Bitte lass uns deswegen nicht streiten." er sah mich bittend an. ,,Ich habe dich erst wieder und mit dir zu streiten ist so verletzend." er nahm mich in den Arm und ich blieb steif stehen.

,,Am Donnerstag habe ich fast angefangen zu heulen, deswegen. Es tut mir so leid. Ich werde versuchen die Dinge mit deinen Augen zu sehen, bevor wir wieder anfangen zu streiten, Okay?" flüsterte er in mein Ohr und ich schloss die Augen.

Dann umschloss ich ihn ebenfalls mit meinen Armen und nickte. ,,Danke. Ich hasse es auch mit dir zu streiten." gestand ich und Chris umschloss mich etwas fester, bevor er sich wieder löste.

,,Aber bist du dir sicher, das du schwul und nicht hetero bist?" fragte er und ein Grinsen schleichte sich auf unsere Lippen.

,,Du bist so ein Pabo!" schimpfte ich lachend und schlug ihn gespielt auf die Schulter.

,,Chan, Mark. Kommt ihr? Wir wollen los!" stand plötzlich Woojin in der Tür.

Wie lange stand er schon da?

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Geschrieben am: 19.01.2019
Veröffentlicht am: 02.02.2019

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