31. Clear Thoughs

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,,Mark hörst du mir überhaupt zu?" riss mich die Stimme von Kiyu aus meinen Gedanken.

,,Hä? Was?" ich sah schnell zu Kiyu rüber, der genervt seufzte.
,,Oh entschuldige. Was hast du gesagt?" fragte ich nach und kratzte mich am Hinterkopf.

Kiyu stand von seinem Sessel auf und ging zum kleinen Tisch, wo eine Wasserflasche und ein paar Gläser draufstanden.
Er füllte zwei Gläser mit Wasser und nahm diese dann in die Hand. Mit ihnen kam er dann zu mir, stellte eins vor mich hin und setzte sich dann wieder auf seinen Sessel.

,,Wer von den Stray Kids hat dir den Kopf verdreht?" fragte er lächelnd und ich sah ihn überrascht an.
,,Wie...wie kommst du auf sowas?"

Er lachte leise auf. ,,Du wohnst mit ihnen zusammen. Du bist noch ein Mädchen und sie sehen alle super aus. Ausserdem bist du die letzten Tage gedanklich ganz woanders gewesen. Ich habe also nur eins und eins zusammen gezählt. Und jetzt sag mir wer von denen der glückliche ist? Chan kann es schonmal nicht sein." erklärte er seine Gedanken und ich sah ihn erstaunt an, sah dann aber wieder neutral auf das Glas Wasser, welches vor mir stand.

,,Ich glaube nicht, das er glücklich darüber ist." seufzte ich.
,,Wieso sollte er nicht? Du bist hübsch. Talentiert. Lustig." zählte er auf, doch ich unterbrach ihn.

,,Die Jungs wissen nicht, das ich noch ein Mädchen bin. Außer Chris natürlich." sagte ich und sah niedergeschlagen hoch zu meinem Chef.

Da er anfangs auch glaubte, das er eine Assistentin bekam, hatten wir ihm die Sache am Telefon nochmal erklärt, bevor ich hierhin geflogen bin.
Er und nur die, mit denen ich zusammen arbeite, wissen es.

,,Und wieso sagst du es ihnen nicht einfach?" fragte er verwirrt.
,,Was bringt das denn noch? Der Termin für die OP steht fest. Ausserdem habe ich keine Lust wieder so dumm angemacht zu werden, wie in Australien. Sogar mein Bruder hat mich gehasst, als ich es denen gesagt hatte, das ich ein Junge sein möchte." ich seufzte und nahm einen Schluck vom Wasser.

,,Können wir eine rauchen gehen?" fragte ich und er nickte. Wir standen also auf und öffneten die Balkontür. Draußen nahmen wir beide unsere Kippen raus und zündeten uns jeweils eine an.

,,Wer ist es von den Jungs?" fragte Kiyu und blies den Rauch aus.

,,Felix." sagte ich Stumpf und zog schon das zweite mal an meiner Kippe.
Nach dem Vorfall mit den Lollis, hatte ich mir neue besorgt. Durch Kiyu ging es ganz einfach.

,,Gute Wahl." sagte Kiyu nickend und zog ebenfalls wieder an seiner Kippe.
Ich sah ihn an.
,,Was bringt mir das? Er ist eh nicht schwul." ich sah wieder auf den Horizont. ,,Er hat meinen Kuss noch nichtmal ansatzweise erwidert."

Er sah geschockt zu mir. ,,Du hast ihn geküsst?"
Ich nickte. ,,Als ich es ihm gesagt hatte. Ich hatte es nicht geplant zu sagen, sondern wollte einfach nur klären, warum er mich ignoriert und dann kam es so raus." sagte ich und zuckte mit den Schultern.

,,Und jetzt? Wie lange ist das her?"
,,Drei Tage. Ich konnte ihm seit dem nicht mehr in die Augen schauen. Und er hat mich auch weiterhin wie Luft behandelt." seufzte ich.

,,Und was ist, wenn du ihm erzählst das du ein Mädchen bist? Vielleicht..."
,,Vielleicht verliebt er sich dann doch noch in mich?" fragte ich und sah ihn mit einem verwirrten und irritierten Blick an.

,,Ja." sagte er nickend. Ich ziog kräftig an meiner Kippe. ,,Und dann? Was ist wenn ich dann die OP habe? Was ist dann danach? Wird er dann Schluss machen und sagen: ,,Es tut mir leid, ich bin nicht schwul." wie er es vor drei Tagen gesagt hat?" fuhr ich Kiyu an.

Er sah mich mitfühlend an.
,,Ich kann dir nicht sagen, was du machen sollst. Aber ich kann dir raten, ihm erstmal ein wenig Zeit zu geben und ihm alles zu sagen. Alles. Das du ein Mädchen bist und das mit der OP." riet er mir.

Ich sagte nichts dazu, sondern beschäftigte mich mit meiner Kippe.
Sie ging langsam zu Ende und auch Kiyu drückte seine gerade aus und sah dann auf die Uhr.

,,Weist du was? Mach schonmal Feierabend. Geh nach Hause und ruh dich aus. So bist du heute nicht mehr zu gebrauchen.
Bis die Jungs nach Hause kommen, sind es auch noch 3 oder vier Stunden.
Ich schaffe den Rest auch alleine oder hole mir Yuzu dazu." sagte er und ich nickte ihm dankbar zu.

Wieder drinne nahm ich mir meine Sachen und verabschiedete mich von ihm.
,,Mark." rief er mich nochmal zurück, bevor ich durch die Tür gehen konnte.

,,Ja?"
,,Komm mir morgen mit klaren Gedanken hier hin, ja?" sagte er mahnend, lächelte dann aber.
Ich nickte lächelnd und verließ dann das Zimmer.

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Geschrieben am: 21.01.2019
Veröffentlicht am: 07.02.2019

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