Schwärze und Kälte. Das war das einzige was ich sah und spürte. Ich schien in einer Endlosschleife festzustecken. Alleine, ohne Freunde, ohne irgendetwas.
Um ehrlich zu sein, machte mir dieser Zustand Angst. Ich wollte das nicht. War ich etwa tot und das hier das was danach kam? Ich konnte mich aber auch nicht bewegen oder auch nur irgendetwas tun.
Irgendwann bemerkte ich, dass es wärmer geworden war, aber bevor ich reagieren konnte, zog etwas an mir mit aller Kraft und ich wurde aus diesem Zustand heraus gerissen. Ich knallte mit einem Mal auf den Boden. Verwirrt sah ich mich um. Wo war ich hier bitte gelandet?
Ich befand mich in einem pechschwarzen Raum in dem sich gefühlt nichts befand, außer einer schweren ebenfalls schwarzen Tür, die vor mir aufragte. Langsam stand ich auf. Meine Beine zitterten als wäre ich nicht wirklich Herr über sie. Und bevor ich etwas tun konnte, schwang mit einem Mal die Tür vor mir mit einer Leichtigkeit auf, als wäre sie nur ein Blatt im Wind.
"Ihr werdet erwartet.", tönte eine tiefe Stimme, die aus der Tür selbst zukommen schien.
Vorsichtig trat ich durch die Tür. Als ich den Raum sah, in den ich jetzt kam, fiel mir die Kinnlade herunter. Dieser Raum war ein ebenfalls schwarzer Saal, so groß, wie ich noch nie irgendeinen Raum gesehn habe. Aber er schien gefüllt. Es sah so aus, als wäre an den Seiten Gras und Bäume die dort wuchsen. Ich meinte auch etwas Wasser plätschern zu hören. Dennoch war alles dunkel und es schien nicht so als wäre ich draußen.
Viel genaues konnte ich allerdings nicht erkennen, das nur Dämmerlicht herrschte und nur hier und da kleine Stellen von Feuerschalen beleuchtet wurde. Die Feuerschalen schienen zum einen an den Wänden zu sein, zum anderen bildeten einige einen Weg zu einer Erhebung in der Mitte des Raumes, die etwas besser beleuchtet war. Ich schluckte schwer, als ich dort zwei gigantische Throne sah.
"Komm näher.", ertönte eine klare Stimme, die mir irgendwo entfernt bekannt vorkam, ich sie allerdings nicht zuordnen konnte.
Aber ich gehorchte sofort und lief ängstlich mit gesenkten Kopf auf den Thron zu. Und obwohl es eigentlich eine lange Strecke war, war ich doch schnell da. Ohne es wirklich zu kontrollieren ließ ich mich auf den Boden fallen. Vor mir befand sich eine Person, die eine solche Machtaura besaß, dass es mir mehr als Angst machte.
"Kim Namjoon."
Ich duckte mich, als die Person meinen Namen aussprach, nur noch tiefer. Das entlockte demjenigen nur ein Seufzen.
"Steh auf und sieh mich an."
Zitternd gehorchte ich. Ich versuchte seinem Blick standzuhalten, aber ich musste meine Augen von seinem Antlitz abwenden. Er sah so perfekt und fremdartig aus und dennoch schien mir dieses Gesicht so bekannt zu sein...
Aber ich wusste nicht an wen mich das Gesicht erinnerte.Seine silbernen Haare glänzten im Feuerschein und die schwarze Seide, die er trug umschmeichelte seinem Körper. Der Mann der auf dem zweiten Thron, sah ähnlich edel mit seiner ebenfalls schwarzen Robe und den weißen Haaren aus. Allerdings besaß er eine etwas kleinere Aura, als der direkt vor mir auf dem deutlich größeren Thron.
"Kim Namjoon, vielleicht hast du es dir schon gedacht, aber momentan befindest du dich in einem Zustand, der dem Tod gleicht."
Ich schluckte schwer. Sollte das heißen, dass ich meine Freunde nie mehr sehen würde und ich mich nicht mal von ihnen verabschieden konnte.
"Allerdings...", der Silberhaarige zog einen Zettel aus seinem Gewand hervor. "... solltest du nicht auf diese Art sterben."
In Gedanken tippte er auf dem Blatt herum.
"Du hättest noch 213 Jahre 46 Wochen und 2 Tage zu leben gehabt."
Er sah mich über den Papierrand hinweg an."Das ist noch viel Lebenszeit..."
Ich schluckte. Was sollte das hier werden? Der Mächtige vor mir seufzte.
"Vielleicht zur Erklärung. Ich bin derjenige, der über euch Wesen in der Welt herrscht und für euch Verantwortung trägt. Vor allem was den Tod betrifft, da sich auch Wesen nicht gerne daran halten. Er hier...", er deutete auf den Mann auf dem zweiten Thron.
"... er ist dafür verantwortlich, die Seelen der Toten einzusammeln. Sei es Mensch oder Wesen. Und in Sonderfällen wie zu frühe Tode, müssen wir uns selbst um diese Fälle kümmern. Deshalb sind wir hier."
Ich zitterte, was sollte denn jetzt bitte geschehen? Richten die zwei jetzt über mich?
"Jetzt mach dir mal nicht in die Hose.", knurrte der Weißhaarige mit einem Mal. Erschrocken zuckte ich zusammen.
"Du brauchst keine Angst zu haben.", lächelte der Silberhaarige.
"Der liebe Reaper hat mich nämlich darum gebeten, dich wieder zurück zu schicken. Und ich sehe keinen Grund dies nicht zu tun."
Was?! Mein Blick huschte zu dem Weishaarigen, der mich allerdings nur ausdrucklos musterte.
"Chrmchrm...", als der Silberne sich räusperte, sah ich wieder zu ihm.
"Also. Wir werden dich zurück schicken. Du kannst danach ganz normal weiterleben. Es gibt nur noch eine Kleinigkeit."
Ich nickte zögernd.
Er fuhr fort:"Durch einen Kuss, wirst du dann an mich gebunden."
Ich sog scharf die Luft ein. Aber was war dann mit Jin? Ein leises Lachen durchbrach meine panischen Gedanken.
"Doch nicht so, du Pabo. Du gehörst dann zu meinem Gefolge. Nicht mehr und nicht weniger. Es kann eventuell sein, dass du mir irgendwann einen Dienst leisten musst, aber da warne ich dich noch rechtzeitig vor.", beruhigte er mich.
Unsicher sah ich ihn an.
"Du hast die Wahl. Entweder du bleibst tot und wanderst ins Reich der Toten, oder ich gebe dir einen kleinen Kuss auf die Stirn und du wanderst als mein Diener zurück zu den Lebenden und zu deinem Freund beziehungsweise Mann, als mein Diener."
Ich fackelte nicht lang.
"Ich will zurück zu Jin!", platzte es aus mir heraus.
Sofort blickte ich beschämt zu Boden. Das war eben respektlos...
Doch ich hörte ein leises Lachen."Das nennt man wohl bedingungslose Liebe..."
Ich hörte Stoff rascheln und sah auf. Der Herrschende schritt auf mich zu und beugte sich zu mir.
"Dann willkommen zurück im Leben.", hauchte er mir ins Ohr, ehe er seine Lippen leicht auf meine Stirn legte.
Mir wurde mit einem Mal eiskalt und ich klappte zusammen. Aufgrund der Kälte begann mein Körper zu kribbeln, ehe er zu brennen anfing. Es wurde immer schlimmer, bis ich auf einmal das Gefühl hatte durch eine Wasserfläche zu brechen.
Tief Luft holend fuhr ich hoch und riss meine Augen auf.
"Namjoon!", kreischte es mit einem Mal neben mir, bevor sich etwas oder jemand auf mich warf.
Ich blinzelte um mein verschwommenes Umfeld zu klären. Als ich klar sehen konnte, sah ich auf das schluchzende bebende Etwas an mir.
"Jin...", hauchte ich leise und umarmte meinen Ehemann.
Er löste sich etwas und nahm mein Gesicht in seine Hände."Ich dachte du wärst tot...", hauchte er mit tränenerstickter Stimme. Vorsichtig und leicht zitternd wischte ich ihm seine Tränen von der Wange.
"... das war ich, glaube ich... aber jetzt bin ich hier..."
Ich nährte mich ihm langsam und legte sanft meine Lippen auf die seinen. Ein Kribbeln jagte durch meinen Bauch und ich dankte innerlich dem Herrscher, dass er mich zurück geschickt hatte.
Auch wenn ich nicht begriff warum er das für einen Fremden tun sollte. Ich schob aber die Gedanken schnell in den Hintergrund und konzentrierte mich auf Jin. Er war jetzt wichtiger.
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Monster Hunter || BTS
FanfictionJimin ist eigentlich ein ganz normaler Schüler. Doch als er zur falschen Zeit am falschen Ort ist, wird er von einer Monster- Hunter- Gruppe entführt und trifft dadurch durch Zufall einen alten Freund von sich wieder. Er freundet sich wegen diesem...