9. Jimin

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"Hey, Jimin!", schrie eine Stimme an mein Ohr.
"Wach auf!"

Erschrocken fuhr ich auf und prallte mit meinem Kopf gegen einen anderen. Stöhnend sank ich wieder in mein Kissen. Mein Gegenüber stöhnte ebenfalls schmerzerfüllt auf. Ich blinzelte und sah einen Rotschopf vor mir.

"Hoseok? Was machst du hier?", fragte ich den Vampir, der mich offensichtlich wecken wollte.

"Dich wecken?", antwortete er und zog sich etwas zurück. Jetzt schien er sich zu besinnen weshalb er eigentlich gekommen war. Sofort war er wieder aufgedreht.

"Du musst schnell aufstehen und dich anziehen! Eine Hydra ist in der U- Bahn aufgetaucht und wir müssen uns um sie kümmern!"

Ach ja... Ich hatte fast schon vergessen, dass diese Gruppe sich um so etwas kümmerte.

"Bin in 5 Minuten unten.", gähnte ich und schlug die Bettdecke zurück. Hoseok verschwand unterdessen wieder aus dem Zimmer.

Ich zog mich an und trottete die Treppe herunter in die Küche, wo die anderen schon saßen und auf Namjoon warteten, der offenbar die Informationen hatte. Suga wartete schon mit einer Tasse Kaffee an der Spüle.

"Kaffee?", brummte er und hielt mir die Tasse hin.

"Ist er kalt?", fragte ich ihn nur und gähnte. Er warf einen kurzen Blick in die Tasse.

"Jup.", nickte er.

"Dann ja."

Ich schloss meine Augen und öffneten meinen Mund. Keine Sekunde später klatschte mir der kalte Kaffee ins Gesicht. Nur etwa die Hälfte landete in meinem Mund. Der Rest landete in dem Rest meines Gesichts. Ich schloss meinen Mund, schluckte und trocknete den Großteils meines Gesichts mit dem Ärmel meines Pullovers.

"Danke!", bedankte ich mich und blinzelte ihn an.

Er nickte nur und nahm sich eine weitere Tasse, in der heißer Kaffee dampfte.

"Was zur Hölle..."

Ich drehte mich um und sah in Jins entsetztes Gesicht. Jeongguk sah so aus, als ob er jeden Moment den härtesten Lachkrampf seines Lebens bekommen würde. Hoseok sah nicht besser aus. Taehyung musterte mich dagegen nur genauso verstört wie auch Jin.

"Ich wusste dass du einen Vollschaden hast.", brummte er und sah angewidert auf die kleinen Spritzer, die der Kaffee auf Boden und Wand hinterlassen hatte.

"Also.. Ich habe... Was ist denn hier los?!" Namjoon unterbrach sich selbst als er die Küche betrat. Ensetzt starrte er auf den Boden und an die Wand.

"Suga und ich wollten morgen putzen und dachten uns, es ist noch nicht dreckig genug, als dass wir das wirklich gerne tun würden.", gähnte ich.

"Und was ist jetzt mit der Hydra, oder bin ich umsonst aufgestanden?", fragte ich etwas genervt. Das schien Namjoon wieder zu erinnern, weshalb wir um halb Drei morgens in der Küche standen.

"Ach so... Ja."

Er warf einen kurzen Blick auf seine Notizen, den er bei sich trug.

"Eine Hydra wurde vor einer halben Stunde in der U- Bahn Sektor 3, Abschnitt B, Tunnel F gesichtet. Sie wollte auf einige Menschen losgehen, hatte auch einen erwischt, wurde aber von einer einfahrenden U- Bahn daran gehindert weiteren Schaden anzurichten."

Motiviert klatschte Hoseok in die Hände.

"Alles klar! Dann los geht's!"

Verwirrt sah ich zu, wie die anderen, wie auf ein nicht existentes Kommando hin, nach oben stürzten und kaum eine Minute später, bis an die Zähne bewaffnet wieder herunter kamen. Ich sah zu Suga, der sich gelassen von der Spüle löste und auf mich zuschlenderte. Er nahm mit einer Bewegung Brecher aus seiner Halterung, wirbelte ihn einmal um seine Finger und steckte ihn wieder zurück. Er grinste mich an und hielt mir zwei Dolche hin.

"Jetzt gehen wir jagen.", lächelte er mich an und auch ich begann zu grinsen.

"Klingt gut.", grinste ich und nahm mir die Dolche aus seiner Hand.

"Auch wenn ich von Namjoons Gebrabbel nur Hydra und U- Bahn verstanden habe, Jagen klingt gut."

Suga lachte kurz.

"Dann komm mit. So wie ich die anderen kenne, warten sie schon im Auto."

.......

Nur wenige Minuten später saßen wir im Auto eingequetscht da und rasten zu der Stelle, wo die Hydra sich aufhalten musste. Jin fuhr und ich bewunderte seinen Fahrstil.

Obwohl wir über normale Asphaltstraßen fuhren, ruckelte der Wagen so, als wären wir auf einer unbefestigten Straße unterwegs. Es war durchaus beeindruckend. Trotz allem drehte sich Namjoon zu mir um und sah mich fest an.

"Du bleibst erst einmal hinter uns und siehst uns zu, wie so etwas abläuft. Agust und Hoseok werden ein Auge auf dich haben, damit dir nichts passiert."

Ich nickte müde und auch Hoseok tat dies. Nur Suga seufzte genervt auf.

"Du brauchst immer noch kein Babysitter.", brummte er und gähnte ebenfalls.

Mit einem Mal wurde ich an ihn gepresst, da Jin einen Drive machte und perfekt in einer Parklücke stehen blieb. Seine Fahrkünste waren, wie gesagt, beeindruckend. Sofort rissen die anderen die Türen auf und stürmten heraus. Suga und ich folgten langsam und verschlossen das Auto mit dem Schlüssel, den Jin einfach hat stecken lassen.
Wir standen an einem Eingang zu der U- Bahn. Die anderen pressten sich schützend an die Wand und spähten in den Eingang hinunter.

"Wollt ihr noch ewig hier stehen bleiben, oder gehen wir runter?", fragte Suga und stieg einfach in der Mitte der Treppe diese hinab, ohne auf eine Antwort zu warten.

Die anderen stießen ein genervtes Stöhnen aus und folgten dem Blonden etwas vorsichtiger. Offenbar waren sie das schon von ihm gewohnt. Unten blieben wir dann auf dem spärlich beleuchteten Bahnsteig stehen.

"Hier wurde sie zuletzt gesehen. Wir haben genug Zeit. Alle umgebenen Bahnsteige wurde evakuiert.", erklärte Namjoon und sah sich nach Hinweisen um, in welche Richtung sie verschwunden war.

"Weißt du wo sie hin ist?", raunte Suga mir ins Ohr, während sich die anderen ebenfalls umsahen. Ich sah ihn kurz an.

"Ich würde ja den kleinen Teufeln folgen. Und den Blutspuren.", sagte ich und deutete auf die rechte Seite des Tunnels, wo ein dunkler Fleck auf den Gleisen prangte und daran kleine mausgroße, katzenähnliche geflügelte schwarze Wesen nagten.

Diese kleinen Wesen konnte man meistens in der Nähe von größeren Wesen, oder Monstern finden, da sie sich wie Aasgeier von den Überresten dieser ernährten. Eigentlich waren sie ganz süß, nur waren sie giftig und die Vorboten der eigentlichen Monster und wurden deshalb auch kleine Teufel genannt. Suga begann zu grinsen, als er auch die Teufel entdeckte.

"Sie ist nach rechts!", erklärte er laut und deutete auf die Stelle, die ich ihm gezeigt hatte.

Die anderen folgten seinem Blick. Ein Glitzern fiel in ihre Augen als sie ebenfalls die Spur entdeckten. Nur Taehyung rümpfte die Nase.

"Wie ich diese Biester hasse...", brummte er.

Die anderen ignorierten ihn geflissentlich und sprangen auf die Gleise, um daraufhin nach rechts zu schleichen. Taehyung rümpfte noch einmal die Nase ehe er ihnen folgte. Suga und ich kamen als letztes nach. Die anderen waren schon etwas weiter vorne, bei dem nächsten Blutfleck, in dem eine von den Teufeln angeknabberte abgetrennte Hand lag. Kaum nährten wir uns den Teufeln, stoben sie auseinander und kauerten sich an den Wänden des Schachtes nieder. Ich seufzte und betrachtete die Vampire, die konzentriert den Blutspuren folgten. Ich seufzte. Das war ja schlimmer als eine Schnitzjagd mit Kindern...

Monster Hunter || BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt