18. Taehyung

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Stolz folgte ich Agust. Er traute es tatsächlich mir zu, dass ich das Monster töten konnte. Und das kleine Menschlein durfte nur im Hintergrund bleiben und zuschauen.
Ich war selten so schadenfroh wie in diesem Moment.

Vorsichtig schlichen wir dem Biest hinterher. Es schien nicht allzu schnell zu sein. Gut für uns.

Wir holten es schließlich in der Aula der Schule ein. Es saß in der Mitte des Raumes und sah sich desorientiert um. Es hatte schon den Großteil der Stühle umgeworfen oder einfach kaputt gemacht. Der Plan, dass wir uns unbemerkt anschlichen, zerplatzte plötzlich, als das Monster zu uns herumfuhr und uns anschrie. Wie hatte es uns gehört oder wahrgenommen?

Wir verharrten in Schockstarre nicht wissend, was wir jetzt tun sollten. Lediglich eine Person schien zu wissen, was zu tun war.

"WEG DA!!!"

Erschrocken sah ich zu Agust. Und bevor ich es wirklich registrieren konnte, war er auf mich zugerannt, hatte so wie mich, als auch die anderen gepackt und zog uns in Deckung.

Ich sah noch wie er seine Scythe von seinem Gürtel löste und in die Luft warf. Darüber wundern konnte ich mich allerdings nicht mehr, da er durch seine Aktion uns alle umriss und wir zusammen auf den Boden knallten.

Stöhnend rieb ich meinen Hinterkopf und blinzelte in das emotionslose Gesicht von Agust. Der musterte uns alle eindringlich und ging nicht darauf ein, dass er uns alle soeben verletzt hatte.

"Erste wichtige Sache: Niemals zusammen ohne Deckung da stehen!", zischte er.

"Haltet euch verdammt nochmal bedeckt! Das Biest hat zwar durch seine Augenstellung einen toten Winkel, das heißt aber nicht, dass es euch nicht sehen kann.", erklärte er weiter.

Dann sah er Kookie und Joonie an.

"Ihr zwei geht gleich in unterschiedliche Richtungen und schießt auf jeweils auf eines der zwei Augen. Also jeder ein anderes, falls das nicht klar war. Sobald es abgelenkt ist, werdet ihr zwei,", er nickte Jin und J- Hope zu,
", werdet ihr euch vorsichtig und bedeckt dem Biest nähern und ihm im richtigen Moment die Beine abschlagen. Fangt mit den Hinterbeinen an. Dann ist er langsamer und muss die hinterher schleifen. Danach die Vorderen. Wenn es soweit gelähmt ist, kann dann V sich anschleichen und es mit der Lanze aufspießen und somit lähmen. Danach wird es mit dem Dolch erledigt. Klar soweit?"

Er wurde von einem Monsterschrei unterbrochen. Hastig nickten wir. Er atmete einmal tief durch, bevor er uns wieder ansah und ein jeder das Feuer in seinen Augen lodern sah.

"Dann los jetzt!"

Gesagt, getan. JK und RM machten sich mit ihren Schusswaffen in zwei unterschiedliche Richtungen auf. Suchten hinter jedem Stuhl, der da stand oder lag, Deckung und schafften es so die Hälfte der Aula zu durchqueren. Dort blieben sie für uns noch in Sichtweite stehen.

Jin und J- Hope hatten sich ebenfalls in Bewegung gesetzt und sich schon etwas dem Biest genährt, dass sie es, wenn die Zwei losschießen würden, nicht mehr allzu weit hatten. Diesesmal wurde keiner von uns entdeckt. Zum Glück!

JK und RM sahen zu Agust. Als er sich sicher war, dass Jin und J- Hope ebenfalls bereit waren, hob er seine Hand mit seiner Scythe und zuckte kurz damit. Sein Zeichen zum loslegen.

Verwirrt sah ich auf den schwarzen Stock in seiner Hand. Wo kam die wieder her? Ich hatte doch sicher gesehen gehabt, wie er sie bei der Rettung von uns sie von seinem Gürtel gelöst hatte und dann weggeschmissen hatte.

Doch weiter konnte ich nicht darüber nachdenken, da es jetzt laut wurde. JK und RM hatten das Feuer eröffnet. Ich musste grinsen als ich sah, wie meine zwei Freunden mit tödlicher Präzision bei jedem einzelnen Schuss die beiden Augen des Monsters trafen. Das Monster bäumte sich als Reaktion darauf auf und ließ einen markerschütternden Schrei los. Mir lief es kalt den Rücken herunter. Diese Geräusche klangen echt grauenhaft. Da war mir das normale Monstergebrüll deutlich lieber. Dieses Kreischen war einfach schrecklich und tat in den Ohren weh.

Mittlerweile hatte das Monster sich auf die Hinterbeine gesetzt und versuchte sich mit seinen Vorderbeinen die Kugeln aus seinen Augen zu wischen. Zumindest sah es danach aus.

"Jin, J- Hope! Jetzt!"

Die zwei Angesprochenen reagierten sofort auf Agusts Ruf. Sie sprangen aus ihren Verstecken und rannten auf das Monster zu, dass eine fast freie Fläche um sich geschaffen hatte.

Das Monster hatte entweder ein sehr schlechtes Gehör, oder war zu sehr mit seinen Augen beschäftigt, dass es die zwei Vampire nicht bemerkte. Hauptsache war, dass die Zwei unbemerkt an das Monster herankamen. Auch wenn es eine eigentlich brenzlige Situation war, sah ich belustigt zu, wie Jin und J- Hope gleichzeitig ausholten und tatsächlich synchron die zwei hinteren Beine abschlugen. Ich sah wie das Blut nur so aus der Wunde spritzte.

"Nicht das Blut berühren!", schrie Agust noch, ging aber in dem Geschrei des Monsters unter.

Es stürzte auf seine Vorderbeine, die Augen weit aufgerissen. Diese waren blutunterlaufen und starrte in die Weite. Doch dann wandelte sich der Ausdruck des Schmerzes. Irgendetwas verhärtete sich in seinem Gesicht. Ich schluckte. Es war definitiv wütend geworden.
Ich sah wie Agust mit einem schwarzen Schatten an seiner Seite offen auf das Monster zu rannte.

"Haut ab, ihr Idioten!"

Jin und J- Hope schienen wie erstarrt. Das Monster fasste beide ins Auge und ich riss entsetzt die Augen auf. Jin und Hobie durften nicht einfach so sterben! Doch es griff sie nicht sofort an.

Wütend peitschte es seinen Schwanz hin und her, ehe es mit ihm ausholte und voller Wucht auf den Boden knallen ließ. Die Erschütterung war so stark, dass es uns alle von den Beinen riss. Ich fiel ebenfalls hin. Aber ich rappelte mich sofort wieder auf um nach meinen Freunden, meiner Familie zu sehen.

Ich sah von meiner Position nur noch, wie das Biest eine seiner mit klauenbesetzter Pranke hob und auf den Boden donnern ließ. Entsetzt sah ich das Monster an und mir stiegen Tränen in die Augen.

Die Stelle auf die es gezielt hatte, war die wo gerade noch Jin und Hobie gestanden hatten. Ich spürte den Aufprall der Pranke selbst bei mir noch und ich meinte das Geräusch zu vernehmen, das die Klauen machten, als sie in den Boden drangen.

Das konnte doch nicht sein! Sie durften einfach nicht tot sein!

Monster Hunter || BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt