Gespannt kauerte ich mich in meinem Versteck nieder.
Das war mein erster Auftrag, den ich alleine nach meiner Ausbildung ausführen sollte. Und ich wollte unter keinen Umständen versagen!Einige Meter vor mir ließ sich der Vampir, auf den ich angesetzt war, ein junges Mädchen schmecken. Sorgfältig beobachtete ich ihn. Eigentlich sah er ziemlich alt und gebrechlich aus. Doch ich wusste, dass dieser Anblick täuschen konnte.
Mein Vater hatte es mir immer wieder eingebläut, dass Vampire ihre Kräfte nicht unbedingt in ihre äußerliche Fassade einfließen ließen und so die Schwächsten und Ältesten, die mit der größten Macht sein konnten. Und als ich dieses dann das erste Mal selbst erlebte, staunte ich nicht schlecht. Aber mein Vater zeigte mir genug Tricks, auch mit diesen Wesen klarzukommen. Solche Vampire konnte man oft nur mit List besiegen. Ich schmunzelte und beobachtete ihn weiter. So alt wie der Vampir schien, sollte das auch bei diesem funktionieren.
Jetzt musste ich nur an ihn heran kommen. Aber da ich noch ein relativ kindliches Aussehen hatte, konnte ich dieses auch gut ausnutzen.Ich sprang von meinem Versteck, einem alten Baum, leise auf den Boden und nährte mich schließlich dem Vampir, der mich zuerst gar nicht wahrnahm.
"Hyung? Was machst du da?", fragte ich unschuldig und tapste auf mein Opfer zu.
Erschrocken fuhr er mit blutverschmierten Mund hoch und starrte mich entsetzt an. Doch kaum hatte er mich erblickt, begann er überheblich zu lächeln. Vorsichtig legte er die junge Frau auf den Boden und kam auf mich zu geschlendert. Grinsend wuschelte er durch meine Haare.
"Dafür bist du noch zu jung.", grinste er. Ich sah zu der Leiche am Boden.
"Es schien ihr aber anfangs gefallen zu haben...", überlegte ich.
"Was hast du da gemacht?", hakte ich weiter nach. Das Grinsen verbreitete sich und er nährte sich mir.
"Ich kann es dir gerne zeigen...", hauchte er in mein Ohr und begann an meinem Hals zu saugen.
Angewiedert verzog ich mein Gesicht, stöhnte aber, da er ja genau dies bezweckte.
Da er von meinem Hals abgelenkt war, kramte ich unauffällig den hölzernen Pflock aus meiner Tasche, holte aus und rammte ihn mit voller Wucht in seinen Brustkorb. Mit einem erstickten Laut taumelte er zurück und starrte auf seine Brust aus der nun das hölzerne Ende ragte. Zuerst geschockt, dann wütend, sah er mich an.Seine Augen färbten sich rot, er war also ziemlich wütend, allerdings wurde er immer blasser. Das Zeichen, dass ich tatsächlich sein Herz getroffen hatte und er seine Kräfte verlor. Sein Hemd färbte sich ebenfalls rot und als er erschöpft husten musste, rann ihm ebenfalls Blut aus dem Mundwinkel. Vorsichtig wich ich zurück. Einem so wütenden Vampir sollte man eigentlich am besten nicht in die Quere kommen.
"Du kleiner Wurm...", röchelte er.
"Na warte... Wenn ich schon abdanken muss, nehme ich dich halt auch mit!"
Ich wollte ihm ausweichen, doch er war schneller. Bevor ich auch nur einen Schritt machen konnte, war er über mir und riss mich zu Boden. Hart prallte ich auf meinen Rücken und mir blieb für einen Moment die Luft weg. Ich versuchte ihn mir noch vom Leib zu halten, aber er war stärker und jagte mir ohne weiteres seine Zähne in meinen Hals.
Mir entkam ein schmerzvoller Schrei. Zumindest war das meine Intention. Dadurch, dass er meine Kehle komplett zerfetzte, war es nur ein Gurgeln. Ich spürte wie mir sämtliche Kraft entwich und einem brennenden Schmerz Platz machte.
Schwarze Augen begannen vor meinen Augen zu tanzen. Ich begriff es nicht. Sollte ich jetzt schon sterben? Aber...
Es wurde immer dunkler um mich und ich driftete ab. Das Letzte was ich wahrnahm, war wir der Vampir sich geschockt an die Kehle griff und über mir zusammenbrach.
.............
Mit dröhnendem Kopf wachte ich auf. Stöhnend setzte ich mich hin und griff an meinen Kopf. Vorsichtig sah ich mich um und stutzte. Wo war ich denn? War ich nicht eben gestorben?
Ich lag in einem großen dunklen Saal, der von wenigen Feuerstellen beleuchtet war. Der Boden und die Wände schienen aus schwarzem Marmor zu bestehen. Wo war ich? Ich hatte diesen Ort noch nie zuvor gesehen.
"Du bist wach...", stellte eine klare helle Stimme fest.
Ich fuhr herum und starrte die Person, die gesprochen hatte, an.
Mir fiel die Kinnlade herunter. Ich meinen Augen stand ein Engel vor mir und lächelte mich sanft an. Sein silbernes Haar glänzte sanft in dem Schein der Feuer und seine leuchtenden Augen, deren Farbe ich nicht zu beschreiben vermochte. Er war einfach unsterblich schön.
"Ich wusste gar nicht, dass einer von deiner Art sterben kann.", gab er zu.
Ich konnte ihm nich antworten. Ich konnte nur ihn mit offenem Mund anstarren.
Belustigt musterte er mich."Was starrt Ihr mich so an?", fragte er direkt.
Ich wurde rot und wandte meinen Kopf ab."Ihr seid wunderschön...", krächzte ich schüchtern.
Ein leises, aber wunderschönes Lachen ertönte. Er kniete sich neben mir nieder.
"Ich muss sagen, dass Ihr in dieser Form auch mehr als schön seid."
Verwirrt sah ich ihn an. In dieser Form? Kannte er also meine menschliche Fassade? Aber... woher?
Er seufzte und strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Die Stellen, wo er meine Haut berührte, begannen unter seinen Berührungen zu kribbeln und zu brennen.
"Selbst wenn mein Vater es verbieten würde, ich könnte Euch nicht sterben lassen."
Er stand auf und lächelte mich an."Lasst uns einander besser kennenlernen! Schließlich müssen wir uns nicht mehr voreinander verstecken.", beschloss er.
Verwirrt sah ich ihn an.
"Verzeiht... Sollte ich Euch kennen?", fragte ich ihn.
Ich konnte mich nicht erinnern diesem Engel schon über den Weg gelaufen zu sein. Er grinste.
"Ja, das solltest du, auch wenn du mich noch nie in meiner jetzigen Gestalt gesehen hast. Vielmehr kennt ihr meine menschliche."
Mit diesen Worten drehte er sich um und lief ein paar Schritte weiter. Dort blieb er stehen und erhob seine Arme. Die weiten Seidenkleider bauschten sich etwas auf, aber ansonsten erkannte ich zuerst nicht was er da tat. Es dauerte einen Moment, bis ich erkannte, was er da tat.
Geschockt riss ich meine Augen auf, als ich sah wie seine silbernen Haare immer länger wurden und nun eine schwarze Färbung annahmen. Er war also ein Gestaltenwandler.
Irgendwann hörten die Haare auf zu wachsen und er nahm seine Arme wieder runter. Als er sich dann zu mir umdrehte, rutschte ich vor Schreck ein Stück zurück. Wie war das möglich? Das konnte doch nicht sein! Langsam kam er, in der mir bekannten Gestalt, näher.
"Ich hoffe Ihr hasst mich nicht.", flüsterte er ein wenig schüchtern.
"Aber vielleicht können wir uns jetzt ein wenig näher kennenlernen als bisher und sogar Freunde werden. Immerhin kenne ich nun in etwa Eure wahre Gestalt und Funktion und Ihr die meine.", schlug er vorsichtig vor.
Sofort nickte ich hastig. Auch wenn ich ihn in seiner menschlichen Form nur selten gesehen hatte und jetzt erst eine Ahnung hatte, wer er wirklich war, interessierte er mich.
Ich wollte mehr von ihm erfahren. Und ihn als einen Freund zu haben, wäre auch nicht schlecht. Wir würden vermutlich eh noch einiges miteinander zu tun haben. Vorsichtig stand ich auf und ergriff seine Hand."Das klingt nach einer fabelhaften Idee, Park Jimin."
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Monster Hunter || BTS
FanfictionJimin ist eigentlich ein ganz normaler Schüler. Doch als er zur falschen Zeit am falschen Ort ist, wird er von einer Monster- Hunter- Gruppe entführt und trifft dadurch durch Zufall einen alten Freund von sich wieder. Er freundet sich wegen diesem...