Monster Hunter || BTS

19. Suga

Ich rannte immer schneller auf das Biest zu und somit auch auf Jin und Hoseok. Kaum hatte sich das Monster den Zwei zugewandt, waren wir losgerannt. Neben mir war Jimin, der mittlerweile mein Shirt trug, welches ihm eigentlich zu groß war. Wie auch mir.

Sein Hemd war nur wenige Minuten vorher draufgegangen, als er die Klinge von Brecher gesäubert hatte. Er hatte nämlich, während ich die anderen in Deckung gerissen hatte, die Zunge, die das Biest auf uns geschleudert hatte abgewehrt. Damit hatte er vermutlich uns allen das Leben gerettet.

"Achtung!", zischte es neben mir.

Sofort sah ich, was er meinte. Kurz bevor der Schwanz des Biestes den Boden erreichte, sprangen Jimin und ich hoch. Während die anderen durch die Erschütterung auf den Boden fielen, landeten wir passend nach dem Beben wieder auf den Boden und rannten weiter. Das Monster hob gerade seine Pranke und wollte sie auf Jin und Hoseok fallen lassen.

"Ich nehme Jin.", zischte es neben mir. Ich nickte nur.

Jimin machte einen großen Hechtsprung und rollte sich ab und riss dabei Jin mit sich. Ich packte nur Hoseok am Kragen und zog ihn aus der Gefahrenzone. Ich schaffte Hoseok locker da weg. Als ich einen schnellen Blick zu den andern zwei warf, sah ich dass es deutlich knapper gewesen war. Jimins Rücken wurde nur gerade so von den Klauen verfehlt.

Dennoch ungeachtet dessen, sprang er mit Jin auf und rannte an die Seite der Aula, wo er Jin einfach auf Namjoon warf und zurück zu mir rannte.
Ich hatte in der Zwischenzeit Hoseok zu Kooks geschleift und den verwirrten Jungen dort hingesetzt.

"Vertraust du wirklich dem Spaten, dass er es schafft den Kopf auf zu spießen, wenn die anderen zwei es noch nicht mal fertig gebracht haben, die Hinterbeine abzuschlagen OHNE zweimal fast draufzugehen?"

Ich sah zu Jimin der aufgebracht mich ansah. Ich knurrte.

"Ich weiß. Aber er besitzt die einzige Waffe, mit der wir das Ding lähmen können und er kann am besten von allen damit umgehen. Du weißt dass unsre Klingen nicht helfen."

Wütend zischte er und drehte sich um.

"Wir treffen uns bei dem Spaten. Ich hole die anderen. Nicht dass er Panik bekommt und irgendein Mist macht.", stellte Jimin fest und machte sich auf den Weg zu Jin und Namjoon.

"Wohin geht er?", fragte der Jüngste verwirrt. Ich seufzte.

"Er holt Jin und Namjoon und kommt dann mit ihnen zu Tae. Wir gehen auch dahin. Dann besprechen wir was wir jetzt machen."

Dieses Unterfangen war allerdings leichter gesagt als getan, da das Biest wie wild herumschrie und sich hin und her wand, um seine Widersacher ausfindig zu machen. Dennoch erreichten alle unentdeckt den Silberhaarigen. Dieser starrte nur mit großen Augen Jin und Hoseok an.

"Wie... wie habt ihr..."

Er wurde von dem Biest unterbrochen, das einen lauten wütenden Schrei ausstieß und sich nun wieder in Richtung Ausgang schleifte. Es kam also eigentlich direkt auf uns zu. Dass es dabei eine gewaltige Blutspur hinterließ, die sich in den Boden fraß, machte diese Tatsache nicht besser.

"Ach, fuck it!", zischte Jimin und zog den kleinen Dolch hervor und ließ ihn durch seine Finger wirbeln.

"Ihr überlegt was wir jetzt weiter machen! Ich geh ein bisschen Elfenbein besorgen!"

Damit sprang er auf und rannte durch die kaputten Stühlen zu dem Biest. Nur zog er damit alle Aufmerksamkeit auf sich, dass niemand mehr auf die Idee kam, irgendwie einen weiteren Plan sich auszudenken. Ich versuchte es zumindest. Fieberhaft suchte ich nach einer Lösung wie wir das Biest zu Boden bringen konnten.

"Was macht er denn da?! Das ist doch wahnsinnig!", schrie Jin auf einmal auf und ich zuckte zusammen.

Ich sah zu ihm hoch und zog ihn sofort wieder auf den Boden, da er aufgesprungen war.

"Nicht. Offen. Dastehen!", knurrte ich ihn an.

"Aber der Kleine..."

Ich unterbrach ihn.

"Jimin weiß sehr wohl was er tut!", zischte ich, warf allerdings ebenso wie die anderen einen kurzen Blick zu dem Biest.

Jimin war mittlerweile bei dem Halbdämonen angekommen, ohne dass er hätte geschnappt werden können und sprang in einer solchen Geschwindigkeit vor dessen Nase hin und her, dass man ihm fast nicht folgen konnte. Plötzlich schrie das Biest auf.

Sofort sah ich, wie eine Klaue zu Boden fiel. Die erste war weg. Und bevor das Biest anders als vor Schmerzen zu schreien darauf reagieren konnte, folgten die anderen Klauen. Fast kein Blut floss aus den hinterlassenen Wunden und die Klauen lagen allesamt sauber mit glibbrigen grünem Gewebe am Boden. Stolz sah ich zu Jimin.

Er hatte mit Leichtigkeit die Klauen so wie die Giftdrüsen herausgeschnitten. Kaum war er fertig, wandte er sich von dem Biest ab und zog sich zurück. Dieses wütete noch stärker als zuvor und war, sofern das möglich war, noch lauter geworden. Doch leider war Jimin auf dem Rückweg nicht schnell genug.

Das Biest riss seine blutunterlaufenen Augen auf und fasste Jimin ins Auge. Und noch bevor er irgendetwas tun, oder ausweichen konnte, hatte es mit seinem Schwanz ausgeholt und traf ihn mit diesem direkt an der Seite. Selbst mir fiel die Kinnlade herunter, als ich sah, wie er mit voller Wucht gegen die nächste Wand knallte, sodass diese sogar Risse bekam.

Wie eine Puppe fiel er auf den Boden und blieb dort erst liegen. Als ich eine kleine Rauchwolke um seinen Körper sich hüllen sah, schluckte ich. Ich musste unter allen Umständen verhindern, dass den anderen dasselbe passierte.

Doch bevor ich reagieren konnte, waren Jin, Hoseok und Jeongguk aufgesprungen und zu dem am Boden liegenden Jimin gerannt. Entsetzt weitete ich meine Augen. Waren die dumm?!

Ich sah wie das Biest erneut mit seinem Schwanz ausholte. Ich sprang auf und rannte auf das Biest zu. Nebenbei zog ich Brecher aus seiner Halterung und fuhr ihn aus. Ich wich selbst dem Schwanz aus, holte aus und schlug dem Biest den Schwanz ab. Leider zu spät, denn der Schwanz flog weiter und schmiss die Drei um.

Allerdings floss nicht allzu viel Blut aus dem abgetrennten Teil, als dass die Drei in Gefahr liefen, mit diesem in Berührung zu kommen. Ein erneuter Schrei des Biests ertönte. Das Biest hatte allerdings nicht seine Augen auf mich gerichtet, sondern auf Namjoon, der gerade zu seinem Mann geeilt war.

"Namjoon!"

Ich rannte zu ihm um ihn in Deckung zu ziehen. Doch ich war zu langsam.

Gerade als ich bei ihm ankam traf mich etwas Schweres am Rücken und warf mich nach vorne gegen Namjoon, dass wir beide auf den Boden fielen. Etwas nasses lief mir über den Rücken und tropfte auf meinen Hals und meine Hand. Sofort begann die Stelle, wo es mich berührte zu brennen und mir wurde schwindelig.

So schnell ich es noch konnte, rollte ich mich von Namjoon herunter. Ich ahnte, nein, ich wusste, dass wir von der Zunge getroffen worden und dass das auf meinem Rücken das Gift sein musste. Und es war ein verdammt starkes Gift!

Nur durch den bloßen Hautkontakt fraß es sich so rasch durch meinen gesamten Körper, wie ich es nur selten erlebt hatte. Ich schloss schweratmend meine Augen. Selbst ich musste dagegen ankämpfen.

So blieb ich einfach daliegen und hoffte dass Namjoon nichts davon abbekommen hatte. Das wäre sein Untergang. Ich betete einfach nur, dass Jimin bald wieder aufwachen und den Rest zu Ende bringen würde.