4. Jimin

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"Jetzt tu mal nicht so, als wäre das kein Beruf!", zickte ich den Mann an, der neben mir das Auto fuhr. Doch der verdrehte nur die Augen.

"Wenn das die anderen wüssten, würden die mich dazu zwingen was anderes zu machen."

Ich schnaubte.

"Dann stripp doch einfach das nächste Mal vor denen. Dann wissen sie, dass du dorthin gehörst. Außerdem verdienst du das zwanzigfache von denen."

Er lachte.

"Wenn dort jemand hingehört, dann wohl du. Ich hab nie jemand besseren gesehen als dich."

Ich seufzte.

"Vielleicht komm ich ja mal mit. Dann könnten wir wieder zusammen tanzen. Das ist jedenfalls viel besser als Schule... und man bekommt Geld." Suga lachte.

"Als ob du dir Sorgen um Geld machen müsstest."

Beleidigt schnaubte ich.
"Hallo? Ich bin grade Schüler?!"

"... der sich über die Jahre hinweg einen so großen Schatz an Reichtümern angesammelt hat, dass jeder Drache neidisch auf ihn ist. Soo da sind wir."

Suga parkte das Auto auf dem Friedhofsparkplatz und ich sprang schon fast aus dem Wagen.
Ich rannte so schnell ich konnte zu meiner kleinen Hütte, in dem hinteren Teil des Friedhofs. Ich schmiss die Tür auf und durchsuchte meine Sachen. Doch ich fand es nicht. Verdammt, hatte ich ihn mit rausgenommen? Hatten mir die Vampire ihn abgenommen? Oder hatte ich ihn einfach verloren?

Ich lief wieder aus der Hütte und prallte gegen Suga. Er sah mich fragend an.

"Ist er nicht in deiner Hütte?" Aufgebracht fuhr ich über mein Gesicht.

"Nein..."

Suga atmete tief aus.
"Okay. Die anderen hatten nichts dergleichen angeschleppt. Hast du ihn vielleicht irgendwo verloren?"

"Ich wüsste nicht wo...", unterbrach ich ihn.

"Jetzt beruhige dich ersteinmal! Wir suchen ihn jetzt zusammen. Vielleicht ist er ja dir runtergefallen, als die anderen dich geschnappt haben. Gehen wir mal dorthin wo du sie gesehen hast. Vielleicht finden wir ihn ja da."

Seufzend nickte ich.
"Vielleicht hast du ja Recht..."

Ich führte ihn also zu der Stelle wo die Jungs die Leiche vergraben wollten. Verzweifelt suchte ich den Boden und die Büsche ab. Suga half mir dabei.

Ich suchte gerade hinter einem Grabstein, der ein paar Meter weiter entfernt stand, als Suga einen schrillen Schrei ausstieß. Ich fuhr erschrocken herum und sah, wie Suga am Boden kniete und seine Hand auf seine Brust presste. Ich atmete erleichtert aus, als ich Jonghyun hinter ihm fröhlich grinsend stehen sah.
Ich seufzte und ging auf meinen besten Freund zu. Zufrieden grinste er auf Suga herunter.

"Das wollte ich schon immer machen.", lachte er. Er sah zu mir.

"Eigentlich wollte ich das bei dir schon längst gemacht haben."

Ich schüttelte nur belustigt den Kopf.

"Selbst wenn du es versuchen solltest, du könntest mich nicht schocken.", erwiderte ich.

"Schade..." Er sah zu Suga.
"Aber immerhin hat es bei ihm funktioniert."

Suga röchelte leise und sah angestrengt zu Jonghyun.
"Ich freu mich auch dich zu sehen."

Jonghyun lachte, wandte sich aber dann mir zu.
"Ich nehme an, dass du deshalb hier bist?"

Er hielt mir meinen Knochen hin. Gierig schnappte ich zu und presste ihn an mich.

"Ja. Danke."

Schnell krempelte ich meinen einen Ärmel hoch und fuhr mit Knochen über meine zarte Haut. Erleichtert seufzte ich auf, als ich das altbekannte Kribbeln verspürte und ein Muster auf meinem Unterarm blau aufleuchtete.

"Danke." Ich lächelte Jonghyun an. Der winkte nur grinsend ab.

"Das ist doch selbstverständlich. Den hattest du verloren, als diese Idioten dich geschnappt hatten. und wenn ich schon dir nicht helfen kann, dann kann ich wenigstens auf deinen wichtigsten Gegenstand aufpassen." Ich umarmte ihn.

"Du bist der Beste.", lächelte ich.

Plötzlich hörte ich ein Räuspern. Ich verdrehte die Augen.
"Der Beste, nach Suga."

Ich drehte mich zu ihm um. Er saß nur zufrieden auf dem Boden und grinste mich an.

"Jetzt bin ich zufrieden. Hilfst du mir hoch?"

Ich drehte mich wieder von ihm weg.

"Nö. Komm selbst wieder hoch, Oppa." Jonghyun lachte.

"Ich könnte dir auch helfen.", bot er an.

Schnell stand der Blonde wieder auf seinen eigenen Beinen.

"Nein danke. Da lass ich mir lieber von einem echten Eiszapfen helfen.", murrte er.
Dann wandte er sich mir wieder zu.

"Dir geht es wieder gut?" Ich nickte.

"Ja, jetzt hab ich ja Knochen wieder."

Ich hob kurz den Stock hoch. Suga betrachtete ihn kurz.

"Ich finde es immer noch ungerecht, dass du das Ding hier brauchst."

Ich zuckte mit den Schultern.

"Immerhin habe ich es. Ansonsten könnte ich gar nicht hier stehen..."

Suga grinste fett. Ich schlug ihn mit meinem Knochen leicht auf den Arm.

"Hör auf so selbstverliebt zu denken." Jonghyun lachte erneut.

"Bei euch hat sich wirklich nichts verändert. Dabei habt ihr euch... wie lange nicht gesehen?"

"Ehhh..." Suga und ich sahen uns an.

"... Ich glaube es sind sechs Jahre?", vermutete ich.

"Könnte hinkommen."

Ungläubig lachte Jonghyun.

"Ihr wisst es nicht einmal?"
Wir zuckten die Schultern.

"Man sieht sich bekanntlich öfters im Leben.", stellte Suga fest. Ich nickte zustimmend. Jonghyun schüttelte noch einmal seinen Kopf, ehe er das Thema wechselte.

"Wer hat dich denn jetzt eigentlich entführt?" Doch bevor ich ihm antworten konnte, ergriff Suga das Wort.

"Wenn wir gerade von denen reden. Was willst du den erzählen, wer du bist?"

Ich seufzte und fuhr durch mein Haar.

"Park Jimin, normaler Mensch? Schüler... 20 Jahre... Jetzt lach nicht so!", pampte ich die Blondine an, die sich darüber gut zu amüsieren schien.

Suga wischte sich eine Träne aus dem Auge.

"Die Vorstellung von dir in der Schule ist nur zu gut.", kicherte er. Ich verdrehte nur die Augen.

"Apropo, Schule... Musst du nicht dahin?", hakte Jonghyun mit einem Mal nach. Wütend sah ich ihn an, doch er grinste nur.

"Auf, auf. Du willst ja keine schlechte Note haben. Ich bleib derweilen hier und packe dein Zeugs zusammen. Außerdem kann ich mich noch mit dem wandelnden Kühlschrank unterhalten. Und ich hol dich später ab.", mischte sich Suga grinsend ein. Er sah zu Jonghyun, der ihn anlächelte.

"Das klingt doch gut. Also bis später Chimchim." Ich sah beide wütend an.

"Ich hasse euch."

Trotz allem lief ich zurück zu meiner Hütte, holte meine Schultasche und lief los.

"Wir lieben dich auch!", hörte ich noch, bevor ich den Friedhof verließ und mich auf den Schulweg machte. Scheiß Schülerdasein.

Monster Hunter || BTSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt