Kapitel 4

1.6K 64 4
                                    

Mit den Händen voller Taschen ging ich durch das Einkaufszentrum. Ich hatte mir mit Abes Kreditkarte das nötigste zum Leben geholt. Und eine neue Garderobe. Und einen Laptop..

Also mehr als das nötige, aber ich wollte Abes Großzügigkeit ausnutzen. Auch wenn er es vielleicht später wieder bereuen würde, mir je seine Karte gegeben zu haben. Wahrscheinlich konnte ich mich jetzt schon von meinem nächsten Lohn verabschieden, um das hier wieder abzuzahlen.

Ich wollte mich schon auf den Rückweg zum Club machen, als ich vor einem Laden zögerte. Ein Buchhandel. Früher habe ich nicht viel gelesen, aber jetzt hatte ich Zeit und ich war nicht ständig angespannt wegen dem Training, der Schule oder Lissa.

Ich streifte durch die Regale und laß immer mal wieder die Rückseiten. Ein paar weckten meine Aufmerksamkeit und wurden sofort eingepackt.

Ein Glück waren fast alle Bücher aus Englisch und nur wenige auf Russisch. Obwohl ich mich in Russland versteckte und mir ein neues Leben aufbauen wollte, konnte ich kein einziges Wort dieser Sprache.

Ich überredete mich selbst in die Abteilung mit Wörterbüchern und Sprachschulen zu gehen. Ich packte mir die erstbesten russischen Wörterbücher und eine Art Sprachkurs für den Computer.

Auf dem Weg zu Kasse landete ich bei den Westernromanen. Vorsichtig zog ich einen aus dem Regal und musste lächeln, bei einem albern gemalten Cowboy auf dem Cover. Dimitri hatte eine Schwäche für diese Bücher, die ich nie verstehen konnte. Ich konnte aber auch nicht verstehen wie er lange genug sitzen bleiben konnte, um sie zu lesen.

Aber jetzt konnte ich es auch. Außer Arbeiten und Schlafen hatte ich nichts anderes zu tun. Trainieren konnte ich auch nicht viel und deshalb verbrachte ich viel Zeit bei Abe im Büro und versuchte ihn bei dem Papierkram des Clubs zu nerven, aber er ignorierte mich immer und ich fing an ihm über die Schulter zu gucken.

Ein paar der Romane sahen wirklich albern aus und die Inhaltsangabe war voller Clichés. Aber zwei wirkten ganz spannend und einen erkannte ich von Dimitri wieder. Den hatte ich ihm mal weggenommen beim Training, aber er hatte in in wenigen Sekunden zurück gewonnen. Dimitri.

Ich schüttelte mir den Gedanken aus dem Kopf und machte mich auf den Rückweg.

Schon als ich durch den Hintereingang ging, merkte ich das dort jemand war. Drei Personen warteten im Lager, der einzige Weg zu meinem Zimmer. Ich erkennte Abes Geruch und machte mir deshalb nicht einmal Mühe mich leise in das Lager zu schleichen. Die Tür knallte gegen die Wand und sofort drehten sich alle Köpfe zu mir.

Ich ging sn ihnen vorbei und schloss meine Tür auf. Keiner von ihnen bewegte sich, also rief ich von drinne: „Was willst du, alter Mann? Meine Schicht fängt erst in 4 Stunden an.“ Bei meinem Spitznamen hörte ich unterdrücktest Gelächter aber erstarb aprut. Wahrscheinlich haben die armen Männer einen von Abes gruseligen Blicken abbekommen, die selbst die Königen persönlich einschüchtern würden.

Als er sich nicht die Mühe machte zu antworten ging ich wieder an die Tür und lehne mich dagegen. Ich schaute ihn genervt an und tippte mit meinem Schuhe ungeduldig auf den Boden. Das brachte ein kleines Lächeln auf Abes Lippen. Aber sofort wurde er wieder ernst und das hieß, dass diese Aktion hier etwas berufliches war.

„Rose, ich will John und Rob hier deine neuen Partner werden. Du schaffst es nicht alleine und die Türsteher wollen nicht mehr mit dir arbeiten. Also die zwei hier sind ganz für dich. Du musst sie nur trainieren und die anderen zeigen ihnen noch den Rest“, sagte Abe und zwinkerte beim letzten Teil. Erst war ich verwirrt und sauer. Wie konnten diese Mistkerle von Türstehern sagen, dass sie nicht mehr mit mir arbeiten wollen, wenn sie doch nur die Leichen weg bringn und den Mist sauber machen....

VA Biss-Spuren (Neu Version von Blutschwur)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt