Kapitel 19

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Hallo zusammen :)

Mal wieder ist ein Kapitel fertig. Ich versuche weiterhin so schnell zu schreiben. Hoffentlich habt ihr Spaß beim Lesen! <3<3<3

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Ich war wie erstarrt. Dimitri näherte sich mir in langen, eleganten Schritten. In einem normalen Abstand blieb er stehen und nahm eine kampfbereite Position ein. In mir rasten die Gedanken. Ich war hin und her gerissen. Ich wollte mit ihm kämpfen. Früher hatten wir täglich trainiert. Aber seit dem hatte sich viel verändert. Ich habe mich verändert. Und ich wollte ihm auf keinen Fall weh tun. Immer noch stand ich starr da.

Dann nahm Dimitri mir die Entscheidung ab und eilte auf mich zu. Er holte mit dem Arm aus und zielte auf mein Gesicht. Aus einem Reflex wich ich aus, doch holte nicht zum Gegenschlag aus. Ich wich ein paar Schritte zurück und versuchte aus seiner Reichweite zu kommen.

Ich schaute kurz flehend zu Lissa und diese sah mich angsterfüllt an. Dann rief sie: "Dimitri, hör auf." Doch in der gleichen Sekunde traf mich ein Tritt in den Bauch. Alle Luft wurde aus meinen Lungen gedrückt und ich fiel nach hinten. Und da blieb ich einige Sekunden liegen. Ich hätte aufstehen können, aber ich wusste nicht ob ich gegen Dimitri kämpfen konnte.

Dann stand er über mir und sah mich an. Er schien traurig. "Du hast niemals gezögert", sagte er und mir stiegen Tränen in die Augen. Aus Scham, dass ich so einfach zu besiegen war. Aus Wut, dass er mich einfach angegriffen hat. Aber auch aus Freude. Es wirkte, wie damals in der Schule. Es war ein Chaos aus Gefühlen.

Ich rappelte mich auf und schaute ihn an. Und diesmal nahm ich meine Haltung ein. Sofort war auch er bereit. Ich war die Person mit weniger Geduld und griff ihn zuerst an. Ich hatte einen Schlag auf seine Brust landen wollen, doch er blockte ihn ab. Er versuchte mein Handgelenk packen, doch ich konnte meinen Arm aus seiner Reichweite ziehen.

Als er diesmal auf meine Schulter zielte drehte ich mich zur Seite. Nur wenige Zentimeter trennten uns. Ich merkte, wie ein Windhauch an meinem Körper vorbeizog. Wieder hielten wir Abstand und versuchten jede Bewegung des anderen zu bemerken. Doch ich wurde immer wieder abgelenkt. Ich versuchte mich auf seinen ganzen Körper zu konzentrieren, doch mein Blick wanderte immer wieder zu seinen Gesicht. Und jedes Mal schaute er mir genauso in die Augen.

Der Raum existierte nicht mehr. Nur noch seine braunen Augen, in den ich zu versinken schien.

Er brach diesen Blick und versuchte einen Schlag in meinen Bauch zu platzieren. Ich war zu geschockt, sodass ich etwas zu spät reagierte. Mit meinem Arm versuchte ich ihn abzublocken, konnte seinen Schlag jedoch nur umlenken. Er streifte seitlich meine Rippen.

Es schmerzte. Ich fluchte, doch es hinderte mich nicht mich weiter zu bewegen. Es war wie immer. Zumindest für mich.

In der Akademie habe ich im Kampf immer seinen Blickkontakt gesucht. Kämpfen war unsere Art gewesen, einander nahe zu sein. Und gerade war es wahrscheinlich die einzige Chance seine Nähe zu spüren.

Wir griffen einander immer wieder an und der andere wich aus oder blockte ab. Ich hielt mich zurück, um ihm nicht zu verletzten, doch ich kämpfte mit mehr meiner Kraft, als bei jedem anderen. Er war stärker, als alle anderen.

Mit dem nächsten Schlag zielte ich direkt auf seine Brust. Dies würde den Kampf beenden. Doch er erkannte meine Absichten und griff nach meinem Handgelenk. Dieses Mal konnte ich mich nicht rechtzeitig zurückziehen. Er packte meinen Arm. Sofort holte ich mit dem noch freien Arm aus, doch auch diesen fing er ein.

Und so standen wir. Er hielt meine Handgelenke fest. Wir waren uns so nah, dass ich seine Wärme spüren konnte. Sein schneller Herzschlag und schwerer Atem rang in meinen Ohren wie ein Alarm. Mein Körper war voller Adrenalin und alles in mir schrie, dass ich mich bloß nicht rühren sollte.

VA Biss-Spuren (Neu Version von Blutschwur)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt