Kapitel 7

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Der Wald um mich herum verschwand und es schossen Bilder in meinen Kopf. Lissas Bilder. Ohne das ich es weiter versuchte sie zu hindern, lies ich die Bilder zu. 

Ich sah, dass Lissa in Richtung ihres Zimmers rannte. Den Brief presste sie verzweifelt an ihr Brust. Es taucht nur immer wieder mein Name in ihren Gedanken. Einfach nur: „Rose, Rose, Rose." Sie hatte meine Handschrift schon erkannt. Sie kannte sie so gut wie ich ihre. Uns beiden kam der Weg viel zu lange vor.  

Als sie es endlich geschafft hatte, war sie so erleichtert in ihrer Festung zu sein. Sie verschloss die Tür und Fenster und dabei spannten sich meine Nerven nur noch mehr an. Ich zweifelte daran ob meine Idee ihr einen Brief zu schreiben wirklich so gut war. Vielleicht habe ich damit alles nur noch schlimmer gemacht. 

Sie setzte sich zitternd auf ihr Bett und starrte auf den Umschlag. Sie fühlte einen kleinen Gegenstand und erahnte was es war. Ihr Chotki. Ihr Geschenk an mich. Es fühlte such an als würde ihr Herz für ein paar Sekunden stehen bleiben und die Welt drehte sich nicht weiter. 

In Panik riss sie den Brief auf und zu ihren Füßen fiel das kleine Armband heraus. Jetzt war sie sich sicher. Sie hob mit zitternden Händen die kleinen Perlen mit dem Kreuz auf. Das Gold glänzte und zeigte einen Drachen und Rosen. Ihr Familien Wappen. 

Die ersten Tränen rollten ihr die Wangen runter und ich wünschte ich könnte sich jetzt in den Arm nehmen und sagen, dass alles wieder gut wird. Aber ich war versteckt am anderen Ende der Welt. Und ich war ein Monster.  

Sie faltete den Brief auf und fing an zu lesen. Jedes Wort tat ihr weh und machte sie verzweifelter. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Sie müsste jeden Satz zwei Mal lesen, weil sie kaum etwas durch ihre Tränen sehen konnte.  

Sie las den Brief mehr als drei Mal und jedes Mal wurden ihre Gefühle stärker. Die Trauer, Verzweiflung, Angst und viele mehr die ich nicht erkennen konnte. Aber als immer mehr Hass kam machte ich mir Sorgen. Diese Situation kannte ich. Und beim letzten Mal war sie nicht gut geendet. 

Lissa zerknüllte den Brief und warf ihn mit dem Chotki durchs Zimmer. Als das nicht half, warf sie alles was sie in die Hände bekam. Sie weinte so stark und schrie. Aber langsam legte sich eine Art roter Schleier über sie und sie dachte nicht mehr nach. 

Plötzlich schlug sie einen Spiegel ein und der Raum war voller Scherben. Ihre Hand schmerzte zwar, aber das interessierte sie nicht. Das einzige was sie zögern ließ war das warm und rote Blut, was von ihrer Hand auf die Scherben tropfte. 

Sie erinnerte sich an dieses Erleichterte Gefühl als sie sich früher selbst verletzt hat. Das sie so ihre dunkeln Gefühle für eine kurze Zeit weg bekommen hatte. Ihr Blick lag auf den den scharfen Scherben zu ihren Füßen. Sie wollte das hier nicht fühlen. 

Ich erkannte, dass ich mich beeilen musste. Ich zog ihre Gefühle durch das Band zu mir. Nahm ihren Hass und Trauer in mich auf. Die Gefühle kamen so schnell zu mir, dass mir schwindelig wurde, aber ich durfte nicht aufhören. Ich versuchte Lissa noch ruhiger zu bekommen, bis sie schließlich den Gedanken an die Scherben vergessen würde. 

Aber ich war nicht schnell genug. Sie ließ sich auf die Knie fallen und streckte schon eine Hand aus. Ich wollte es so sehr verhindern. Ich setze meine gesamte Kraft ein. 

Plötzlich klopfte es an der Tür und Dimitris Stimme war zu hören: „Vaselissa? Bist du da?" Lissa blieb ruhig, aber ihren hefitgen Atem konnte sie nicht verbergen. Den musste Dimitri gehört haben, denn jetzt schlug er fester gegen die Tür.  

Lissa geriet in Panik und wollte wieder nach den scharfen Kanten greifen, als ich mit meiner letzten Kraft alles aus ihr zog was ich noch schaffte. Diese Gefühle waren zu stark für mich. Seine Stimme hat mir geholfen. Als die Tür mit einem Knall aufflog und Dimitri da stand, ließ ich los. 

VA Biss-Spuren (Neu Version von Blutschwur)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt