Luna Black - Murderer's or Marauder's Daughter (Beendet)

Baden im See...

Ich lief über den Hogsmeade Bahnhof und folgte Mine, Ron und Harry, die in Richtung Kutschen gingen. Als ich sie von weitem erblickte, blieb ich stehen. Vor den Kutschen standen schwarze, magere Pferdeähnliche Tiere. Sie sahen gruselig aus.
An mir drückten sich ein paar Erstklässler vorbei und wie es kam, wurde ich geschubst und landete im See.

Ich spürte die Kälte wie tausende Nadelstiche auf meiner Haut.
Ich strampelte und versuchte an die Oberfläche zu gelangen, scheiterte jedoch.
Die Luft wurde knapp.
Noch ein paar Sekunden, dann würde ich ertrinken.
Ich war unfähig, normal zu schwimmen, denn ich spürte meine Gliedmaßen durch die Kälte kaum mehr. Ich konnte nicht mal den Mund öfnnen, da ich sonst noch schneller ertrunken wäre.
Fünfzehn
Vierzehn
Dreizehn
Zwölf
Elf
Zehn
Ne-
Etwas starkes schlängelte sich um meine Taille und zog mich an die Wasseroberfläche.
Derjenige schwamm mit unfassbarer Leichtigkeit zum Steg und hievte mich hoch und kam einige Sekunden später ebenfalls zu mir hoch.
Ich erblickte einen blonden Haarschopf - ehe ich etwas warmes spürte.
Derjenige hatte mir eine Jacke umgelegt.
"D-danke", klapperte ich mit den Zähnen.
Ich drehte mich zu meinem Retter um und blickte schockiert in graue Augen.
Sturmgrau traf auf Sturmgrau.
Der Junge hatte weißblondes Haar, spitze blasse Haut und die selben sturmgrauen Augen wie ich. Er kam mir bekannt vor.
Das ist doch dieser Draco Malfoy.
"Draco Malfoy", stellte er sich vor.
"Luna Black, aber du kennst mich wahrscheinlich schon. Wirst du mich wegen meiner Familie jetzt auch verurteilen?", sagte ich leise.
"Nein", war seine trockene Antwort.
"Danke."
"Gerngeschehen, aber komm, die anderen sind schon weg. Wir müssen auch in die große Halle. Kannst du laufen?"
Ich stand auf, knickte jedoch mit dem Fuß um.
"So viel Pech kann auch nur ich haben!", fluchte ich über meine Pechsträne.
"Soll ich dich tragen?", fragte Draco zaghaft.
"Ja bitte", flüsterte ich schüchtern, "wenn ich nicht zu schwer für dich bin", fügte ich noch hinzu.
Ehe ich mich versah, lag eine Hand an meinem Rücken und die andere an meinen Kniekehlen und ich war in der Luft.
Naja... nicht wirklich in der Luft... irgendwie schon... naja egal!
Er lief zum Schloss in Richtung große Halle.
Da ich immer noch nicht laufen konnte, öffnete er die Tür und alle Blicke lagen auf uns.
Also wirklich alle!
Ich errötete sofort und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter.
Gott, ist das peinlich!
Dumbledore, McGonagall und - Snape? - erhoben sich und begleiteten uns - naja, Draco und mich, der meine Wenigkeit immer noch trug, zum Krankenflügel, wo Draco mich behutsam auf eines der Betten legte.
"Was ist denn jetzt schon wieder passiert?!", schimpfte Madam Pomfrey durch den kompletten Krankenflügel, sodass ich zusammenzucke.
"Mister Malfoy, können Sie uns bitte erklären, was passiert ist?", fragte Snape, während Madam Pomfrey mir einen scheußlich schmeckenden Trank reichte und sich um meinen - laut ihr, verstauchten - Fuß kümmerte.
"Luna ist in den See gefallen", antwortete Draco, den Blick auf den Boden gerichtet, "und ich habe sie rausgeholt und ins Schloss gebracht."
"30 Punkte für diese mutige Tat, Mister Malfoy. Und Sie, Miss Black, passen nächstes Mal besser auf, nicht geschubst zu werden", lächelte Dumbledore.
Woher weiß er, dass ich geschubst wurde?
Ich formte mt den Lippen das Wort 'Woher' und Dumbledore lächelte noch breiter - wenn möglich.

Ich bedankte mich noch bei Draco, ehe alle verschwanden und mich mit Pomfrey alleine ließen, die mich die ganze Zeit tadelte, wie unschlau es doch sei, in den See bei den Temperaturen 'baden' zu gehen.
*augenverdreh*
"LUNA!", Mine stürzte in den Krankenflügel "Was ist passiert, dass Malfoy dich tragen musste?", fragte sie aufgebracht und setzte sich neben mich auf das Bett.
"Also erstens, er hat einen Vornamen und zweitens, ich bin in den See gefallen."
Mine musste sich ein Lachen unterdrücken.
"Jedenfalls habe ich was für dich."
Sie reichte mir eine Schüssel Schokopudding.
"Danke! Du bist meine Rettung!", lobte ich sie. "Wo ist eigentlich Remus?"
"Was?"
"Wo ist mein Pate, Remus Lupin?"
"Ähm, er unterrichtet nicht mehr. Dafür haben wir jetzt Professor Moody, einen Ex-Auroren."
"Achso schade. Naja, das Leben geht weiter, nicht? Morgen komme ich dann auch zum Unterricht."
Bei den Worten hellte sich Mine Gesicht schlagartig auf.