"Weißt du, wie du es anstellst?", fragte Mr. Bagman mich und ich nickte.
Es war der Tag der zweiten Aufgabe und ich hatte einen Plan. Ich sage nur - Zaubertrank.
"Pass auf dich auf", sagte Bagman und wuschelte mir kurz durch die Haare und verschwand. Verzweifelt versuchte ich meine Mähne zu richten, doch ich scheiterte.
"Es ist soweit", rief Bagman, "unsere Champions sind bereit für die nächste Aufgabe, die auf meinen Pfiff hin beginnt. Sie haben genau eine Stunde, um das zurückzuholen, was ihnen genommen wurde. Ich zähle also bis drei", Ich zog den Trank aus meiner Tasche. "Eins... zwei... drei!"
Der Pfiff hallte in der kalten, windstillen Luft schrill wieder; auf den Tribünen brach Jubel und Beifall los; und ohne mich darum zu kümmern, was die anderen Champions taten, zog ich Schuhe und Socken aus und aus dem Augenwinkel sah ich, dass Harry das selbe tat.
Ich schlich auf den Steg zu und spürte tausende Blicke auf mir liegen. Mit zittrigen Fingern öffnete ich die Phiole mit dem Trank und trank ihn. Ich hatte das Rezept in einem Buch gefunden und ihn gebraut. Er solle Kiemen erzeugen, stand in dem Buch, und würde etwa eine Stunde halten.
Ich lief über den Steg, viele Blicke auf mir, und sprang in das eisige Wasser.
Es war so kalt, dass die Haut auf meinem Körper brannte, als würde ich durch Feuer und nicht durch eiskaltes Wasser gehen.
Dann, ganz plötzlich, fühlte ich mich, als würde mir ein unsichtbares Kissen auf Mund und Nase gedrückt werden. Ich versuchte Luft zu holen, doch es drehte sich alles nur im Kopf, meine Lunge war leer und ich spürte plötzlich ein stechender Schmerz zu beiden Seiten meines Halses. Ich klammerte die Hände um den Hals und spürte zwei große, gelippte Schlitze gleich unter den Ohren, die in der kalten Luft flatterten - ich hatte Kiemen.
Der erste Zug eisigen Wassers kam mir vor wie das lebensrettende Atemholen. Der Wirbel in meinem Kopf legte sich, ich nahm einen kräftigen Zug Wasser und spürte, wie es sanft durch meine Kiemen floss und Sauerstoff in mein Gehirn schickte. Ich streckte die Hände vor mir aus und betrachtete sie. Unter Wasser wirkten sie gespenstisch grün und zwischen den Fingern hatten sich Schwimmhäutchen gebildet. Ich neigte den Kopf nach unten und musterte meine nackten Füße. Sie waren länger geworden, und auch zwischen meinen Zehen waren Schwimmhäutchen, es sah aus, als wären mir Flossen gewachsen.
Das Wasser schien mir nun auch nicht mehr eisig, im Gegenteil, es fühlte sich angenehm kühl und sehr leicht an.
Stille drückte sich auf meine Ohren, während ich über eine fremde, dunkle, neblige Landschaft schwebte. Ich hatte nur drei Meter Sicht, und während ich rasch durchs Wasser glitt, tauchten plötzlich immer neue Landschaft aus der Dunkelheit auf: Walder aus wimmelndem schwarzen Tang, weite, mit matt schimmernden in Steinen übersäte Schlickebenen.
Ich schwamm gefühlt mehr als zwanzig Minuten und plötzlich ertönten Stimmen:
"... die Zeit ist nun um, so zau drei nicht,
sonst sieht, was du suchst, nie mehr das Licht."
Ich erblickte Wassermenschen. Die Wassermenschen hatten eine gräuliche Haut und langes, wildes, dunkelgrünes Haar. Ihre Augen waren gelb, wie ihre splittrigen Zähne, und sie trugen dicke Perlenschnüre um den Hals. Mit scheelen Blicken folgten sie grinsend, wie ich an ihnen vorbeischwamm, einige wenige kamen aus ihren Höhlen, um mich besser kennen zu können, sie trugen Speere in den Händen und durchpeitschen das Wasser mit ihren kräftigen silbernen Schwanzflossen.
Schnell bog ich um einen Felsen, doch dahinter tat sich ein sonderbares Schauspiel von mir auf. Eine ganze Schar Wassermenschen schwebte vor einer Häuserreihe, die eine Art Dorfplatz bildete, nur dass dieser Platz unter Wasser errichtet war. Ein Wassermenschenchor in der Mitte des Platzes sang jenes Lied, das die Champions anlocken sollte, und hinter dem Chor ragt eine Statue auf: ein gigantischer Wassermensch, mit groben Schlägen aus einer mächtigen Geröllblock gehauen. An der Schwanzflosse des steinernen Wassermenschen waren fünf Menschen gefesselt.
Ich sah vier Personen die ich kannte und eine die ich noch nie gesehen hatte. Draco, Mine, Ron, Cho und ein Mädchen, welches Fleur ähnelte.
Alle fünf in einen sehr tiefen Schlaf versunken. Die Köpfe hängen schlaff herunter und Ströme feiner Blasen quollen aus ihren Mündern.
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Luna Black - Murderer's or Marauder's Daughter (Beendet)
Hayran KurguNachdem Luna aus Askaban flieht, sucht sie Unterschlupf bei ihrem Paten Remus Lupin, der Lehrer in Hogwarts ist. Als Luna erfährt, dass Harry Potter in Hogwarts ist; möchte sie ihn gerne finden. Nur wieso? Einige Zeit später wird Luna nach Hogwarts...