Polyjuice potion

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Es war eine langweilige Zaubertrank Stunde und ich saß neben Draco, der genervt seinen Kopf auf die Tischplatte gelegt hatte und so wirkte, als würde er schlafen.
"Schläfst du?", wisperte ich, während Snape etwas erklärte.
"Nein", murmelte Draco und seufzte theatralisch. "Kannst du mir durch die Haare streicheln?"
Ich musste bei der Frage leicht schmunzeln, sodass sich ein Grinsen auf meinem Gesicht bildete. Langsam, aber bedacht fuhr ich ihm durch die weichen, platinblonden Haare und lächelte.
"Miss Black! Was gedenken Sie da zu tun?", bellte Snape mich an und die ganze Klasse drehte sich zu mir um.
Geschockt war ich zusammengezuckt, ehe Draco fragend den Blick hob.
Spöttisch zog ich eine Augenbraue nach oben. "Sie sehen es doch", sagte ich. "Wir machen hier eine Pyjamaparty und flechten uns gegenseitig Frisuren!" Grinsend lehnte ich mich im Stuhl zurück.
"10 Punkte Abzug für Gryffindor", sagte Snape schlicht und grinste ebenfalls süffisant.
"Ach ja?", erwiederte ich. "Wollen Sie auch eine Einladung haben? Ich weiß zwar nicht, ob das mit den Frisuren bei Ihnen klappt, aber ich bin mir sicher, wir finden eine Lösung!"
Die Klasse schien die Luft anzuhalten.
"50 Punkte Abzug! Und zügeln Sie Ihr loses Mundwerk!"
"Warum hassen Sie mich eigentlich?", wollte ich genervt wissen. "Sie kannten sie und trotzdem haben Sie etwas gegen mich. Liegt es an meinem Nachnamen?"
"Von wem sprichst du, Black?", bellte Snape aufgebracht. Draco bedeutete mir zu schweigen, doch ich ignorierte die warnenden Blicke eiskalt.
"Emily." Es war weniger als ein leises Flüstern, doch Snape riss erschrocken die Augen auf. Wir lieferten uns einen Wettstarrwettbewerb. Schließlich ergriff er das Wort: "Ich kenne keine Emily", sagte er, ohne jegliche Emotionen zu zeigen.
"Oh doch!", widersprach ich dem Professor wütend, "Sie kannten sie!"
"Nein!"
"Doch!"
"Nein!"
"Doch!"
"Nein!"
"Do-och!"
"Nein!", schnarrte er aufgebracht. "10 Punkte Abzug für Gryffindor!"
"Sie können gerne Veritaserum benutzen", sagte ich und kramte in meiner Tasche rum.
Ich holte das Fläschen mit Wahrheitselexier grinsend in die Luft.
"Also bist du der Dieb!", rief er, sodass ich verdutzt drein blickte. "Du hast die Zutaten für den Vielsafttrank gestohlen!"
"Mein Sohn... lebt... Todesser... Hogwarts... Turnier... Luna ist... in... Gefahr... Harry Potter... Vielsaft-", hallte Mr Crouchs Stimme in meinem Kopf wider.
Vielsaft... Vielsaft-trank... Viel-saft-trank... Vielsafttrank!
"Was ist Vielsafttrank?", fragte ich neugierig.
"Das weißt du!", rief Snape uns gestikulierte wild mit den Händen. "Der Vielsafttrank ist ein Zaubertrank, der die Person, die ihn trinkt, eine Stunde lang in eine andere Person ihrer Wahl verwandelt."
In meinem Kopf machte es Klick, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.
"Heilige Scheiße!", rief ich aus. "Vielsafttrank! Er wollte mich warnen! Ich muss zu Dumbledore!"
Ich sprang vom Stuhl auf und raste in das Büro des Schulleiters.

Ohne anzuklopfen betrat ich das Büro.
Verwundert hob der Schulleiter den Kopf und als er nicht erblickte, lächelte er leicht.
"Was kann ich für dich tun, Luna?", sagte er freundlich. Er bedeutete mir, mich zu setzten, was ich schließlich auch tat.
"Es geht um Mr Crouch", sagte ich. "Er hat versucht mich zu warnen. Sein Sohn, er - "
Mit einem Knall sprang die Tür auf. Hals über Kopf lief Snape in den Raum und funkelte mich böse an.
"Hören Sie nicht auf sie!", rief Snape wütend, packte mich an den Haaren und machte Anstalten mich aus dem Raum zu ziehen, doch das ließ ich mir nicht gefallen. Ich stolperte absichtlich, dass wir beide rangeld auf dem Boden lagen. Snape versuchte aufzustehen, doch ich packte seinen Umhang und zog ihn wieder runter auf den Boden. Als ich probierte, aufzustehen, riss er mich wieder rum auch zu Boden.
So ging es noch ewig lange weiter, ehe schallendes Gelächter von Dumbledore ertönte und ich verwundert meinen Kopf hob.
Um seinen Lachanfall zu minimieren, klopfte er auf den Tisch.
"Ähm ja", sagte ich und stand auf, diesmal, ohne runtergezerrt zu werden.
"Also, einen Moment lang hätte ich wirklich gedacht, dass da nicht du und Severus rangeln, sondern Emily und Severus", sagte Dumbledore grinsend.
Was meinte er?
"Professor Dumbledore, wie gesagt, es geht um - "
"Glauben Sie ihr nicht!", funkte Snape wütend dazwischen, der sich auch aufgerappelt hatte. "Sie lügt!"
"Nein, tue ich nicht!", widersprach ich aufgebracht.
"Doch, tust du wohl!"
"Nein, tue ich nicht!"
"Doch, tust du wohl!"
"Nein! Soll ich es Ihnen buchstabieren? N-E-I-N! Nein."
"Eins zu eins wie Emily", bemerkte Dumbledore.
Ich räusperte mich. "Professor Dumbledore, es geht um Mr Crouch, er hat versucht mich zu warnen. Er sagte etwas von seinem Sohn, Hogwarts und Vielsafttrank. Ich habe die leise Vermutung, dass Karkaroff damit zu tun hat, weil er auch ein Todesser ist, oder war, denn er hatte viele treue Anhänger Voldemorts verraten."
Verwundert runzelte Dumbledore die Stirn. "Woher weißt du das?", fragte er leise.
"Ich...", murmelte ich. "Habe die Gerichtsverhandlung gesehen - geträumt, wo Karkaroff Crouchs Sohn verraten hat und da meinte Mr Crouch, Karkaroff sei ein Todesser."
"Luna, ich glaube, du musst dich etwas ausruhen", sagte Dumbledore immer noch leise. "Du siehst müde aus."
"Aber - "
"Nein!", fauchte Snape. "Hör einmal auf Erwachsene! Wir wissen, was das Richtige ist."
"Nie glaubt mir jemand!", brüllte ich und stapfte aus dem Büro.

Luna Black - Murderer's or Marauder's Daughter (Beendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt