Kapitel 5

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Ich komme zu früh in den Zaubertränke-Klassenraum und lächele glücklich, als ich Matt alleine an einem Tisch sitzen sehe. Ich gehe zu ihm hin, zögere dann aber. Vielleicht will er gar nicht neben mir sitzen?

Ehe ich mich entscheiden kann, dreht sich Matt um und grinst mir zu, ich setze mich neben Matt. „Gott sei Dank bist du in dieser Klasse“, sage ich tapfer. „Ich hatte die schlimmste erste Stunde, die du dir vorstellen kannst.“

Er lacht und fragt: „Warum, was ist passiert?“

„Ich musste neben Draco Malfoy sitzen“, stöhne ich.

Matts Augen weiten sich und er lehnt sich näher zu mir. Sein Ton ändert sich, als er leise sagt: „Meinst du das ernst? Cassie, weißt du nicht, dass er gefährlich ist?“

„Naja, ich meine, er ist verdammt nervig, aber er ist doch nicht –“

„Cassie“, unterbricht mich Matt sanft, „es gehen Gerüchte um, dass er ein Todesser ist.“

Ich glotze ihn an, während ich langsam seine Worte verarbeite. Was? Auf keinen Fall arbeitet jemand von unserer Schule für Du-weißt-schon-wer.

Ich öffne meinen Mund, um ihm das zu sagen, aber der neue Zaubertrank-Lehrer betritt den Raum, bevor ich irgendwas sagen kann. Ich drehe mein Gesicht nach vorne zum Pult und Matt wirft mir einen Blick zu, damit ich seine Worte ja nicht vergesse.

Professor Slughorn lächelt uns zu und ich denke, dass diese Klasse vielleicht okay ist. Sie kann nicht viel schlimmer sein als meine erste Stunde.

Der Professor öffnet gerade seinen Mund um uns zu grüßen, als jemand die Tür aufstößt und Filch und ein sehr frustrierter Malfoy sichtbar werden.

Diese Entdeckung bringt mich zum Seufzen. „Gott, nein, nicht auch in dieser Klasse!“, aber man kann mich bei dem Gelächter einiger Slytherins nicht hören. Alle, außer Pansy Parkinson, die sorgenvoll zu Malfoy blickt, lachen.

Filch schaut auf Slughorns verwirrte Miene und sagt vergnügt: „Ich hab den hier beim Schwänzen erwischt. Ich empfehle Ihnen, ihn zu bestrafen.“

Malfoy reißt seinen Arm aus Filchs Griff und glättet verdrossen sein weißes Shirt. Slughorn schüttelt seine Hände über Filchs Worte und antwortet heiter: „Das wird nicht nötig sein, Mr. Filch. Wir möchten doch niemandem den ersten Tag versauen!“

„Zu spät“, wispere ich und Matt versucht, sein Lachen über mein Gesicht für sich zu behalten.

Filch legt enttäuscht seine Stirn in Falten, nachdem er gehört hat, dass Malfoy nicht bestraft wird, und verlässt unwillig das Klassenzimmer. Malfoy bewegt sich in Richtung des Slytherin-Tisches, aber Slughorn hält ihn auf und meint: „Oh, Mr. Malfoy, sie können gleich stehen bleiben. Dieses Jahr werden die Dinge ein wenig anders gehandhabt und jedem wird ein Platz zugeteilt.“

Beinahe jeder im Raum ächzt, ich eingeschlossen. Ich hätte die Zeit mit Matt alleine gehabt, die ich wollte, aber das ist jetzt unmöglich.

Slughorns Lächeln bleib auf sein Gesicht gepflastert, auch nach unserer Reaktion, und er hebt vergnügt seine Arme. „Alle aufstehen!“ Der Raum füllt sich mit den Geräuschen von Stühlen, die zurückgeschoben werden und leisem, klagendem Gemurmel. Der Professor kommt näher und fängt an, Leuten Plätze zuzuteilen. Ich warte nervös und hoffe, dass er mich an denselben Tisch wie Matt setzt.

Zu meiner Enttäuschung scheint Slughorn zu versuchen, die Häuser zu vermischen. Ich sehe, wie viele Gryffindors widerwillig mit Slytherins zusammengesetzt werden – heute ist einfach nicht mein Tag.

Und er wird gerade zwanzigmal schlimmer. Slughorn setzt mich an einen leeren Tisch und füllt die Plätze mit drei Slytherins. Und rate mal was? Malfoy sitzt genau neben mir.

Hateful Love (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt