7.

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Neuer Tag, neues Glück, oder wie sagte man so schön? Ich aufjedenfall war mir unsicher. Gestern hatte ich einen schrecklichen Start in mein neues Leben. Viele Leute dort waren gemein, eingebildet – einfach unbeschreiblich.

Nachdem ich mich fertig gestylt und meine Uniform übergeworfen hatte, ging ich nach unten, schnappte mir einen Apfel und verabschiedete mich von meinen Eltern. Ich machte mich auf den Weg zu meiner neuen Schule. Wie ich gesehen hatte, hatten wir die ersten vier Stunden Tanzunterricht und danach schon wieder aus, darauf freute ich mich heute schon am meisten.

Völlig in Gedanken versunken, bemerkte ich gar nicht, dass ein Auto neben mir hupte, bis es dann dicht neben mir anhielt.

"Isi!", rief eine männliche raue Stimme - Ian.

Blitzschnell drehte ich mich zu der offenen Autoscheibe um und schaute ihn an.

"Wie ist die neue Schule?", fragte er mich neugierig.

"Kann ich dir nach einem Tag noch nicht sagen.", ich zuckte mit den Schultern.

"Soll ich dich hinfahren?", ich schüttelte als Antwort meinen Kopf.

"Was ist denn verdammt nochmal los mit dir? Du warst doch damals nicht so...", er strich sich verzweifelnd durch die Haare.

Durch seine weichen, immer frisch riechenden Haaren. Ich versank wieder in meine Gedanken.

>Flashback<

Ian und ich lagen gemeinsam im Bett, Arm in Arm, keiner konnte uns trennen. Ich fuhr mit meinen Fingern durch seine weichen Haare, sog seinen Shampoo Geruch ein und war das glücklichste Mädchen aller Zeiten.

Einige Monate, nachdem wir uns endlich getraut hatten unsere Gefühle gegenseitig zu gestehen, wurden wir jedoch getrennt. Er zog weg, verließ mich, ich war nur noch ein einziges Wrack in einer abgeschatteten Welt.

>Flashback Ende<

Ich schüttelte meinen Kopf, um wieder auf klare Gedanken zu kommen.

"Du warst damals auch nicht so.", antwortete ich, meine Stimme klang brüchig und verletzt.

"Isi... ich... es tut mir Leid.", er klang nun auch nicht mehr so fröhlich wie zuvor.

"Es ist halt so gekommen wie es ist. Ich konnte dich all die Jahre nicht vergessen, aber nur in dem Glauben, dass du irgendwann zurück kommst und immer noch der süße Junge von nebenan bist, in den ich mich damals verliebt habe. Aber das ist jetzt alles Vergangenheit, ich schaue nach vorne und fange ein komplett neues Leben an... auch wenn es mir schwer fällt, alles auf einmal aufzugeben.", laberte ich schnurr stracks vor mich hin, ohne groß darüber nachzudenken, was ich da gerade von mir gab.

Man sah, dass er schwer schluckte und nicht wusste, wie er auf alles reagieren sollte.

"Kann ich es wenigstens wieder ein bisschen versuchen gut zu machen und dich zur Schule fahren?", er kratzte sich unsicher am Hinterkopf.

Ich schaute zu ihm hoch in seine schönen braunen Augen, in denen ich mich damals Tag für Tag mehr verlor.

"Na gut. Ich hab eh keine Lust zu laufen.", gab ich frech von mir und stieg einfach in sein Auto ein.

Ich hörte ihn lachen. Er startete den Motor und fuhr los. Auf der ganzen Fahrt über redeten wir komischer Weise kein Wort miteinander, ich merkte jedoch nur immer wieder, wie mein Blick heimlich zu ihm rüber schweifte. Er sah eben richtig heiß aus, ich war auch nur ein Mädchen, welches schon lange single war, da durfte man das doch - oder?

Bei der Schule angekommen blieb er stehen, stieg aus bevor ich es tun konnte und öffnete mir wie ein waschechter Gentleman die Tür.

Ich lachte auf. "Vielen Dank der Herr.", meinte ich frech und pikste ihm in seinen Bauch, was mir aber eher weh tat als ihm, da er einfach mega hart war.

Bad BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt