21.

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Am nächsten Tag packten wir alle unsere Taschen und machten uns mit dem Auto auf den Heimweg.

Alle waren total verkatert von dem gestrigen Abend und ich? Ich lag in Gedanken versunken mit meinem Kopf an der kalten Autoscheibe.

Ich dachte darüber nach was Taylor machte und wie das Date mit Ian heute Abend verlaufen würden.

-

Wieder Zuhause angekommen, ging ich durch die Haustür. Wieder war ich alleine in diesem riesigen Haus, da meine Eltern wie immer für einige Wochen auf einer Geschäftsreise waren. Seufzend schmiss ich meine Tasche auf den Boden, ging die Treppen hoch und ließ mich einfach in mein weiches Bett fallen. In diesem Moment fühlte ich mich einfach nur alleine. So alleine, dass ich am liebsten sterben würde, daher entschied ich mich nach Taylor zu schauen.

Ich sprang von meinem Bett auf, packte meine Schlüssel und verließ das Haus wieder so schnell, wie ich hinein bin. Ich rannte los in Richtung Taylor. Vor Freude ihn wieder sehen zu können, rannte ich immer schneller, bis ich endlich ankam und vor dem riesigen Tor der Villa stehen blieb. Ich ging hinein, fest davon überzeugt, dass alles gut werden wird. Mein Finger bewegte sich zu der Klingel, woraufhin seine Mutter die Tür öffnete und mich anschaute.

"Hallo Liebes.", ein warmes Lächeln empfing mich herzlich.

"Hallo. Entschuldigung, ist Taylor da?", fragte ich sie gespannt.

"Taylor kam gestern ziemlich aufgewühlt hier an, packte seine Tasche und meinte er würde zu seiner Tante nach Kanada fliegen. Und wie du ihn wahrscheinlich kennst, kann man ihn nicht davon überzeugen hier zu bleiben, wenn er das nicht möchte.", sie zuckte mit den Schultern. "Magst du reinkommen?", fragte sie mich höflich.

"Danke, aber das nächste mal vielleicht.", antwortete ich ihr ebenfalls höflich. "Hat er gesagt weshalb er weg musste?", fragte ich sie, presste meine Lippen zusammen.

"Er meinte nur es wäre ihm hier im Moment alles zu viel und er müsse über seine Gefühle klar werden.", antwortete sie.

"Oh okay, Dankeschön...", ich verabschiedete mich noch bei ihr und machte mich langsam wieder auf den Weg zu mir nach Hause.

Ging er wegen mir? Ging er, weil Ian ihm im weg war? Was ist wohl der Grund? Diese Gedanken schwirrten mir durchgehend durch meinen vollen Kopf.

Seufzend bog ich in die Einfahrt unseres Hauses ein, ging die Treppen nach oben und schloss die Haustür auf. Wie konnte er einfach so verschwinden? Ich verstand es einfach nicht.

Etwas knisterte unter meinen Füßen, weshalb ich meinen Blick nach unten richtete. Ich stand mitten auf einem Brief, der einfach dort hingelegt wurde. Ich hob den Brief auf, ging mit ihm nach drinnen und öffnete ihn.

Liebe Schülerinnen und Schüler,

hiermit laden wir Euch herzlich zu unserem diesjährigen Tanzball der Dance Academy ein.

Schöne Musik, ein Tanzwettbewerb und eine Menge Spaß erwarten Euch dort.

Bringt die Begleitung Eures Wunsches mit und genießt den Abend gemeinsam mit Euren Freunden und Mitschülern.

Der Tanzball findet am Samstag den 20.08. um 19:00 Uhr statt.

Die Dance Academy freut sich über jeden der kommt.

Bis dann :)

"Der Tanzwettbewerb war für einen Ball gedacht?", flüsterte ich vor mich hin. "Und er ist schon nächste Woche..."

Mein Handy klingelte und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ian schrieb, dass er mich in einer Stunde abholen würde. Da ich aussah wie ein zerrupftes Huhn, beschloss ich mich noch einmal abzuduschen und mich zu Recht zu machen. Nachdem ich frisch war wusste ich nicht, was ich anziehen sollte, da ich auch nicht wusste was Ian mit mir vorhatte. Ich entschloss mich für eine schlichte blaue Jeans, einen weißen Body aus spitze und einen längeren beigen Blazer. Zufrieden schaute ich mich in meinem Kleiderschrankspiegel an, als auch schon die Klingel ertönte. Hatte ich echt so die Zeit aus den Augen verloren?

Ich lief die Treppe hinab und öffnete die Tür. Ian schaute mich lächelnd und musterte mich.

"Du bist wunderschön.", seine Augen strahlten.

"Danke.", ich lief rot an und schaute einfach weg.

"Hey. Ich weiß wie du aussiehst, wenn du rot bist.", er strich mir sanft eine Haarsträhne hinter mein Ohr, doch es fühlte sich nicht so an wie früher.

Ich lächelte sanft zu Ian hinauf.

Er hielt mir seine Hand entgegen. "Können wir?"

Ich legte meine Hand in seine, woraufhin er mich zu seinem Auto führte, mir die Tür aufhielt und ich einstieg.

Ian joggte um das Auto und stieg selber ein.

"Was hast du eigentlich mit mir vor?", fragte ich ihn neugierig.

Er drehte seinen Kopf und schaute mich an.

Er lächelte sanft. "Lass dich überraschen."

Schmollend schaute ich ihn an, doch er zuckte nur mit den Schultern. Nach einer gefühlten Ewigkeit, parkte er das Auto an einem Waldrand.

Den Wald kannte ich aus meiner Kindheit. Liz, Ian und ich spielten als Kinder öfter hier.

"Isi?", ich merkte erst jetzt, dass er neben mir stand, schüttelte mir die Gedanken aus meinem Kopf.

"Willst du mich entführen und umbringen?", ich lachte leicht, er ebenfalls.

"Wie kommst du bitte auf so etwas?"

Als Antwort zuckte ich nur mit den Schultern. Ich meinte, es war schon unheimlich, dass wir abends in einen Wald gingen.

"Darf ich dir die Augen verbinden?", fragte er mich und wedelte vor meinen Augen mit einer Augenbinde herum.

"Jetzt wird es gruselig.", meinte ich.

Er lachte "Ich tue dir nichts.", sprach er sanft auf mich ein, woraufhin ich nur nickte.

Er verband mir die Augen und führte mich eine ganze Weile durch den Wald, bis wir stehen blieben und er vorsichtig meine Augen befreite.

Vor mir sah ich eine Leiter, die nach oben in ein Baumhaus führte.

"Ach du scheiße, dass Baumhaus. Ich war Ewigkeiten nicht mehr hier.", ich freute mich wie ein kleines Kind und kletterte hinauf.

"Ich wusste, dass es dir gefallen wird.", er kam mir die Leiter hinterher geklettert.

Oben angekommen schimmerten Kerzen, im Raum verteilt, vor sich hin.

Eine kuschelige Decke lag auf dem Boden, worauf ein Korb und zwei Gläser standen.

"Das hast du alles für mich getan?", fragte ich ihn überrascht.

"Für das Beste nur das Beste.", antwortete er mir sanft, während wir es uns gemütlich machten.

Er lächelte zu mir herüber, Kerzenlicht schimmerte in seinen wunderschönen Teddyaugen.

"Wie gerne ich dich jetzt küssen würde.", hauchte er mir entgegen.

Ufff. Gefühlschaos pur! Was meint ihr?😱😅🌹

Bad BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt