Am nächsten Tag machte ich mich schon früh auf den Weg nach draußen. Die ganze Nacht dachte ich über mein derzeitiges Gefühlschaos nach. Ian, Taylor und der Neuanfang. Daher konnte ich nicht schlafen und entschloss mich schon früh dazu rauszugehen und mir über einiges klar zu werden, bevor ich wieder in den Alltag gelange.
Die Straßen waren um diese Uhrzeit noch sehr ruhig. Wenige Leute waren auf dem Weg zu ihrer Arbeit, weshalb mich niemand aus meinen Gedanken reißen konnte. Da ich jeden Morgen durch den Park lief, entschloss ich mich dazu, noch etwas auf der Bank vor dem Teich zu sitzen und einfach die Ruhe zu genießen.
Nach einiger Zeit wurde es etwas lauter, Jogger liefen hin und wieder durch den Park, machten Übungen und verschwanden wieder. Doch diesmal ertönten mir bekannte Stimmen im Hintergrund, wodurch ich mich schnell umdrehte und vor Schock und Enttäuschung den Atem anhielt. Ian und Maddie joggten gemeinsam. Sie nahm sein Shirt, zog ihn zu sich und wollte ihn küssen, doch er entdeckte mich kurz vorher auf der Bank am Teich und drehte seinen Kopf von ihr weg. Mein Herz schmerzte und ich wollte ab sofort, fest entschlossen, nie wieder etwas mit diesem Mann zu tun haben.
Ich stand enttäuscht auf und griff nach meinem Rucksack. Ich schaute noch einmal mit Tränen in den Augen zu Ian, der gerade ansetzte zu mir zu kommen und rannte einfach los. Hauptsache weg von ihm.
Ich will diesen Betrüger nie wieder sehen! Dachte ich mir, strich mir die Tränen von den Wangen und setzte mich in der Schule angekommen auf die Mauer. Der ganze Stress und Schmerz machte mich fertig. Seitdem Ian wieder hier war, war ich wieder nur noch ein Wrack. Ich schnappte mir eine Stresszigarette aus meinem Rucksack und zündete sie mir an, da hier um diese Uhrzeit noch kein Mensch war.
Seufzend legte ich mich mit dem Rücken auf die Mauer und schaute zur aufgehenden Sonne, während ich immer und immer wieder an meiner Zigarette zog.
"Was macht die da oben?", fragte eine mir fremde Stimme.
Ach nur irgendwelche Strebertypen oder so. Geh nicht drauf ein Isi. Ich schloss meine Augen und genoss die frische Morgenluft.
"Ist das nicht deine Tanzpartnerin Tay?", hörte ich auf einmal eine andere männliche Stimme fragen.
Ich riss meine Augen wieder auf, setzte mich auf und schaute nach unten, während ich die letzten Züge meiner Zigarette genoss.
"Was hat euch das zu interessieren was ich mache?", fragte ich die Jungs, womit sie sichtlich nicht gerechnet hatten.
"Weil das morgens immer unser Platz ist.", antwortete Taylor kalt.
"Dann setzt euch halt zu mir, ist ja nicht so das hier nicht genug Platz wäre.", gab ich als Konter zurück.
Das ließen die Jungs sich nicht zweimal sagen, sprangen die Mauer hoch und setzten sich zu mir.
"Sag mal, wie heißt du eigentlich?", fragte einer der Jungs, der direkt neben mir saß.
Er war blond groß und schlank, hatte jedoch schon eine größere Narbe im Gesicht.
"Isi. Und ihr so?", fragte ich freundlich und schaute zwischen allen hin und her.
"Ich bin Cole.", antwortete der blonde, schlanke Junge.
"Ich Liam. Freut mich.", antwortet der dunkelhäutige aus der Truppe.
"Ich bin Zack.", antwortete der Vorletzte.
Zack sah ebenfalls echt sehr gut aus.
"Und Taylor kenne ich ja bereits.", meinte ich unsicher und schaute zu ihm.
Er schaute mich stumm mit seinen wunderschönen Augen an und drehte desinteressiert seinen Kopf weg.
"Du bist mir sympathisch, erzähl etwas über dich.", sagte Liam zu mir und schaute mich gespannt an.
"Puh, über mich gibt es nicht so viel zu erzählen.", ich lachte los.
"Doch ich denke schon, dass du interessant bist. Erzähl etwas von deinem Leben.", antwortete Zack mir.
"Na gut. Ich bin 18 Jahre alt, gehe seit kurzem auf diese Schule, da mich der Direktor spontan auf der normalen Schule hier entdeckt hatte. In meiner Freizeit boxe ich in einem Studio, um etwas Dampf ablassen zu können. Ich liebe es zu Tanzen, naja sonst wäre ich ja nicht hier.", ich lachte auf. "Ich tanze am liebsten Contemporary. Ach ja und ich singe und zeichne gerne. Meine beste Freundin Liz geht leider auf die andere Schule, sonst hätte ich sie euch jetzt auch vorstellen können. Das war es eigentlich im Großen und Ganzen."
"Du boxt?", fragte Cole mich neugierig.
"Ja, seitdem ich 6 Jahre alt bin.", antwortete ich ihm freundlich.
Taylor verdrehte ständig genervt seine Augen, währenddessen er seinen Kaffee genüsslich trank und an seiner Zigarette zog.
"Wow! Beeindruckend. Gibt es einen Mann in deinem Leben oder kann man die Dame um ein Date bitten?", fragte Zack mich neugierig und wackelte grinsend mit seiner Augenbraue.
"Tatsächlich bin ich seit circa einer Stunde wieder single. Frag mich irgendwann nochmal, wenn ich das alles verarbeitet habe, dann gerne.", ich lächelte gespielt, da mir der Gedanke an Ian wieder das Herz aus der Brust riss.
Durch diese Frage wandte sich Taylor auch wieder zu der Gruppe und schien irgendwie ein wenig besser gelaunt, als zuvor.
"Dann frage ich dich demnächst noch einmal.", Zack grinste über beide Ohren.
So schlimm waren die Jungs alle gar nicht.
Durch Zack's Anmerkungen verschwand die Erleichterung in Taylors Gesicht wieder, woraufhin er auch von der Mauer sprang und zu dem Eingang der Schule lief, um sich auf deren Standartplatz zu stellen.
Die anderen verabschiedeten sich freundlich bei mir und folgten Taylor zum Eingang.
Seufzend machte ich mich auf den Weg zu dem Raum, wo ich meine Tanzstunde haben würde.
Der Schultag verging schnell. Ich packte meine Sachen und machte mich auf den Weg nach Hause. Jedoch hielt mich plötzlich eine Person von hinten am Handgelenk fest, woraufhin ich mich in diese Richtung drehte und in die braunen Teddyaugen schaute, in die ich mich damals so unsterblich verliebt hatte - Ian.
"Lass mich das erklären.", flehte er mich an.
"Da gibt es nichts zu erklären. Du wolltest mich nur ins Bett kriegen und währenddessen mit Maddie zusammen sein. Aber das hat sich jetzt erledigt. Ich hasse dich und ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!", schrie ich ihn an.
"Aber...", er legte an zum Reden.
"Ich hasse dich!", Tränen schossen mir bei diesen Worten in die Augen, da ich wusste, dass ich ihn niemals hassen könnte.
Daher drehte ich mich einfach weg und lief ohne ein weiteres Wort davon.
Hier mein nächstes Kapitel. ❤🌹
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Bad Boys
Teen FictionMein Leben stand komplett auf dem Kopf, seitdem mich Ian, die Liebe meines Lebens vor 4 Jahren verließ, da er mit seinen Eltern in ein anderes Land zog. Doch es wurde noch schlimmer, Ian kam zurück und der Bad Boy schlechthin trat durch einen Zufall...