Kapitel 47

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Jungkook POV

"Kookie warte." rief mein Engel und rannte zu mir um unsere Hände miteinander zu verschränken. Wir waren gerade auf dem Weinachtsmarkt. Mein kleiner Engel sah so süß aus. Vollbepackt mit Dicker Jacke, dem Schal, der Mütze und mit Handschuhen. Ich wollte ja nicht das er sich erkältet. Seine Wangen waren durch die Kälte schon etwas gerötet, was ihn nur noch niedlicher ausehen ließ.

Wir schländerten durch den Markt bis Tae eine Idee hatte. "Kookie. Lass uns heute Plätzchen machen." "Du willst jetzt Plätzchen machen, aber es ist schon dunkel." "Es ist aber erst 17 Uhr da haben wir genug Zeit." "Okay da hast du recht. Na schön lass uns Plätzchen machen. Oder eher gesagt ich mach die Plätzchen und du darfst Dekorieren." "Jaaa!" freute er sich und küsste mich. "Dann müssen wir aber jetzt noch schnell in den Laden." er nickte und wir gingen in einen Supermarkt.

Wir suchten alles raus was wir brauchten, inklusive Streußel, Zuckerguss, Schokosoße und noch viele andere sachen zum verzieren. Plötzlich sah Tae ängstlich zu jemanden rüber. "Tae? Mein Engel was hast du?" er griff nach dem Ärmel meiner Jacke. "Kookie lass uns bitte gehen." "Was ist denn los?" "Ich will jetzt sofort nach Hause." sagte er. Sein Gesicht war von großer Angst gezeichnet. Ich sah zu der person die er anstarrte und es war ein großer, grimmiger Mann.

"Tae warum hast du plötzlich solche Angst?" ihm kamen Tränen. "Bitte lass uns gehen." "Okay okay. Lass uns noch schnell alles Zahlen." Er nickte und wir gingen zur Kasse. Der Mann der Tae so eine Angst einjagte stellte sich genau hinter uns in die Schlange. Tae und der Mann sahen sich an und der Mann schien überrascht.

Aufeinmal rannte Taehyung mit Tränen in den Augen raus. Ich zahlte noch schnell und schnappte die Tüte die die Frau bereits befüllt hatte mit den Sachen die wir kauften. Bevor ich zu meinem Engel rannte, sah ich nochmal zu dem Mann. Er schaute mit Tränen in den Augen zum Ausgang. Das ist irgendwie komisch?

Ich wollte Taehyung hinterher und rannte deshalb schnell raus. Zum Glück stand er an der Tür und wartete auf mich. Wenn er jetzt irgendwo hin gerannt wäre hätte ich ein Problem.

Doch als ich ihn genauer betrachtete, merkte ich das er zitterte und weinte. Ich verstand gar nichts mehr. "Hey nicht weinen Tae." ich wischte ihm die Tränen weg. "Komm wir gehen nach Hause." ich griff nach seiner Hand und wir gingen zu meinem Auto um zurück zu fahren.

Zuhause angekommen rannte Tae sofort ins Haus. Was ist denn auf einmal los mit ihm? Wer war dieser Mann und warum hatte Tae Angst vor ihm? Ich nahm die Tüte aus dem Kofferraum und ging ebenfalls ins Haus. Dort zog ich Jacke und Schuhe aus. Auch Taes Jacke und Schuhe lagen dort auf dem Boden versträut. Ich räumte diese schnell auf und brachte die Tüte in die Küche. Danach ging ich nach oben. Taehyung ist sicher ins Zimmer gerannt. Als ich jedoch die Tür zu unserem Zimmer öffnen wollte, war diese abgesperrt.

Ich klopfte an "Tae? Liebling mach die Tür auf." es kam keine Antwort. "Bitte Schatz mach die Tür auf. Lass uns reden." wieder bekam ich keine Antwort, aber ich hörte wie Tae schluchzte. "Mein Engel ich bitte dich. Lass mich rein. Komm schon. Lass mich meinen Engel in den Arm nehmen." plötzlich hörte ich wie die Tür aufgeschlossen wurde. Die Tür öffnet sich langsam und da war auch schon mein Engel mit Tränen in den Augen. Sofort schmiss er sich in meine Arme.

Ich nahm ihn hoch, so das er die Beine um meine Hüften schlingen konnte und legte ihn ins Bett. Selbst legte ich mich neben ihn und nahm ihn in meine Arme. Er kuschelte sich sofort an meine Brust und weinte. Seine Hände krallten sich in meinen Pulli. Ich strich ihm beruhigent den Rücken entlang und streichelte ihm die Haar. "Was ist denn los mein Engel? Warum weinst du? Wer war dieser Mann?"

Taehyung versuchte sich etwas zu beruhigen und fing dann an zu sprechen. "Das....das war mein Vater." als ich das hörte war ich mehr als überrascht. Ich hätte das jetzt nicht erwartet. Mir viel auf das ich ja noch gar nichts von seinen Eltern wusste. Irgendwie kam das nie zur Sprache. Ich wusste nur das er nicht mehr bei ihnen Wohnte. "Und warum.." er unterbrach meinen Satz.

"Ich habe Angst vor ihm." er sah mit Tränenden Augen zu mir auf und es zerriss mein Herz ihn so traurig zu sehen. "Warum denn mein Schatz?" fragte ich und gab ihm einen Kuss. Er senkte wieder den Kopf und Kuschelte sich an meine Brust. "Weißt du ich komme aus Daegu und habe dort mit meinen Eltern gelebt. Meine Eltern jedoch haben mich schon immer gehasst. Egal was ich tat es war falsch. Sie hatten mich zwar nie geschlagen bis auf ein einziges mal, aber sie haben mich oft beschumpfen und angeschrien. Wenn ich bloß nicht wäre meinten sie.

Sie sagten ich sei Schuld. Aber ich verstand nie was sie damit meinten. Ganz ganz selten kam es mal vor das sie dann Lieb zu mir waren. Warum weiß ich nicht. Dann kam es zu der Zeit als ich 16 wurde, ich habe irgendwie schon seit längerem damals gemerkt das ich Jungs viel attraktiver fand als Mädchen. Ich hatte mich zwar in niemanden verliebt gehabt aber ich merkte zu der Zeit schnell das ich Schwul war. Als sie davon erfuhren war mein Vater sauer auf mich.

Das war der Moment indem er mir das erste und letzte mal eine Ohrfeige verpasste und es war eine saftige Ohrfeige. Er hat mich daraufhin angeschrien wie des öfteren. Er sagte ich sei nicht sein Sohn, weil er keine Schwuchtel wie mich als Sohn haben wollte.

Naja das resultat war das er mich rausgeschmissen hat. Aber er hat mir Startkapital gegeben. Er wollte dennoch nicht das ich auf der Straße lande und es war viel Geld was er mir da gegeben hatte. Bis heute weiß ich nicht wieso.

Aber es war meine Rettung. Ich wollte nicht mehr in Daegu bleiben. Ich wollte meine Eltern komplett aus meinem Leben streichen, weshalb ich nach Seoul kam und hier die Schule beendete um dann Tanz und Gesang zu Studieren. Ich wusste nicht das mein Vater jetzt auch hier ist. Als ich ihn im Supermarkt gesehen habe ist mir alles hochgekommen. Es tut mir Leid das ich einfach rausgerannt bin aber ich wollte nicht in seiner nähe sein."

"Das ist doch kein Problem mein Schatz. Ich verstehe wenn du das nicht willst. Aber diese erzählung kommt mir irgendwie suspekt vor. Wenn sie dich wirklich hassen würden, hätten sie dir nie Geld gegeben damit du dir ein Leben aufbauen kannst." "Ich habe das auch nicht verstanden."

Es ist komisch. Als Tae aus dem Laden rannte hatte sein Vater Tränen in den Augen. Er hat ihm Geld gegeben als er ihn rausschmiss und ab und an waren sie aus heiterem himmel Lieb zu ihm.

Ich weiß wie es ist keine Eltern zu haben und keine Liebe zu bekommen, aber Taes Eltern sind noch am Leben. Ich würde so gern wollen das er sich mit ihnen versteht. Gerade weil ich meine Eltern verloren habe. Ich würde es Schätzen das meine Eltern noch da sind.

Ich dachte ziemlich lange nach weshalb Stille herrschte. Bis ich zu einem Entschluss kam. Ich kenne seine Eltern nicht, aber ich würde es gern genau wissen ob sie ihn wirklich hassen. Wenn das nämlich der Fall wäre, hätte der Vater nicht geweint nachdem Tae rausgerannt ist. Ich weiß nicht warum sie ihn so schlecht behandelt haben und Tae weiß es wohl auch nicht, aber ich will es herausfinden.

"Tae Schatz. Wie wäre es wenn wir es mal probieren sie zu Besuchen?" "Nein ich will das nicht." "Aber vielleicht können sie dir den Grund dafür sagen warum sie so zu dir waren. Du meintest du weißt es bis heute nicht. Dann kannst du auch irgendwie abschließen. Fals es wirklich so ist das sie dich hassen, dann musst du sie nie wieder sehen." er sah zu mir. "Nein Jungkook ich will nichts mit ihnen zu tun haben."

"Sag das nicht Tae. Sie sind immerhin deine Eltern und ein versuch ist es doch Wert. Wenn du danach trotzdem nichts mit ihnen zu tun haben willst dann ist das doch auch okay." "Jungkook bist du auf meiner oder deren Seite." "Auf deiner Natürlich Schatz. Ich mein ja nur. Deine Eltern sind wenigstens noch am Leben. Ich bin mir sicher das es einen Grund gab. Das ist zumindest meine Auffassung."

"Man Kookie. Ich weiß nicht ich habe sie jetzt 4 Jahre nicht mehr gesehen." "Lass es uns doch versuchen. Wenn sie agressiv werden sollten bin ich doch bei dir. Ich lass nicht zu das sie dir weh tun. Auch wenn es Verbal ist werde ich dich Schützen mein Engel. Du bist nicht allein." er seufzte.

"Na schön. Lass es uns versuchen. Aber du kommst mit und weichst mir nicht von der Seite. Du hast recht ich möchte Wissen warum sie mich so behandelt haben. Das brennt mir schon lange auf der Seele. Aber warte, ich weiß nicht mal wo sie Wohnen" "Lass das meine Sorge sein. Ich finde die Adresse sicher raus." "Das kannst du?" "Klar du musst mir nur ein paar Daten über sie verraten. Immerhin bin ich der beste Hacker überhaupt." sagte ich stolz und Tae musste Kichern "Idiot."

I'ᴍ ɴᴏᴛʜɪɴɢ ᴡɪᴛʜᴏᴜᴛ YOU!  [Tᴀᴇᴋᴏᴏᴋ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt