「24. Kapitel - Vertraute Berührungen」

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Adrians Lippen waren noch immer so, wie ich sie in Erinnerung behalten hatte. Weich, zärtlich und unendlich sanft trafen sie auf meine, wobei Adrian sofort dieses Prickeln in meinen Nervenenden auslöste, wie nur er es vermochte. Es fühlte sich so an, als würde ich nach langer Zeit endlich wieder nach Hause kommen. Es fühlte sich richtig an. Wir fühlten uns richtig an. Gemeinsam.

Ich legte alle meine Emotionen in den Kuss und zog ihn noch näher an mich, bis ich seinen Körper und somit auch seine wundervolle Wärme an meinem spüren konnte. Gott, wie sehr ich ihn in den vergangenen Monaten doch eigentlich vermisst hatte. Er war schon längst zu einem festen Teil von mir geworden, ohne den ich einfach nicht bestehen konnte.

»Claire«, hauchte er mir zitternder Stimme und küsste mich stürmischer, während seine Arme mein Gesicht verzweifelt umschlossen. »Du bist hier.«
»Bei dir«, wisperte ich und gab mich ganz dem Gefühl von seinen betörenden Lippen hin, während wir blindlings ins Zimmer stolperten.
»Ja, bei mir«, bestätigte er erneut.
Ich konnte seinen Zweifel, den Unglauben, die Angst und seine tiefgründige Liebe zu mir spüren, während sich unsere Münder synchron zu bewegen schienen. Fast so, als wäre Adrian mein Gegenstück. Mein Seelenverwandter. Der Mann meines Herzens.

»Wieso bist du nicht gegangen?«
»Weil es ein Fehler gewesen wäre, den ich niemals mehr hätte gut machen können«, flüsterte ich, als wir kurzzeitig unseren Kuss unterbrachen und mir ein tiefer Blick in seine goldenen Augen vergönnt war. Ich konnte dem Drang nicht widerstehen, meine Hand an seine Wange zu legen und ihn dabei zu beobachten, wie er daraufhin die Lider schloss. Ein entspannter Ausdruck lag in seinem Gesicht. »Weil jeder eine zweite Chance im Leben verdient. Und, weil du das Beste für mein geschundenes Herz bist und nur du es wieder heilen kannst, Adrian.«

Er schnappte hörbar nach Luft.
»Aber was ist mit-«
»Nichts«, unterbrach ich ihn leise und legte dem braunhaarigen Mann einen Finger auf die Lippen. »Mein Herz trägt deinen Namen. Es schlägt für dich. Für uns beide.«
»Heißt das, dass du dich für mich entscheidest? Dass du bei mir bleibst, obwohl ich so grausam zu dir war?« Der hoffnungsvolle und vor Selbsthass triefende Blick, der mich daraufhin traf, ließ förmlich meine Knie weich werden.
»Ja«, hauchte ich und streichelte über seine Wange. »Unter einer Bedingung, die dir mehr Schmerzen zufügen dürfte, als alles, was dich vorher verletzt hat.«

Adrian sah mich entschlossen an.
»Nichts würde mir mehr weh tun, als ein Leben ohne dich, Claire. Sag nur ein Wort und ich werde alles für dich aufgeben. Ich würde alles für dich tun. Alles. Nur, verlasse mich nie wieder.« Ich atmete tief durch und blickte ihn dann ernst an.
»Erlaube mir bitte das Manuskript in dem es um mich geht, nachdem ich es gelesen habe, zu verbrennen. Solange es existiert kann es in falsche Hände geraten. Unsere gemeinsame Geschichte kann niemals niedergeschrieben werden, dazu ist sie einfach zu einzigartig.«

Mein Herz schlug wild gegen meine Rippen, als ich meine einzige Bedingung laut ausgesprochen hatte und auf Adrians Reaktion wartete. Du hast es versaut. Das macht er niemals. Gerade du weißt doch, wie wichtig einem Schriftsteller sein Buch ist!
Zu meinem Erstaunen breitete sich ein mildes Lächeln in seinem Gesicht aus. Ich atmete erleichtert aus.
»Das ist alles? Du möchtest es sogar noch lesen? Mehr verlangst du nicht von mir, nachdem ich dir all diese verletzenden Dinge an den Kopf geworfen habe?«

»Nein, ich glaube, dass ist schwer genug für dich. Ich habe genauso schlimme Sachen zu dir gesagt, die ebenfalls unverzeihlich sind. Wenn, dann solltest du nicht nur dich, sondern mich ebenfalls verurteilen. Ich war nämlich nicht besser.«

»Ich will dich aber nicht verurteilen«, kam sofort seine Antwort, was ich mit einem leichten Lächeln quittierte.
»Dann verurteile mich nicht. Ich tue es genauso wenig bei dir.«
»Gott, wie habe ich dich nur verdient?«, kam es ihm ehrfurchtsvoll über die Lippen, bevor sie auch schon wieder fest mit den meinen verschmolzen. Ich schloss die Augen, um mich ganz in ihm zu verlieren und öffnete leicht meinen Mund, um seiner Zunge endlich Einlass zu gewähren.

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