5. Kapitel

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P.o.V. GLP
Ich trat aus dem Bus und seufzte gleich wieder. Diesmal war ich sogar pünktlich. Was eine Abwechslung... oder? Wir hatten Deutsch und darauf hatte ich gar keine Lust. Eigentlich konnte ich es mir ja auch erlauben nicht, bzw. zu spät zu kommen. Dass ich ein guter Schüler war konnten die Lehrer nicht abstreiten, egal, wie sehr sie mich nicht mochten oder wie wenig ich mich am Unterricht beteiligte. Nur in Musik musste ich immer die Klasse 'unterhalten', wenn der Lehrer die Materialien holte.
Verträumt steuerte ich auf den Schulhof zu, von dem ich zu meinem Lieblingsplatz wollte. Auf einmal hörte ich, wie jemand hinter mir zögernd meinen Namen rief: „M-manu?" Ich drehte mich um und sah in Palles dunkelbraune Augen. Der Junge sah mich verwirrt an: „Haben wir jetzt nicht Deutsch?" Ich nickte nur. Palles Augen weiteten sich überrascht und erschrocken: „Willst du schwänzen?"

P.o.V. Palle
Das war doch jetzt nicht sein Ernst! Ja gut, ich kannte Manu erst seit gestern und er war mir sehr sympathisch. „Nur ein paar Minuten später.", meinte Manu müde. Aha. Manu war beleidigt. „Warum hast du gestern nicht mehr geantwortet?", fragte Manu.
Mist! Warum hatte ich mir keine Gedanken darüber gemacht, was ich Manu sagen sollte?
„Ich... äh... hatte keine Zeit mehr.", versuchte ich mich zu rechtfertigen. Manu sah mich schräg an, doch er sagte nichts mehr. Zum Glück. „Paluten?", brach Manu die Stille. „Hm.", gab ich zurück. „Was ist nochmal das Ding... die Anlage, die du gestern beschrieben hast?" Ich musste grinsen und holte meine FM-Anlage heraus. „Das da." Manu nahm es in die Hand und drehte es. „Cool.", meinte er. Schnell nahm ich ihm die Anlage aus der Hand, aus Angst, es könnte kaputtgehen.

P.o.V. GLP
Kalt sah ich in Palles Augen, die mich ängstlich ansahen, dabei hielt er seine Was-weiß-ich-Anlage fest an sich gedrückt. „Vertraust du mir nicht?", fragte ich verbittert. „Es... ist nicht deine Schuld...", stotterte Palle und sah mich flehend an. Ich gab ein abfälliges Geräusch von mir und schnaubte: „Was denn dann?" Beschämt sah Palle auf das glänzende Gerät in seinen Händen: ,,Nun ja... Es ist halt sehr teuer und..." ,,Aha. Schön zu wissen, wie sehr du mit vertraust. Aus Dank, dass du mich normal behandelt hast, habe ich mit auch Mühe gegeben, dich nicht mit meiner Depression zu belasten und dich auch wie einen normalen Menschen zu behandeln...", meine Stimme erstarb. Mein Atem ging schnell und rasselnd. Palle sah mich an. In seinem Blick lag Verzweiflung, Verständnis aber auch Angst. Wütend schüttelte ich den Kopf und wandte den Blick ab. Es hatte schon wieder in mein Herz gestochen. ,,Manu, es...", wollte Palle sich wahrscheinlich entschuldigen, doch ich unterbrach ihn. Schrill vor Wut schrie ich: ,,Lass mich einfach alleine! Such dir bessere Freunde! Bei mir bist du ja immer alleine und musst dir immer anhören, wie der Depressive über seinen verlorenen Freund schwärmt und trauert!" Die Bitterkeit in meiner Stimme brachte meinen ganzen Körper zum erbeben. Was ich gerade Palle an den Kopf warf, wurde mir schon so oft vorgeworfen, nicht nur bin Schülern, sondern sogar von einigen Lehrern, die mich einfach nervig fanden. Letztendlich drehte ich mich einfach um und rannte weg. Ich ließ Palle alleine stehen.

XXX

Mit Tränen in den Augen starrte ich auf den silbernen Gegenstand in meiner Hand. Das war es. Damit hatte ich Thaddeus Namen ins Holz des kleinen Baums geschnitzt. Damit hatte ich gerade Palles Namen in den Kies gemalt. Jetzt schrie mein Arm nach der kalten, prickelnden Brührung. Der einzige Haken: Mein Psychologe wollte jedes mal meine Arme, Beine und meinen Bauch überprüfen, ob ich mich geritzt hatte. Ich sah in die Klinge und schreckte zurück, als ich meinem Spiegelbild in die Augen sah. Ich sah einen dürren Jungen mit langen, dunkelbraunen Haaren, dunklen, grünen Augen, die in Tränen badeten und leicht rot geschwollen waren. Vielleicht hatte Thaddeus doch das Richtige getan, indem er mich wortlos verlassen hatte. Vielleicht war ich für jeden einfach nur eine Last und deswegen verließen mich alle? Niemand würde mich vermissen, doch ein Gedanke hielt mich davon ab, als ich die Klinge an meinen Hals ansetzte. Meine Kehle wurde trocken. Ich hörte Thaddeus' Stimme in meinem Kopf: ,,Tu es! Tu es! Mir geht es doch eh viel besser ohne dich!" Vor meinen Augen sah ich ein Bild von Thaddeus und Ardy, sie sich innig küssten. Gerade wollte ich das Messer durch meine Haut ziehen, da stellte sich jemand vor Thaddeus und Ardy. Es war Palle, der mich verzweifelt und süß ansah. Mit seinen Fingern strich er über meinen Arm. Ich ihm verzweifelt in die Augen, dann nahm ich das Messer von meinem Hals, dennoch hatte ich den seltsamen, kranken Wunsch mir Schmerzen zuzufügen. Ich begann laut zu schluchzen, als ich die Klinge wieder und wieder mit einem Ruck durch meinen Arm zog.
(Kurzer Stopp von ArrowLP: ihr müsst euch keine Sorgen um mich machen. Mir geht es gut und ich habe keinen Depressionen. Alles ist rein erfunden und NICHT auf eigenen Erfahrungen basierend)

P.o.V. Palle
Enttäuscht ließ ich meinen Arm fallen, mit dem ich nach Manuel gegriffen hatte, um ihn aufzuhalten. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich packte die Anlage weg. Ich hatte das nicht gewollt. Die ersten Tränen liefen über meine Wange und meine Sicht verschwamm. Stattdessen tauchte ein gekränkter Manuel auf, der verblutet auf dem Boden lag und sich nicht mehr bewegte. Ich wischte mir meine Tränen weg und stellte die Hörgeräte lauter, weil ich sie bei Manus Gezeter leiser gestellt hatte, um mein Trommelfell nicht zu belasten. (Sry. Wieder ArrowLP hier. Ich will nur kurz erwähnen(ArmesNene schreibt ja P.o.v. Palle) wie asozial ich das von Palle finde😂) Von der Ferne konnte ich ein Geräusch wahrnehmen, dass sich sehr nach einem Kind anhörte, was gerade weinte. Seufzend stand ich auf, nahm meine Tasche und ging in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Wenn ich schon jemandem das Herz gebrochen hatte, so wollte ich auch anderen helfen, um nicht direkt an Manu denken zu müssen. Als ich an Manus Baum ankam, bemerkte ich einen Jungen am Boden, der in der Hand ein Messer hielt. Es blutete aus seinem Arm. Sofort war ich bei diesem Jungen und hielt ihn fest. Ich realisierte, dass dieser Junge den Kopf drehte und mich anstarrte. Erneut bildeten sich Tränen in meinen Augen. Warum? War es wegen mir? Zögernd beugte ich mich zu ihm runter und hielt ihn fest. Ich wollte ihn nie wieder loslassen.
(1190 Wörter)
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(Anfang getippt by ArmesNene
Psycho/depri Teil getippt by ArrowLP😂)
Ich maaaaaaaag das Kapitel. Ich maaaaaaaag diese FF und ich maaaaaaaaag P.o.v. Lehrer... überhaupt nicht. Der kam zwar nicht vor, aber wer denkt ihr, hat Manu denn so beleidigt, wie in der Geschichte geschrieben?
(Dieser Kommentar war von ArrowLP)
Bye
(1133 Wörter)

Aching Past/Kürbistumor | German Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt