Aching Past/Kürbistumor | German

2. Kapitel

P.o.V. GLP
Ich nahm den Zettel von Palle entgegen: 'Wie bitte? Ich hab dich nicht verstanden!' Leicht genervt seufzte ich. „Manuel, was gibt's?", fragte der Lehrer. „Nichts", gab ich zurück, „ich hab nur dran gedacht, dass ich übermorgen schon wieder zum Psychologen muss." Die nächsten Worte des Lehrers bekam ich schon nicht mehr mit. Ich hörte nur alle Kinder um mich seufzen, bevor ich mir einen Stift nahm und Palle antwortete:
„Mein Name ist Manuel, aber du kannst mich gerne Manu oder GLP nennen."
„GLP?", schrieb Palle zurück.
„Die Abkürzung von meinem Nickname in allen Videospielen."
„Aha..."
„Was?", fragte ich schreibend zurück.
Palle wartete kurz, dann antwortete er: „Was hast du gerade zum Lehrer gesagt? Habe ich das falsch aufgeschnappt oder hast du da einmal Psychologe gesagt?" „Joa.", antwortete ich schnell und hätte ich es gesagt, hätte ich es wahrscheinlich sehr trocken betont.

P.o.V. Palle
Ich starrte auf das einzige Wort, was Manu geschrieben hatte: „Joa." Ich wartete noch einen Augenblick ab, dann schrieb ich zurück: „Was meinst du mit 'Joa'?"
Manus Gesichtsausdruck wurde weich. Dann antwortete er:
„Ich bin beim Psychologen, weil ich depressiv bin..."
„Du bist depri?"
„Ja..."
„Und warum?"
„Äh... lange Geschichte."
„Aha. Sag mal, Manu?"
„Ja? Hast du mal wieder was nicht kapiert?"
„Warum hast du mich vorhin so angestarrt?"
„Wie, angestarrt?"
„Naja, so mit glasigem... verträumten... Blick..."
„Hab ich gar nicht!"
„Wie ein Karpfen, nur dass dein Mund nicht offen war."
„Palle."
„Ja?"
„Wie ist es eigentlich zur Hörschädigung gekommen?"
„Lenk nicht vom Thema ab!"
„Nee, ich meins ernst. Das mit mir... ist eine sehr lange Geschichte."
„Na gut. Ich hatte mit 5 Jahren einen Flugzeugunfall. Ich hatte ein gebrochenes Bein, Schädelbruch, was zu meiner Erkrankung führte und eine auf 'halbzeit' gelähmte Hand."
„Autsch."
„Ach was. Ich bin ja gesund."
„'Halb' gesund, Palle."
„Jahaa."
„Palle?"
„Hm?"
„Du tust mir irgendwie leid."
„Ach komm!"

Daraufhin schrieb Manu nichts mehr. Er hatte stattdessen einen Planer in der Hand und schrieb etwas. Irritiert sah ich unseren Lehrer an, der irgendetwas sagte.

„Er hat nur die Hausaufgaben angesagt."
„Aha."
„Nichts Schlimmes."
„Aha."
„Palle!"
„Was?"
„Vorsicht, hinter dir!"

P.o.V. Lehrer
Ich sagte kurz die Hausaufgaben an und ging herum, um sicherzugehen, dass alle mitgeschrieben hatten. Sina hatte mal wieder nicht mitgeschrieben, wie immer. Als ich bei Manuel und Patrick ankam, sah ich, wie Manuel noch schnell etwas schrieb und Patrick sich hektisch umdrehte. Oh Gott, chill mal Junge! Ist doch nur der Lehrer... „Habt ihr mitgeschrieben?", fragte ich unschuldig. „Ja.", meine Manuel, während Palle den Collegeblock wegräumte. „Wirklich?", hakte ich in einer doppelt so lauten Stimme nach.

P.o.V. Palle
Scheiße! Würde ich jetzt schon am ersten Tag Ärger bekommen? Hilfesuchend sah ich zu Manu. Der zeigte dem Lehrer nur ein Blatt und sagte: „Hier!"
Was?! Wie hatte er es nur geschafft mit mir zu schreiben und abzuschreiben? „Und was ist mit dir?", fragte der Lehrer mich nun streng und ich zuckte zusammen. Peinlich berührt senkte ich den Kopf und wollte gerade zugeben, dass ich nicht aufgepasst hatte, als Manu neben mir etwas sagte: „Wir haben die Aufgaben zusammen gemacht. Weil er es nicht immer verstanden hat." Dankend blinzelte ich dem Braunhaarigen unauffällig zu. Der Lehrer sah uns prüfend an, ging dann aber weiter.

P.o.V. Lehrer
Mist! Dieser Manuel ist aber auch so ein verdammt gutherziger Junge! Ich setzte meinen Rundgang fort. Die Meisten hatten mitgeschrieben. So eine gute Klasse!
Ich stellte mich wieder nach vorne und sagte mit gelangweilter Stimme, dass sie einpacken konnten. Genau in dem Moment schellte es. Die Schüler strömten regelrecht aus der Tür und Manuel fiel sogar über den Besen, den, aus unerklärlichen Gründen, keiner wieder aufgestellt hatte, als Manuel ihn umgeschmissen hatte. „Aua.", sagte er, als er wieder aufstand. Ja, 'aua'! Besser, du guckst auf den Boden, Junge! Das dachte ich mir beleidigt, als er, ohne den Besen aufzustellen, natürlich, aus der Tür rauschte. Patrick warf mir verängstigt, warum auch immer, einen Blick zu und folgte seinem Sitznachbarn. Ich seufzte. Eigentlich sollte ich froh sein, dass „Depri-Manu", wie er immer unter den Lehrern genannt wurde, wieder Freunde hatte.

P.o.V. Palle
„Warte", keuchend lief ich neben ihm her, „Wo willst du hin?" Manu verlangsamte sein Tempo. „Keine Ausdauer?", grinste er, „ich lauf nur zu meinem Lieblingsplatz!" „Und wo ist der?", fragte ich. „Lass dich überraschen.", meinte GLP nur und ging wieder mit etwas Tempo voran. Ich versuchte ihm zu folgen, was mit meiner mangelhaften Ausdauer sehr schwer war.

P.o.V. GLP
Unbeholfen rappelte ich mich wieder auf und murmelte wütend und errötet: „Aua!" Warum hatte noch niemand den verdammten Besen aufgehoben? Toll. Jetzt konnte Palle mir ganz einfach folgen, genau das, was ich vermeiden wollte.
Als ich wieder sicher auf meinen Beinen stand, lief ich schnell weiter. 'Warum tue ich das nur?', fragte ich mich selbst im Laufen. Ich wollte irgendwie einfach weg, weg von Palle, weg von Allen, ich wollte einfach nur alleine sein. Und dafür kannte ich nur einen Ort.
„Warte!", ich schreckte herum, als ich Palles keuchende Stimme neben mir hörte. „Wo willst du hin?" Verdammt! Aber irgendetwas in mir hielt mich davon ab, ihn wegzuschicken. Ich grinste und sagte deutlich: „Keine Ausdauer? Ich lauf nur zu meinem Lieblingsplatz!" „Und wo ist der?", schnaufte Palle außer Atem. „Lass dich überraschen!", rief ich ihm zu und lief schneller. Palle seufzte und versuchte mir zu folgen.

XXX

„Ähm, Manu?", fragte Palle verunsichert. Ich drehte mich zu ihm um und sah in seine unruhigen, braunen Augen.
„Was ist?", fragte ich ihn leicht genervt. Palle sah sich um. Er stand noch zögernd auf der Wiese des Schulhofes. Ich wollte ihn gerade ins Dickicht führen. „Ich weiß nicht", stammelte er, „ist das überhaupt noch das Schulgelände?" Ich nickte: „Ja. Das ist offiziell noch das Schulgelände, aber niemand kommt hier her." Ich merkte, dass Palle sich unwohl fühlte und sagte: „Wenn du nicht mitkommen möchtest, kannst du auch zu den Anderen gehen." Ich drehte mich um und stampfte ins Dickicht. Ich merkte, wie ich zu zittern begann. Wieso hatte ich mir überhaupt Hoffnungen gemacht? Jetzt würde er zu den Anderen gehen und Freunde finden. Sollte ich mich denn nicht für ihn freuen? Und mir würde es doch auch nicht gut tun, wenn ich Freunde hätte, die mich an Thaddeus erinnerten. Ich ballte meine Hand zu einer Faust. Etwas stach mir in die Brust, wenn ich an Palle dachte. War es das, was ich seit Jahren in mir eingeschlossen hatte? Die Eingebung bei Thaddeus verschwinden:

Ich hatte ihn geliebt...
(1071 Wörter)

XXXXXXXXXXXXXXXXXXX
(Getippt von Armes Nene)
Tja. Das längste Kapitel bis jetzt. Naja, wir sind ja auch erst beim Zweiten.
Aber dieser Lehrer regt mich so auf😂. Wirklich.
Oder wie Manu über den Besen fällt🤣. Das war immerhin meine Idee.
Ansonsten hab ich nix.
Schaut doch mal gerne bei ArrowLP und ArmesNene vorbei.
Sie machen auch ganz gute Geschichten.
Joa. Dann mach ich mal Schluss.
Byeee😃
(1144 Wörter)