P.o.V. GLP
Am nächsten Morgen wurde ich vom Sturmklingeln an der Haus, bzw. Wohnungstür geweckt. 'Blöder Postbote...' Da sich anscheinend niemand dazu bequemte, die Tür zu öffnen und alle meine Geschwister wohl dachten "Lasst doch das Nesthäkchen Manu gehen", und ich selbst nicht mehr schlafen konnte, stand ich ächzend auf und ging mit einem Blick auf die Uhr zur Freisprechanlage. 07:04. Wer war bitteschön so früh da? Ich ging zur Freisprechanlage und sagte trocken und müde: "Ja? Büttinger hier." "Hallo Manu!", rief eine Stimme und strapazierte mein morgen-empfindliches Gehör bis aufs Letzte. "Ich bins, Palle! Kommst du runter?!" Hatte Palle Kaffee getrunken? Oder Alkohol? Oder Drogen? Warum war er so früh schon wach?!P.o.V. Palle
Aufgeregt hüpfte ich von einem Bein auf das Andere und wartete auf Manus Antwort. Das war überhaupt das erste Mal, dass ich über eine Freisprechanlage kommunizierte. "Hast'n Kaffee getrunken oder warum bist du so früh wach?", maulte Manu. "Was für nen Kaffee? Ich wollte dich abholen!", piepste ich zurück. "Wir haben keine Schule, verdammt Palle!", fauchte eine müde Stimme zurück. Sie klang viel zu süß für Manu, aber egal. "Ich weiß.", antwortete ich fröhlich. "Und warum stehst du dann vor der Tür?", hakte Manu lustlos nach. "Ok, um genau zu sein, wir gehen zur Schule. Und so ganz nebenbei, ich hab heute einen Rekord aufgestellt.", erwiderte ich. "Einen... Rekord?" Ich starrte die Freisprechanlage an, bevor ich noch lauter sagte: "Ich bin um sieben Uhr aufgestanden und habe mich in nur zwei Minuten fertig gemacht!" Ich strahlte wortwörtlich. "Was soll daran jetzt ein Rekord sein? Bist du 'n Mädchen oder brauchst du immer so lange im Bad?", murmelte Manu. Jetzt starrte ich die Freisprechanlage verwirrt an. "Nein.", gab ich zurück. "Braucht deine Schwester immer so lange? Jedenfalls, ich habe auch nur ZWEI Minuten gebraucht, um zu dir zu kommen!"P.o.V. GLP
'Warum war ich nochmal mit diesem frühaufstehenden Trottel befreundet? Was habe ich ohne zu lesen unterschrieben?', dachte ich, während ich noch müde sagte: "Ich komm ja gleich... ist ja nicht jeder so ne Nachteule wie du..." Ich schlurfte mit erhöhtem Tempo wieder in mein Zimmer. Zum Glück war niemand wach geworden und meine Eltern waren nicht zu Hause. Lustlos und müde streifte ich mir einen blau-schwarzen Pullover über und zog eine schwarze Hose an. Dann ging ich leise in Sebis Zimmer und ließ ihm einen Zettel da, dass ich mit einem Jungen aus meiner Klasse weg war.
Letztendlich schaffte ich es, mit immer wieder zufallenden Augen, die Wohnung zu verlassen, in den Aufzug zu steigen und den Knopf mit der Aufschrift 'EG' zu drücken. Während der Fahrt aus dem 9. Stock ins Erdgeschoss versank ich in Gedanken. Palle hatte so getan, als wäre das, was gestern passiert war, nie geschehen. Gestern war er so wütend, dass er mir sogar ein wenig Angst gemacht hatte und jetzt wirkte er netter und aufgedrehter als eh und je. Aber irgendwie fühlte es sich so an, als würde er wegen mir wieder so nett zu mir sein. Hoffentlich behandelte er mich nicht, als wäre ich aus Porzellan.
Sofort als sich die Aufzugstür geöffnet hatte und noch ehe ich aussteigen konnte, lag mir schon ein braunhaariger, schwerhöriger Junge um den Hals. "H-hallo.", stammelte ich nur, da sprang Palle schon wieder schwer atmend zurück. Erst wollte ich fragen, was denn los war, dann fiel mir ein, dass er ja wegen seinem Flugzeugunfall eine heiden Angst vor kleinen Räumen hatte. "Alles gut.", sagte ich leise und ging aus der Kabine, doch er hatte es anscheinend nicht gehört, denn sein Gesicht war noch immer angstverzerrt. Ich seufzte, trat auf den Jungen zu und nahm seine Finger in meine Hand. Ich wollte sie am Liebsten nie wieder loslassen. "Du wolltest zur Schule?", fragte ich deutlich genug, dass er es verstand und er nickte. "Dann los."
XXXDie schwachen, ersten Strahlen der Morgensonne wärmten meinen Rücken und machten meine Schusseligkeit keine Jacke mitgenommen zu haben, wieder weg. Palle zog mich durch die Straßen, als ginge es um sein Leben. Zumindest war ich wach, als wir an der Schule wieder langsamer wurden. Vor der Schule, um genau zu sein, vor dem Kindergarten daneben, blieb Palle schnaufend stehen.
'Ich hab kurz gedacht, er hätte endlich Ausdauer...'
Während Palle wieder zu Luft kam, sah ich mich um. Es war nebelig und der feuchte Dunst schimmerte im schwachen, weißen Sonnenlicht geisterhaft silbern. Die leere Stadt wirkte verlassen und einsam. Auch der Kindergarten, von dem alle doch von den lebhaften Farben sprachen, war kalt und verloren. Ein Schauer lief mir über den Rücken.
"P-Palle.", begann ich stotternd, doch der Schwerhörige unterbrach mich einfach und zog mich weiter am Schulgebäude vorbei in den Wald. Erst dachte ich, er wäre wieder orientierungslos, doch er zog mich fast zielsicherer als ich es gekonnt hätte, zu der Lichtung mit dem Bäumchen von Thaddeus und mir. Der Name des Größeren war noch immer in das Holz geschnitzt und in den kies-erdigen Boden waren Furchen gezogen, die das Wort 'Palle' bildeten. Ein paar Steine waren noch mit getrocknetem Blut bedeckt. Ansonsten wirkte die Lichtung friedlich. Der Nebel waberte dicht über dem Boden und die Sonne schien auf das grüne Gras, das im kühlen Tau glänzte.
"Palle, warum hast du mich hierher gebracht?", fragte ich stockend und ging vor dem Bäumchen auf die Knie, dass meine Hose dabei nass wurde, interessierte mich eher weniger. Meine Finger strichen über die Kerben im Holz, die seinen Namen bildeten. Plötzlich fühlte ich weitere Kerben und las das Wort, oder eher den Namen, der unter meinen Fingern ins Holz geschnitzt war. 'Manu.'XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
(Getippt von ArmesNene)Hi!
Wir sitzen gerade in der Schule und haben die Deutscharbeit wiederbekommen...Und Arrow ist neben mir und reißt mir fast den Kopf ab, wegen der Arbeit.
Jedenfalls, das Kapi ist kurz, I know...
ABER, wer könnte das reingeritzt haben?
Und vor allem: WIE reagiert Manu darauf?
Viel Spaß im nächsten Kapitel...
Bye!
(Von Arrow auch)
By3
(990 Wörter)
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Aching Past/Kürbistumor | German
FanfictionEine Kürbistumor Fanfiction. Manu(Germanletsplay) und Palle(Paluten) werden von zwei verschieden Schreibern geschrieben, die ihnen auch ein Teil ihres realen Charakters leihen. In dieser Fiction ist Palle schwerhörig, wie seine Schreiberin Armes Nen...