Die Zeit verging rasend schnell und es war schon gleich 0 Uhr. „Wir sollten jetzt alle schlafen.", meinte Shownu. Auch Kihyun nickte und der Rest trotte langsam in ihr Zimmer. „Ich schlafe mit dir im Wohnzimmer.", stellte Kihyun fest. Shownu und Kihyun gingen los um genügend Sachen zusammen zu suchen, während ich total überfordert auf dem Sofa saß. Kurz darauf kam Shownu wieder mit einem Stapel Decken und übergab sie an mich. „Die sind alle für dich. Mach's dir irgendwie bequem. Ich glaub nicht das du in dem Bett von irgendjemand anderem schlafen würdest, also lösen wir das so.", gab er mit einem schmunzeln von sich und schob den Tisch ein gutes Stück vom Sofa weg. „Und wenn irgendwas nicht stimmen sollte oder Kihyun irgendwelche Dinge tut, macht das überhaupt nichts, wenn du uns aufweckst, hörst du?", gab er nun besorgt von sich. Ich nickte und verabschiedete mich von ihm mit einer kleinen Umarmung.
Er war so freundlich... Doch in diesem Moment kam Kihyun rein und ich zog mich schnell von ihm zurück. Kihyun legte den Haufen, der aus seiner Decke und seinem Kissen bestand, dort ab wo Shownu Platz geschaffen hatte.
Er breitete seine Sachen aus und legte sich parallel zu mir hin. Auch ich versuchte nun es mir bequemer zu machen. Ich schaute auf ihn herunter und sprach zögernd: „Willst du wirklich da unten schlafen? Nicht lieber in deinem Bett?" Er dreht sich zu mir und schüttelte seinen Kopf. „Ich weiß nicht was passiert ist, aber ich glaube, man sollte dich nicht komplett allein lassen, also ist das überhaupt nicht schlimm.", sagte er wieder mit einem besorgten und schmerzerfüllten Ausdruck. Seine Augen versuchten wieder in meine Seele zu blicken, sie wollten wissen was los war, wollten wissen, welches Leid mir zu gefügt wurde. Aber ich war nicht bereit mit auch nur irgendjemanden darüber zu reden, niemand, nicht einmal mein eigener Vater wusste was mir wieder fahren ist.
Wieder begann ich mich zu erinnern.
Dunkelheit. Ich sah nichts. Ich hörte ein Wimmern. Ich hörte wie die Zähne einer Person immer wieder aufeinander schlugen. Es brauchte ein wenig bis ich verstand, dass das ich war, das Wimmern, das Klappern mit den Zähnen. Mein junger, kleiner Körper fror und war abgemagert. Ich wusste nicht wie lange ich schon nichts mehr gegessen hatte. Ich roch, dass es in dem Raum, in dem ich mich befand, feucht war. Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte. Ich wusste nicht, wie lange ich schon hier war... was ich aber wusste, war, dass das letzte Licht, dass ich gesehen hatte, am Strand gewesen war.
Ich schreckte auf als ich spürte, wie man mir eine Träne abwischte. Kihyun war neben mir. Er saß auf der Kante des Sofas und hatte eine Hand neben meinem Kopf abgestützt. Ich sank wieder auf das Sofa zurück und versuchte mich zu beruhigen, aber die Tränen liefen und liefen. Kihyun rückte ein Stück zurück und ich setzte mich auf. Ich setzte mich neben ihn und drückte meinen Kopf an sein Hemd. Ich spürte wie nun letztendlich mein Make-up begann zu verrinnen und ich spürte wie ich sein Hemd nass machte. Aber ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. Alles was er tat, war meinen Kopf zu streicheln und mich zu versuchen zu beruhigen. Es dauerte bis ich mich beruhigte und mich von ihm löste. Warum fühlte ich mich so sicher? Ich fühlte mich sicherer als jemals zuvor, hier in seinen Armen.Als ich sah was ich seinem Hemd angetan hatte, schreckte ich auf und sah ihn mit meinen verweinten Augen an. Ich sah in solch tiefe braune Augen, die mich mit einer Besorgnis ansahen wie ich sie schon lang nicht mehr gespürt hatte. „E..e..s tu..t m..ir Leid!", schluchzte ich. „I..ch wei..ß auch nicht w.. w... as los ist." Er zog mich nochmal an sich heran und ich beruhigte mich langsam.
„Wir sollten beide etwas anderes anziehen, es sei denn du willst in deinem Kleid hier schlafen.", meinte er in ruhigem Ton. Er stand auf und nahm mich an der Hand und zog mich mit in sein Zimmer. Er öffnete seinen Schrank und holte zwei Hemden heraus. Eines streckte er mir entgegen und sagte: „Zieh dich hier um und komm dann nach." Ich nickte nur und sah das Hemd in meiner Hand an. Er verschwand aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Schnell schlüpfte ich aus meinem blauen Kleid und knöpfte das Hemd zu. Es war ein gutes Stück zu groß und verdeckte alles, aber trotzdem fühlte ich mich nicht ganz wohl. Ich krempelte die Arme hoch, weil auch diese viel zu lang waren.
Als ich fertig war, trat ich aus dem Zimmer und ging den Weg zurück. Als ich das Wohnzimmer betrat, sah ich aber niemanden. Kurzerhand ging ich in die Küche und fand dort Kihyun. Der gerade sein Hemd auszog. Ich lief rot an und drehte mich weg und machte mich bemerkbar: „Ähm, Kihyun, kommst du?" Dieser schnellte herum und wurde ebenfalls rot: „Ich habe noch einen Kakao gemacht, bevor ich mich um ziehen konnte." „O-Oh! Danke!", gab ich zögerlich von mir. Plötzlich hörte ich das klappern von zwei Tassen und ihren Löffeln. Da trat er auch schon neben mich, mit frischem neuem zugeknöpftem Hemd, in jeder Hand eine Tasse Kakao. Er süßliche Geruch zog sich um meine Nase. „Ich... weiß nicht ob ich das darf.." „Es ist eine einmalige Sache.", lachte Kihyun, „Vor allem, wie ich dich so in meinem Hemd sehe, könntest du echt zunehmen." Ich wurde rot, weil immer noch konnte man viel von meinen Beinen sehen. Man fühlte sich so ausgeliefert... ich wusste nicht wie ich es verhindern sollte.
Nachdem ich ihm die Tasse abgenommen hatte, gingen wir beide wieder ins Wohnzimmer. Wir setzte uns auf das Sofa und tranken unsere heiße Schokolade. Wir redeten nicht, aber er schaute immer wieder zu mir rüber, ich aber starrte nur auf mein Getränk.
„Was hast du morgen vor?", fragte er mich plötzlich. „Ähm... um ehrlich zu bleiben, weiß ich es nicht. Aber ich werde wohl wieder so um 6:30 Aufstehen, passt das?" „Ja, passt, aber um die Uhrzeit bin nur ich wach, also solltest du dann leise sein."Als wir beide fertig mit der Tasse waren, stand Kihyun auf und nahm mir meine ab und stellte die Tassen auf den Wohnzimmertisch. Er legte sich hin und drehte sich zu mir hin. Auch ich verschwand nun unter der Decke und drehte mich zum Rauminneren. Mein Handy hatte ich unter mein Kopfkissen, bzw eine Decke, die ich als Kissen missbrauchte, gesteckt. Ich sah auf Kihyun und merkte wie er mich anstarrte, doch gleich als ich das gesehen hatte, schloss er seine Augen wieder. Auch ich versuchte nun endlich zu schlafen.
„Bitte! Ich flehe dich an, bitte tu ihr nichts! Sie hat nichts getan! Sie ist noch ein Kind! Sie ist 7!", schrie meine Mutter verzweifelt. Während ich heulte und heulte. Ich weinte um mein Leben. Ich saß gefesselt am Boden. Klein und zerbrechlich. Ich sah wie meine Mutter, die an einen Stuhl gefesselt wurde, geschlagen wurde. „DU HAST HIER NICHTS ZU SAGEN! WIR KÖNNEN TUN WAS WIR WOLLEN MIT EUCH BEIDEN! IHR HABT KEINE CHANCE!", schrie ein Mann sie an. Ich weinte nur noch mehr. Plötzlich zog der Mann eine Pistole und zielte auf den Kopf meiner Mutter: „HÖR AUF ZU HEULEN, DU MISTVIEH! ODER DEINE MUTTER IST TOT!" Ich verstand damals nicht was diese Worte bedeuteten, aber ich wusste es war etwas schlechtes... aber dadurch musste, ich nur noch mehr weinen, bis...
„Sakura! SAKURA! WACH AUF! Es ist alles okay! Es ist alles Okay!", rief Kihyun. „Nein, nichts ist gut! Ich bin Schuld! Ich allein bin schuld!", schluchzte ich. „An was? SAKURA, AN WAS?!" Ich schüttelte nur den Kopf. Nein, das konnte ich nicht erzählen... oder etwa doch?
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Kihyun FF | Promises you can't keep
Action[~1300 words x chapter | paused] „Glaubst du, an das Schicksal?" Begonnen hat alles mit einer Einladung nach Österreich, auf den Wiener Opernball. Doch plötzlich sorgt eine Begegnung für mächtig Aufsehen und eine große Reihe an Ereignissem werden lo...