Sakuras P.o.V.
Setzt an Kapitel 13 an
Wie all diese Gedanken vorbei strichen, sah ich wie die Zahl des Stockwerkes auf die nächst tiefere wechselte und Yato mich wieder durch bereits gesehene Gänge führte. Wieder die Elegant gekleideten Leute und wieder die Büroräume. Er führte mich wieder zu seinem Büro bzw. Seinem Warteraum vom letzten Mal. Dort saß Ryu. Er sah uns mit großen Augen an, als wir nacheinander den Raum betraten. Er war schon echt niedlich. Was ich dir wohl nun alles erfahren würde?
„Setz dich.", gab Yato mir die Anweisung und deutete auf das Sofa Ryu gegenüber. Er wiederum saß sich neben Ryu. Vorsichtig nahm ich Platz. Und schaute die beiden skeptisch an. Würden Sie mir wirklich die Wahrheit erzählen?
„Wir sollten ganz von vorne anfangen... Das beginnt mit eurer Mutter Mei.
Sie war mit 19 nach Japan gekommen, sie hatte ein neues Leben anfangen wollen. Aber nicht alles lief nach ihrem Plan. Sie hatte die Sprache gelernt und hatte sich in die Gesellschaft ihrer Großeltern Mütterlicherseits eingelebt. Den Kontakt hatte sie zu sämtlichen Familienmitgliedern abgebrochen. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie in der Firma meines Vaters. Eine Elektronik Firma. Was sie aber nicht wusste, das war nur Show. Sie war im Hauptsitz der Sumoyoshi-kai und verwaltete unser Vermögen. Als sie aber stutzig über unsere Einnahmen wurde, fragte sie bei Akira, meinem Vater und Anführer der Sumoyoshi-kai, nach. Er tischte ihr zahlreiche Lügen auf, aber behielt sie weiterhin im Blick. Sie arbeiteten immer mehr zusammen und er verliebte sich in sie. Was er aber nicht wusste, war das ihr Herz schon einem anderen galt, Masuyo Kato, deinem Vater. Sie hatten sich durch Zufall auf der Straße kennengelernt und pflegten regelmäßigen Kontakt. Akira hat nicht aufgegeben und hat sie... nun ja... er hat sie vergewaltigt, als sie ihm erklärt hatte, dass sie Gefühle für jemand anderen hatte. Mei floh daraufhin zu deinem Vater Masuyo. Sie lebten zusammen und sie gebar einen Sohn, der aus der Vergewaltigung entstanden war. Sie gab ihn in ein Kinderheim. Der Anfang meines Lebens. Deine Mutter heiratete ein Jahr später Masuyo und versuchte Akira zu vergessen. Ein weiteres Jahr danach bekam sie eine Tochter von Masuyo, Dich. Als sie dich mit 22 endlich bekam, dachte sie, sie könnte ein Normales Leben führen. Aber Akira hatte mich mit 5 Jahren aus dem Kinderheim geholt, da warst du sozusagen 2, und mich versucht groß zu ziehen. Ich wurde eingeschult, aber leider geschah wieder etwas, mit dem mein Vater nicht klar kam. Deine Mutter war erneut schwanger. Er hatte es erfahren und beschloss sie sich mit Gewalt zurück zu holen, um mit Dir, Mei, dem ungeborenen Ryu und Mir, ein „glückliches" Leben zu führen. Er entführte euch."„Papi, Sakura hat dich und Mami lieb!" sagte mein 7 Jahre altes Ich und grinste über beide Ohren hinaus. Wir waren am Strand. Unser letzter Urlaub. Man hörte wie dort auf dem unendlichen Ozean sich die Wellen türmten um dann wieder in sich zusammen zufallen und ein lautes Platschen hinterließen. Freudig stürmte ich ins Wasser und lief bis meine Oberschenkel nass waren. Ich tauchte meine Hände ins Wasser und nahm gebückt ein wenig Sand in die Hände. Er knirschte so schön wenn man ihn zerrieb. Vor Freude warf ich ihn schallenden Gelächters in die Luft. Ich drehte mich wie der Sand laut platschend ins Wasser fiel. Meine braunen Haare wirbelten nur so herum. PENG! Plötzlich ertönten Schüsse. Sie hallten über den Strand. Ich drehte mich um und sah wie meine Mutter vom Handtuch hochsprang und ihr Handy fallen lies, mit dem sie gerade eben noch das Video für meinen Vater drehen wollte, da dieser im Hotel bleiben musste, wegen einer Besprechung. Durch den Knall war alles bis auf das Wellenrauschen verstummt. Ich sah wie Männer, schwer bewaffnet, über den Hügel liefen - direkt auf uns zu. Einer der Männer hatte in die Luft geschossen, um unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Meine Mutter rannte auf mich zu und nahm meine Hand. Ihr ebenfalls langes glattes Haar wehte im Wind. Eine sanfte Brise zog am Privatstrand meiner Familie vorüber. Sie wäre wunderschön gewesen um für die passende Abkühlung zu sorgen, aber in dieser Situation ließ sie uns frösteln. Durch den Wind aufgetrieben peitschten die Wellen gegen unsere Knöchel und das kalte Wasser schlug uns an die Knie. Für Sekunden schien die Zeit still zu stehen. Schützend stellte sich meine Mutter vor mich. Als vielleicht 10 Männer mit Waffen uns erreicht hatten, deutete man uns mit zu kommen. Ich klammerte mich an meine Mutter. Damals verstand ich nicht was passierte und war nur ein wenig verängstigt. Ich hatte auch nie Actionfilme gesehen... so hatte ich keine Ahnung was in dieser unbekannten Situation zu tun war.
Wir gingen die Hügel hinauf. Das hohe Gras striff meine Beine. Auf der anderen Seite des Hügels befand sich ein schwarzer Van mit verdunkelten Scheiben. Meine Mutter war still, aber ich sah das Tränen ihre Wangen hinunter liefen. Obwohl sie einer der stärksten Frauen war, die ich kannte.
Trotz ihren nur zarten 29 Jahren war ihr Gesicht mit einem Mal gealtert. Sie war vor Sorge zerfressen und ihr Gesicht hatte schlagartig Falten entwickelt. Ihre grünen Augen hatten ihren sonst so strahlend Glanz verloren und hätte ich gewusst, dass nicht nur ich der Grund war, weshalb sie nicht einfach losrannte und floh, hätte das damals ihren schwachen Körper erklärt und weswegen.... sie-sie so schnell.. gestorben war.„Mei aber weigerte sich mit ihm zu leben und verabscheute mich, da sie mich eigentlich nie mehr Wiedersehen wollte. Natürlich hat Akira das nicht gefallen und hat daraufhin dich als Druckmittel gegen Sie verwendet. Wenn sie nicht mit ihm leben würde, würde er dich verletzten. Natürlich hat sie daraufhin nachgegeben, zusätzlich war sie ja auch noch durch die Schwangerschaft geschwächt. Sie wurde aus dem Keller entlassen, aber du musstest bleiben."
Vor meinem Inneren Auge ordneten sich meine Erinnerungen immer weiter:
Dunkelheit. Ich sah nichts. Ich hörte ein Wimmern. Ich hörte wie die Zähne einer Person immer wieder aufeinander schlugen. Es brauchte ein wenig bis ich verstand, dass das ich war, das Wimmern, das Klappern mit den Zähnen. Mein junger, kleiner Körper fror und war abgemagert. Ich wusste nicht wie lange ich schon nichts mehr gegessen hatte. Ich roch, dass es in dem Raum, in dem ich mich befand, feucht war. Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte. Ich wusste nicht, wie lange ich schon hier war... was ich aber wusste, war, dass das letzte Licht, dass ich gesehen hatte, am Strand gewesen war.„Sie hat in der Zeit sehr viel geweint, das habe ich selbst gesehen. Ich stand immer im Türrahmen und hab auf sie aufgepasst, aber ich konnte ihr nicht helfen. Da laut Akira die Aufregung für das Kind nicht gut war, stellte er sie durch Medikamente still und sie konnte nicht aus dem Bett. Drei Monate verbrachte sie einfach nur im Bett und durfte sich nicht rühren. Das schwächte ihren Körper unfassbar und er baute an Muskeln ab. Sie gebar Ryu aber gesund. Als Akira sich endlich auf der sicheren Seite fühlte und Mei dich wieder mit Ryu besuchen durfte, versuchte sie zu fliehen. Das ganze klappt natürlich nicht. Ihr schwächer Körper sackte einfach zusammen und sie wurde wieder zu dir in den Keller gesperrt. Ryu wurde ihr weggenommen und du warst noch immer in deiner hoffnungslosen Lage. Akira schlug deine Mutter und ihr Körper hielt, dass nicht wirklich aus."
Ich sah wie ein Mann in sein Telefon brüllte. Er schrie. Ich weinte. „Mama!", schluchzte ich auf. Ihr wallendes braunes Haar lag auf ausgebreitet auf dem Boden. Ihr Körper war an einen Stuhl gefesselt und bewegte sich nicht mehr. Meiner Mutter ging es nicht gut. Das wusste auch mein 7 Jahre altes Ich.
"Der Fluchtversuch deiner Mutter war aber nicht ganz umsonst. Jemand sah das und meldete es der Polizei. Am selben Tag noch war die Polizei dabei euch zu finden, aber bei euch im Kellern war es irgendwie so, dass mein Vater aus irgendeinem Grund Dir gedroht hatte, deine Mutter zu erschießen."
„Bitte! Ich flehe dich an, bitte tu ihr nichts! Sie hat nichts getan! Sie ist noch ein Kind! Sie ist 7!", schrie meine Mutter verzweifelt. Während ich heulte und heulte. Ich weinte um mein Leben. Ich saß gefesselt am Boden. Klein und zerbrechlich. Ich sah wie meine Mutter, die an einen Stuhl gefesselt wurde, geschlagen wurde. „DU HAST HIER NICHTS ZU SAGEN! WIR KÖNNEN TUN WAS WIR WOLLEN MIT EUCH BEIDEN! IHR HABT KEINE CHANCE!", schrie ein Mann sie an. Ich weinte nur noch mehr. Plötzlich zog der Mann eine Pistole und zielte auf den Kopf meiner Mutter: „HÖR AUF ZU HEULEN, DU MISTVIEH! ODER DEINE MUTTER IST TOT!" Ich verstand damals nicht was diese Worte bedeuteten, aber ich wusste es war etwas schlechtes... aber dadurch musste, ich nur noch mehr weinen, bis...
"Als er dann die Sirenen hörte drückte er aus Versehen tatsächlich ab... Er floh daraufhin vom Keller, nahm mich und Ryu, der zu dem Zeitpunkt schon 2 Monate alt war. Die Polizei hatte noch von der Ferne seinen Wagen gesehen und auf ihn gefeuert... Man hat daraufhin den Wagen mit vielen Blutspuren gefunden. Seitdem hat man angenommen das er und Ryu möglicherweise gestorben sind, von mir wusste man nicht. Ich nahm daraufhin einen neuen Namen an um nicht aufzufallen, Yato Amari. Ich lebte danach ein Normales Leben. Ryu auch. Er hatte vorübergehend ebenfalls den Nachnamen Amari. Wir beide waren die Söhne von ihm, Akira Nakamura, der einfach im Untergrund seine Geschäfte weiterführte und sein Imperium vergrößerte. Er hat in vielen Ländern Wohnungen und Geschäftssitze, meist in den Hauptstädten, damit er immer mal untertauchen konnte, im Notfall. Deswegen sind wir auch jetzt gerade hier... Im Stockwerk über uns haben wir eine Wohnung und hier ist ein Sitz der Sumoyoshi-kai. Für den Verwaltungsdistrikt Österreich, Mittel Europa. Akira wollte dich aber nicht vergessen, da du deiner Mutter so unfassbar gleichst und hat mich geschickt um auf dich aufzupassen. Vor zwei Jahren ist er nun gestorben, aber ich wollte dich nicht verlassen...", endete er nun endlich.
Die ganzen Informationen brummten in meinem Schädel... Ist das wahr? Aber es gab so viel Sinn... „Aber warum hast du mich jetzt entführt?"
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Kihyun FF | Promises you can't keep
Action[~1300 words x chapter | paused] „Glaubst du, an das Schicksal?" Begonnen hat alles mit einer Einladung nach Österreich, auf den Wiener Opernball. Doch plötzlich sorgt eine Begegnung für mächtig Aufsehen und eine große Reihe an Ereignissem werden lo...