Mit zitternder Hand schlug ich das Tuch auf die Seite.
Eingewickelt kam eine kleinen Puppe zum Vorschein.
Sie war über und über mit Nadeln versäht die senkrecht von allen Seiten in ihr steckten.
Es machte mir Angst.
Diese Puppe.
Plötzlich ging die Tür auf. Ich schrie erneut aus Schreck auf und Ryu war tatsächlich vom Bett gerutscht, als er sich heftig herumgerissen hatte, um zu sehen, wer an der Tür war. Blankes Entsetzen war auf dem Gesicht des Eindringlings zu sehen aufgrund dieser Reaktion und taumelte zurück und stieß in eine andere Person hinein. Der Eindringling entpuppte sich, aber als mein Vater. Und die Person hinter ihm war Alex, der ihn Gott sei Dank aufgefangen hatte.
"Was ist los mit euch?!", keuchte Alex vor Schreck und untersuchte sofort den Raum bis sein Blick am Paket hängen blieb.
"Wie kommt das hier rein?!", bellte er uns panisch an. "Die Krankenschwester.", erwiderte ich zitternd. Wieso war er so aggressiv? Was war los?Mein Vater runzelte die Stirn. Es war als hätte er sich in einen anderen Menschen verwandelt. Der sonst eher strenge und doch liebevolle Vater, war plötzlich so ernst, wie ich ihn nie gesehen hatte. "Du fliegst morgen schon ab."
"Wovon redest du?", sagte ich verwirrt. "Korea.", sprach er kurz angebunden und nahm sein Telefon aus der Tasche, wählte eine Nummer und verschwand durch die Tür. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Was geschah hier nur?Alex zog Ryu am Arm und rief mir zu, während sie beide den Raum verließen, ich solle mich anziehen. Frau Lee stürmte fünf Minuten in Zimmer und suchte alle Sache zusammen, die ich noch nicht selbst zurecht gesucht hatte. Dann "flohen" wir aus dem Krankenhaus in ein Auto indem Alex schon auf uns wartete.
Ich traute mich nicht Fragen zu stellen. Ich hatte Angst vor der Antwort, die ihr Verhalten erklären würde.
In meinem Appartement warf ich einen Blick in die Küche, als Frau Lee an mir vorbei huschte. Dort standen die Blumen, die ich die Woche über bekommen hatte.
Sie hatten ihre Schönheit in meinen Augen verloren. Ihrer Aura, die ich zuvor als sommerlich frisch empfunden hatte, war einer bedrohlichen gewichen, was mir einen sanften Schauer über den Rücken laufen ließ.
"Alex!", rief ich.
Er kam sofort angerannt, aber ich fixierte mich weiterhin angespannt auf die Blumen. "Was- Was wenn ich gar keinen Burn-Out hatte?"
Ich sah aus dem Augenwinkel wie er sich sofort umdrehte und jemanden anrief.Auch ich kehrte den Blumen nun den Rücken zu, aber ich wurde dieses Gefühl nicht los, als würde eine Gefahr hinter mir in dieser Küche lauern.
Ich lief die freischwebenden Treppen hoch in den zweiten Stock meines Apartments in dem mein Schlafzimmer und mein Bad war. Das schwarze moderne Design meines Zuhauses wirkte nun plötzlich so Furcht einflößend. Das es bereits dämmerte und ich das Licht bis jetzt nicht eingeschalten hatte, half auch nicht gerade dabei dieses Gefühl loszuwerden.
Wieso konnte ein Paket mich so sehr kontrollieren? Meine Gedanken? Meine Gefühle? Meine Wahrnehmung?
Ich schüttelte mich.
Ich sollte das Positive sehen, denn ich würde Kihyun schneller sehen als gedacht.
Kurzerhand schrieb ich Frau Lee und dann meinem Freund eine Nachricht. Ein kribbeln in meiner Magengrube ließ mich lächeln als ich an Kihyun dachte.
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Kihyun FF | Promises you can't keep
Action[~1300 words x chapter | paused] „Glaubst du, an das Schicksal?" Begonnen hat alles mit einer Einladung nach Österreich, auf den Wiener Opernball. Doch plötzlich sorgt eine Begegnung für mächtig Aufsehen und eine große Reihe an Ereignissem werden lo...