Yoo Kihyun P.o.V.
Ich fühlte mich schlecht... Wir hätten uns gestern nicht so trennen dürfen... Vielleicht ging es mich nichts an, was sie mit ihrem Vater geredet hatte... Aber es hat mich traurig gemacht, als sie erst einen total verletzten Eindruck gemacht hatte und dann mir nicht sagen wollte, was passiert war. Ich dachte sie würde mir vertrauen.... Aber eigentlich... Kannten wir uns erst seit ein paar Tagen... Nein... Das war nicht Grund genug... oder?.... Schließlich war ich doch nicht der einzige, der diese Verbundenheit und Zuneigung verspürt hatte... oder? All diese Fragen verunsicherten mich. Was sollte ich nur denken? Das schlimmste war... sie antwortete nicht mehr auf meine Nachrichten, was aber ja eigentlich keinen Sinn ergab... Schließlich sollte ich ja sauer sein und nicht sie? Ich wollte wissen, was das sollte. Schnell griff ich mir meine Jeansjacke, streifte sie mir über und stand vor Tisch auf.
Eigentlich war ich gerade mit den Anderen essen im Restaurant, aber ich konnte keinen Bissen mehr essen. Verwundert sahen mich die anderen an, als ich aus dem Restaurant eilte. Ich ignorierte das Rufen des Managers und der Jungs. Ich musste sie sehen und mit ihr reden. Meine Reaktion war viel zu übertrieben gewesen und hatte sie damit nur unnötig verletzt, wo es ihr scheinbar wohl eh nicht gut ging. Das sollte ich wohl schnell richtig stellen.
Ich hatte Glück... wir waren nicht weit entfernt von dem Hotel, wo sie untergebracht war. Dort würde mir bestimmt jemand weiter helfen können. Als ich zu Fuß vor dem Hotel angekommen war, merkte ich das irgendetwas nicht zustimmen schien. Es befanden sich mehrere Streifenwagen vor dem Haus. Das blaue Licht blendete mich, als es immer wieder aufblinkte. Schnell rannte ich in die Lobby und sah einige von den Männern, die wohl Sakuras Bodyguards sein müssten, da ich sie schon im Restaurant damals gesehen hatte. Alle waren total aufgelöst. Ich ging großen Schrittes auf sie zu.
„Was ist passiert? Wo ist Sakura?!", brach ich mit fürchterlichem Japanisch hervor. Ich spürte, wie mein Herz mir den Hals hinauf schlug und schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter. Es pochte so laut, als würde es gleich zerspringen. „Herr Yoo? Was machen Sie hier?" „Ganz egal... Wo ist sie?!" „Sie-... sie ist verschwunden... Augenzeugen haben ihre Entführung beobachtet... Sie hatte wohl... Sie hatte Sie wohl besuchen wollen... Sie... Sie wurde vor ihrer gemieteten Wohnung entführt..." „... Das ist nicht wahr, oder?", sagte ich mit zitternder Stimme. „Wir können es auch nicht fassen... Sie hatte sich wohl aus dem Hotel geschlichen ohne das wir es bemerkt haben... Kameras haben aufgezeichnet wie sie weg gefahren ist."Geschockt stand ich da. Sie war gekommen, um mit mir zureden? Und würde dann aber entführt? Das könnte doch nicht wahr sein? Ich wurde immer verzweifelter je länger ich darüber nachdachte. War es meine Schuld? Warum hatte man sie entführt?
Die Gedanken zerfraßen mich und ich stand einfach nur mit hängendem Kopf da, bis plötzlich mein Handy klingelte. Einige Blicke wanden sich mir zu und wanden sich wieder ab und setzten ihre erhitzten Gespräche fort. Langsam zog ich das Handy hervor und hob es einfach an mein Ohr ohne genau zu betrachten wer mich eigentlich angerufen hatte. „Yoo Kihyun! Wo bist du?! Hast du deine Termine für den ganzen Tag einfach vergessen?! Komm sofort wieder her!", hörte ich wie mein Manager mir ins Ohr brüllte. Ich reagierte nicht und starrte einfach nur weiter nach vorne. „Hallo? Kihyun?! Beweg deinen Arsch hierher, dass ist echt nicht mehr lustig! Du vergisst hoffentlich nicht, dass der Ball schon Morgen ist, oder?" Wieder blieb ich still, aber dann meinte ich: „Ich werde nicht hingehen..." „Bist du dumm oder so?! Natürlich gehst du hin! Warum solltest du auch nicht?!" „Ich werde nicht ohne Sakura dort sein...", erwiderte ich wieder leise und mit zittriger Stimme. „Sakura wird aber doch dort sein! Oder haben sie dir jetzt das Gehirn ausradiert?! Sie ist eine der Debütantinnen!" „... Nein, sie wird nicht dort sein... und es ist meine Schuld..." Plötzlich verstummt die andere Seite der Leitung: „Kihyun? Was ist los?!" „Sie... ist weg... Sie wurde entführt!", sagte ich mit diesem fettem Kloß im Hals, den ich mit viel Mühe versuchte herunter zu schlucken. „Wo bist du?" „In ihrem Hotel...", sprach ich aus und legte den Kopf in den Nacken. Ich hörte wie aufgelegt wurde und ließ einfach die Hand mit dem Handy nach unten fallen und starrte weiter an die weiße Decke des Hotels. Ich schaltete alle Eindrücke um mich herum aus.
Nach einiger Zeit sah ich wie die anderen Member kamen und sich die Neuigkeiten anhörten. Mein Manager kam auf mich zu mit mitfühlendem Blick. „Jetzt... verstehe ich... Entschuldige, dass ich so ausfallend geworden bin." „Es ist nicht wichtig... Das einzige das zählt ist, dass es ihr gut geht und sie gesund wieder gefunden wird..."
Die anderen Member waren ähnlich verstört, als sie erfuhren, dass sie vor unsererWohnung entführt worden war. Sie waren frustriert und angsterfüllt in Sorge um Sakura. Was würde man von Sakura wollen? Geld? Politische Ziele? Wir könnten es uns alle nicht beantworten, weil die größte Frage war doch: Warum jetzt und hier?
Wir waren verpflichtet Interviews zu geben und so hatten wir nun einen neuen Grund diese auch zu halten. Wir redeten über Sakura, wie sie war, was wir an ihr mochten und wie wir sie kennenlernten. Mein Herz tat weh, als ich so oft ihren Namen hörte und nicht wusste, wie ich ihr helfen konnte. Am Schluss riefen wir immer wieder dazu auf, bei Hinweisen sich an die örtliche Polizei zuwenden.
Die Stunden verstrichen und es wurde wieder Zeit für die Übung des Partnertanzes für Morgen. Aber wir alle einigten uns darauf, dass wir in unsere vorübergehende Wohnung gehen und ein paar Filme zur Ablenkung schauen wollten. Wir entschieden uns für einen Actionfilm, aber keiner von uns hatte gewusst, dass eine Entführung das Hauptthema war und das Opfer fürchterlich behandelt worden ist. Irgendwann ergriff Hoseok die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. Wir alle schwiegen vor uns hin. Wir hatten seit einiger Zeit kein Wort mehr geredet. Jeder einzelne von uns hatte Angst um sie. Wir beteten alle inständig, dass sie gut behandelt und nicht geschlagen oder noch schlimmeres ihr angetan wurde. Nach und nach verabschiedeten sich alle und verließen das Wohnzimmer. Ich saß aber noch immer mit dem Kopf auf die Hände gestützt im Schneidersitz auf dem Boden. Aber ich war nicht der einzige. Auch Hyungwon saß noch mit ihm Wohnzimmer aber auf der Couch. Und plötzlich sprach er aus was ich mich schon die ganze Zeit fragte: „Meinst du, ihr geht es gut? Meinst du, sie tun ihr etwas an? Meinst du, sie hat Angst und weint gerade? Meinst du, sie hat an uns gedacht?" Ich sah auf und blickte ihm in die traurigen Augen: „Ich... weiß es nicht... Aber ich wünschte, ich könnte sie da raus holen... Ich vermisse sie..."
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Kihyun FF | Promises you can't keep
Action[~1300 words x chapter | paused] „Glaubst du, an das Schicksal?" Begonnen hat alles mit einer Einladung nach Österreich, auf den Wiener Opernball. Doch plötzlich sorgt eine Begegnung für mächtig Aufsehen und eine große Reihe an Ereignissem werden lo...