Kapitel 19

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Hier hatte alles seinen Lauf genommen.... Hier war ich entführt worden.... hier hatte ich mich verliebt... war das alles wirklich wie mein Leben laufen sollte? Ich hatte keine Wahl. Was geschehen war, ist unvermeidbar. Nun musste ich damit leben. Mit meinen Entscheidungen. Was würde nun alles auf mich zu kommen? Wie würde sich alles verändern? Würde ich es bereuen? Wie lange würde es andauern? Dieses Glück mit ihm? Mit Kihyun?

Ich weiß es nicht....

Als ich noch immer, in Gedanken versunken, auf meinem Platz saß und mich nicht rührte, aber schon alle außer Kihyun ausgestiegen waren, tippte mir Kihyun auf die Schulter um mich aus meiner Trance zu wecken. Ich schreckte hoch und wand meinen Kopf schnell zu ihm. „Was ist...? Ist es schlimm... wieder hier zu sein?", hörte ich seine besorgte Stimme. „Es sind wirklich viele Erinnerungen mit diesem Ort verbunden... Und hier hat sich meine Vergangenheit und meine Zukunft verändert...", versuchte ich zu erklären. Kaum hatte ich das gesagt spürte ich wie Kihyun seine Arme um mich legte, an sich zog und in mein Ohr hauchte: „Wir schaffen das schon... Das wird schon wieder." Sein warmes Grinsen munterte mich auf.

Es gab mir das Vertrauen, dass wir alles schaffen würde.. als wäre unsere Welt noch in Ordnung... Die einzige Strategie in diesem Leben zu überleben, war ganz einfach den Moment zu genießen und Spaß zu haben...., oder zumindest so zu tun, selbst wenn man eher weinen als lachen wollte. Auch ich hatte das kapiert. Schon sehr früh. Und somit setzte ich auch ein Lächeln auf.

Ich erhob mich und zog den Kopf ein, um nicht am Auto anzustoßen. Als ich mir den Weg an den Sitzen vorbei gebahnt hatte und endlich an der Schiebetür war, spürte ich die Kälte von draußen. Ich fröstelte und stieg aus dem Auto. Zitternd huschte ich zu der Haustür der Jungen. Kihyun folgte mir mit ein bisschen Abstand.

„Kannst du mir was zum Anziehen leihen?", fragte ich ihn errötend, denn mir war aufgefallen, dass ich immer noch das Kleid von gestern an hatte, von vor der Entführung... War wirklich erst ein Tag vergangen? Ich fühlte mich unwohl... Ich hatte mich seither nicht umziehen können. Kihyun nickte und ging an mir vorbei, nahm mein Handgelenk und zog mich mit ihm in sein Zimmer.

Er ging zu einem Schrank der so gut wie leer war, schließlich befand sich nur Gepäck für eine Woche hier, zudem war die Woche schon fast vorbei. Er nahm ein Shirt und eine Jogginghose heraus, hielt sie mir hin und konnte sich ein lachen nicht verkneifen: „Haha, wohl ein bisschen zu groß." „Passt schon", grinste ich ihn an. „Willst du duschen? Die ganzen Ereignisse abwaschen?", meinte er und legte den Kopf schief. Ich lachte: „Meinst du, das wäre in Ordnung? Wollt ihr wirklich so lange warten?" „Ist doch egal! Wir kochen solange was für euch! Wann hast du überhaupt das letzte Mal etwas gegessen?" Ich wusste es nicht mehr. Als ich nicht reagierte zog Kihyun mich in das nächste Zimmer, das sich als Bad herausstellte.

Kaum hatte Kihyun das Bad wieder verlassen, zog ich mich aus und duschte mich schnell. Das warme Wassser fühlte sich wirklich gut an und es war als würde diese Schwere endlich von meinen Schultern gewaschen und ich entspannte mich. Ich klaute mir von einem der Jungen ein wenig Duschgel und Shampoo. Als ich fertig war, drückte ich das Wasser aus meinen Haaren und zog die Sachen von Kihyun an. Ich konnte die Ereignisse des heutigen Tages nicht komplett vergessen, aber ich bemühte mich eine fröhliche Miene aufzusetzen, um den Jungen nicht noch mehr Sorge zu bereiten.

Als ich gerade die Küche betreten wollte hörte ich Kihyuns meckernde Stimme: „Weg da! Weg da! Dann mach ich es halt selbst." Ich musste lachen und die Blicke richteten sich auf mich. „'Tschludigung, dass ihr warten musstet", hab ich klein laut von mir. Ein strahlender Minhyuk wärmte mein Herz und erklärte mir, dass das absolut kein Problem war.

Kihyun FF | Promises you can't keepWo Geschichten leben. Entdecke jetzt