Kapitel 12 - Bauchknurren und Küsse

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Ally

Dich lasse ich nicht mehr gehen.

Hat er die Worte wirklich gesagt oder hat mich mein vom Halbschlaf getrübtes Gehirn getäuscht? Egal wie es war, es hat mich glücklich gemacht. Sehr sogar.

Die teuer aussehende Uhr an Aarons Handgelenk vibriert leise gegen meinen Oberarm. Ich schaue darauf und sehe, dass es sechs Uhr abends ist. Das war ein ziemlicher langer Mittagsschlaf von rund zwei Stunden, aber es ist mir egal. Ich habe die Zeit mit Aaron verbracht und ich würde es nicht anders haben wollen.

Vermutlich sollten wir langsam aufstehen, aber er schläft so friedlich, dass ich ihn eigentlich nicht wecken will, aber auch mein Magen macht sich langsam bemerkbar.

Ich drehe meinen Kopf zur Seite und drücke ihm sanft einen Kuss auf die Wange. Aaron murmelt irgendwas Unverständliches und kuschelt sich enger an mich. Wach scheint er noch nicht zu sein. Ich rutsche so gut es geht ein Stück nach unten und küsse sein Kinn. Ich halte die Luft an, aber wieder ist nur ein leises Murmeln zu hören. Was mache ich hier eigentlich? Er wird denken, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe. Aber ich kann auch nicht aufhören. Er riecht so gut nach teurem, exquisitem Cologne und sein Dreitagebart kitzelt meine Lippen. Mein nächster Kuss trifft seinen Mundwinkel und ich spüre, wie sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen breit macht. Ich lächele ebenfalls.

Sein Griff um mich wird etwas fester und ich schaue ihn mit großen Augen an, wartend darauf was als nächstes passiert, während er noch die Augen geschlossen hat und tief Luft holt. Er rutscht ein Stück nach vorne und verharrt mit seinen Lippen direkt vor meinen. Er macht seine Absicht klar und wartet auf meine Erlaubnis, gibt mir die Möglichkeit mich noch zurückzuziehen. Alleine dafür möchte ich ihn küssen.

Ich schließe die Lücke zwischen uns und seine weichen Lippen treffen auf meine. Und wie weich und gleichzeitig fest sie sind. Das könnte ich den ganzen Tag machen. Aaron legt eine Hand in meinen Nacken und zieht mich noch ein Stück mehr zu sich. Ich öffne meine Lippen ein Stück mehr und... mein Bauch knurrt laut.

Aaron beginnt laut zu lachen und schaut mich endlich an, während ich am liebsten mit hochrotem Kopf im Boden versinken möchte. Warum aufgerechnet jetzt. Ich verstecke mein Gesicht in meinen Händen und kuschele mich an seine Brust, doch er zieht mich sofort wieder hoch und nimmt meine Hände von meinem Gesicht weg, noch immer laut lachend. Man, dieses Lachen. Es wandert direkt durch meinen ganzen Körper und ich nehme mir vor, ihn öfter zum Lachen zu bringen, auch wenn ich mich dafür so blamieren muss wie jetzt gerade.

„Ich glaube, ich muss dich erstmal füttern und den Rest können wir später weiterführen", sagt er, steht auf und zieht mich ebenfalls an meinen Händen hoch. Später? Wir machen das später nochmal? Oh Junge! Ich kann es jetzt schon nicht mehr erwarten.

Eine halbe Stunde später kommen wir bei einem kleinen gemütlichen italienischen Restaurant an. Wir werden von der blonden Kellnerin, die immer wieder verstohlene Blicke zu Aaron wirft, an einen Tisch am Fenster geführt.

„Hättet ihr gerne die Weinkarte?", fragte sie uns, schaut dabei aber nur lüstern Aaron an.

„Nein, wollen wir nicht", sage ich lauter als geplant und ihr Blick fällt ruckartig auf mich. Sie murmelt etwas verlegen vor sich hin und bringt uns dann die Speisekarte, ehe sie sich schnell umdreht und hinter die Theke verschwindet.

Ich sehe ihr noch eine Weile nach und als ich mich zu Aaron umdrehe, grinst er mich verschmitzt an.

„Was?", frage ich und schlage die Speisekarte auf.

„Bist du eifersüchtig?"

„Was? Nein. Natürlich nicht."

Schnell schlage ich die Seiten mit den verschiedenen Pizzen auf und halte die Karte vor mein Gesicht, sodass er mich nicht mehr sehen kann. Ich höre ihn noch leise Lachen, als ich über die verschiedenen Beläge schaue. Als ich die Karte kurz ein Stück herunter nehme, schaut er mich noch immer mit einem schiefen Lächeln an und ich nehme die Karte schnell wieder hoch.

Was ist nur los mit mir? Ich bin tough, klug und schlagfertig, aber Aaron bringt es fertig, dass ich zu einem errötenden kleinen Teenagermädchen werde, das vergisst zu atmen, wenn er lächelt.

„Hast du dich entschieden?", fragte er nach einer Weile und ich nicke, obwohl er mich doch gar nicht sehen kann.

„Ich nehme eine Pizza mit Schinken, Salami, Paprika und Oliven. Und du?"

Es dauert einen Moment, bis er antwortet, doch mit seiner Antwort hätte ich nicht gerechnet.

„Oh shit."

Ich lege die Karte auf den Tisch und schaue ihn mit großen Augen an.

„Was ist los?" Ich drehe mich in die Richtung, in die er geschockt schaut und mir gefriert das Blut in den Adern. Ein Pärchen, Hand in Hand, kommt auf uns zu und bleibt an unserem Tisch stehen.

„Hallo Ally."

Mir stockt der Atem und mir wird schlecht.

„Marla."

AaronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt