Kapitel 25 - Besser ohne mich

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Aaron

„Bleib stehen, verdammt nochmal!"

Ich ignoriere meinen besten Freund und gehe weiter. Ich kriege kaum Luft, kann nicht richtig atmen. Was habe ich getan? Ich Vollidiot! Ich fahre mir mit den Händen durch meine Haare. Was mache ich jetzt nur?

„Aaron!"

„Was?" Ich drehe mich zu Kayden um und sehe ihn mit meinem wütendsten Blick an, den ich aufbringen kann. Ich will alleine sein. Ich muss nachdenken. Aber nicht mit Kayden. Er sieht mich mindestens genauso wütend an.

„Was in drei Teufels Namen machst du da?"

Gute Frage. Ich weiß es doch selber nicht. Ich weiß nur, dass ich Allys Leben versaut habe. Sie wollte sicherlich nicht mit 22 Jahren schwanger werden von einem Kerl, der nicht mal ihr fester Freund ist. Oh Gott, was habe ich ihr nur angetan?

„Aaron, rede mit mir!"

„Was gibt es da zu reden?"

Das wird sie mir nie verzeihen. Sie verdient jemand besseres. Jemand, der besser auf sie achtet, gewissenhafter ist.

„Willst du sie jetzt ernsthaft damit alleine lassen?"

Fuck! Nein, natürlich will ich das nicht. Ich will, dass Ally glücklich ist. Nichts anderes verdient sie. ‚Und du hast ihr dieses Glück genommen, weil du zu dämlich warst, an ein Kondom zu denken', höre ich meine innere Stimme. Mit meinen Händen reiße ich an meinen Haarwurzeln, um mit dem Schmerz die Stimme verstummen zu lassen, aber es bringt nichts.

„Ich habe ihr Leben versaut, Kay", sage ich und schaue meinen besten Freund traurig an. Er legt seine Hände auf meine Schultern und drückt feste zu.

„Das hast du nicht. Rede mit ihr. Sie braucht dich jetzt."

Er hat Recht. Aber Selbstzweifel schwirren noch immer in meinem Kopf herum. Kayden geht ein paar Schritte in Richtung der Praxis und dreht sich schließlich wieder um, als er merkt, dass ich ihm nicht folge.

„Kommst du?"

Ich gehe in die Hocke und drücke mir die Hände vors Gesicht. Dunkelheit. Leere. Schwarz. Das sehe ich und ich wette das sieht auch Ally gerade. Ich bin so ein Idiot. ‚Und ein Feigling noch dazu!' Am liebsten würde ich laut schreien, aber dann denkt Kayden, dass ich vollends den Verstand verloren habe. Vielleicht habe ich das tatsächlich.

„Aaron. Sieh mich an!" Kayden steht nun wieder vor mir, hilft mir hoch und legt erneut seine Hände auf meine Schultern. Ich sehe in seine dunklen Augen und erkenne Besorgnis darin. Damit bist du nicht alleine, Bro.

„Denk doch nur an deine Mutter, wie..." Oh Gott, meine Mutter. Ich wette sie sieht, von wo auch immer sie jetzt, ist auf mich herab und sieht die Enttäuschung, die ihr Sohn ist. Ich habe alles kaputt gemacht.

Noch bevor mein bester Freund seinen Satz vollenden kann, drehe ich mich um und gehe zu meinem Auto, ehe ich einsteige und mit quietschenden Reifen wegfahre. Ally ist besser ohne mich dran.

AaronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt