Aaron

Kapitel 13 - Eigentlich mag ich dich ganz und gar nicht

Aaron

Ich sehe, wie sich Ally ganzer Körper anspannt und sie fest die Zähne zusammenbeißt. Ihre Hände zittern und ich spüre den nervösen Vibe, den sie verströmt.

Neben Marla steht ein rothaariges Mädchen mit schulterlangem Haar und ich wette, dass sie diejenige ist, mit der sie Ally betrogen hat.

„Wie geht es dir?", fragt Marla und Ally schaut zu ihr auf. Ich greife über den Tisch hinweg und nehme ihre Hand in meine. Sie schaut zu mir rüber und ein zartes, dankbares Lächeln erscheint auf ihren Lippen.

„Mir geht es gut. Ich bin glücklich", sagte sie mit fester Stimme und ich bin stolz auf sie. Ich habe keine Ahnung, wie ich in ihrer Situation reagiert hätte. Marla schaut zwischen uns beiden hin und her und ihr Gesicht verdunkelt sich.

„Wie ich sehe, hast du mich schnell ersetzt." Ally zuckt zusammen und ihre Augen verengen sich zu kleinen Schlitzen.

„Darin war niemand so schnell wie du." Marla holt tief Luft und die Rothaarige neben ihr greift nach ihrer Hand und versucht sie wegzuziehen.

„Das ist übrigens Stella."

„Das ist mir vollkommen egal", antwortet Ally und dreht sich in ihrem Stuhl wieder zurück zu mir. Ihr Gesicht ist wie versteinert, aber ich sehe den Schmerz in ihren Augen.

„Ihr solltet besser gehen", sage ich so freundlich es geht zu Marla und ihrer Freundin, doch sie funkelt mich nur böse an. Das hier ist Neuland für mich. Wäre sie ein männlicher Ex, könnte ich nicht dafür garantieren, dass die Situation eskaliert, aber sie ist eine Frau und ich schlage keine Frauen und erhebe auch nicht die Stimme gegen sie. Meine Mutter würde sich sonst im Grab rumdrehen.

„Wir gehen garantiert nicht, Aaron." Sie zieht meinen Namen verachtend in die Länge und ich erkenne die Marla, die ich kannte, nicht wieder. Sie war immer nett und freundlich, aber scheinbar hat sie diese Eigenschaften nach der Trennung von Ally verloren. Vielleicht wurde sie zum besseren Menschen durch Ally und jetzt, da die beiden nicht mehr zusammen sind, kommt ihre schlechte Seite zum Vorschein.

„Lass uns gehen, Aaron. Sollen die beiden ihren Spaß haben. Wäre ja nicht das erste Mal." Ally steht auf, greift nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her.

„Ja, hau nur ab! Das kannst du am Besten", ruft uns Marla hinterher und mir reißt der Geduldsfaden. Ich lasse Allys Hand los und gehe zurück zu Marla.

„Hör zu! Du bist diejenige, die Scheiße gebaut hat. Du hast die tollste Frau der Welt verletzt. Du verdienst sie nicht und die Art und Weise, wie du über sie und mit ihr sprichst, zeigt mir das nur noch mehr. Du hattest deine Chance und du hast sie vergeigt. Wenn es Ally nicht so verletzt hätte, wäre ich dir sogar dankbar dafür, denn nur so kann sie jetzt bei mir sein und glaub mir eins: ich werde diese Chance nicht versauen." Mit diesen Wort drehe ich mich um, gehe zurück zu Ally, greife ihre Hand und gehe mit ihr nach draußen.

Als wir an meinem Auto ankommen und ich ihr die Tür aufhalten will, höre ich sie leise Schluchzen.

„Komm her, Bab!y", sage ich und schließe sie fest in meine Arme. „Es tut mir Leid."

„Das muss es nicht, Aaron. Ich weine nicht wegen Marla, sondern wegen der schönen Dinge, die du zu ihr über mich gesagt hast."

Oh.

Ich schaue zu ihr runter und lege meine Lippen auf ihre. Sie überrascht mich immer wieder. Ich würde ihr so gern noch viel mehr sagen, aber ich weiß, dass sie dazu noch nicht wieder bereit ist, aber ich weiß, dass sie ähnlich wie ich fühlt. Und als könnte sie meine Gedanken lesen, sagt sie: „Ich fühle mich unfassbar wohl bei dir und ich bin wirklich glücklich. Ich habe Sorge, dass das zwischen uns alles zu schnell geht oder ich dich nur ausnutze, um über Marla hinweg zu kommen." Sie legt ihre Stirn in Falten und schaut gedankenverloren an mir vorbei.

„Weißt du, Ally. Mach dir darüber keine Sorge. Eigentlich mag ich dich ganz und gar nicht", sage ich. Ihr Blick schnellt zu mir herum und sie sieht das breite Lächeln auf meinem Gesicht, das dort nur wegen ihr ist. Sie begreift meine sarkastische Bemerkung schnell und ihr Gesicht hellt sich auf, während mein Herz bei ihren folgenden Worten einen kleinen Aussetzer hat.

„Das ist gut. Ich mag dich nämlich auch nicht."