Aaron

Kapitel 16 - Katastrophen und Steak

Ally

Ich wollte mich nach unserem Besuch bei Carly und Kayden hinlegen und entspannen. Jetzt liege ich in meinem Bett... unentspannt. Ich bin vollkommen nervös. Was hat Aaron geplant? Vielleicht gehen wir ins Kino? Oder wieder was essen? Ich kriege keinen Bissen runter, also hoffentlich nicht essen. Vielleicht gehen wir ins Theater oder in eine Bar. Oper? Schwimmbad? Oh Gott! Meine Gedanken wollen nicht aufhören und in jedem Szenario passiert irgendwas peinliches. In der Oper schlafe ich ein, im Schwimmbad schlucke ich Wasser, in der Bar lasse ich mein Glas fallen. Hör auf nachzudenken, Ally! Aber wie hört man auf mit denken? Geht das überhaupt? Ich sollte es versuchen.

...

...

Was denken Fliegen eigentlich, wenn sie gegen Fenster fliegen? Verdammt. Nichts denken! Warum bin ich so nervös? Es ist doch nur Aaron. Vielleicht sollte ich mir was anderes anziehen. Das lenkt mich bestimmt ab.

Schwungvoll stehe ich auf dem Bett aus. Scheinbar etwas zu schwungvoll, denn ich sehe kurz Sterne und schwanke. Ich pralle gegen meinem Schreibtisch und versuche mich in meiner Panik nicht zu fallen an meinem Schreibtischstuhl fest, der übersät ist mit Klamotten uuuuuund... falle samt all meiner Klamotten zu Boden. Ich schreie vor Schreck kurz auf und es dauert keine zwei Sekunden, als Aaron in der Tür steht.

Großartig.

Ich liege auf dem Boden, irgendwas liegt auf meinem Kopf und meine restlichen Klamotten liegen um mich verteilt. Aaron eilt auf mich zu und greift nach meinem Arm, um mir aufzuhelfen.

„Alles in Ordnung?", fragt er besorgt und schaut an mir auf und ab, ob ich irgendwo verletzt bin.

„Ja, abgesehen von verletzter Würde ist alles ok." Aaron grinst und zieht mein graues Top von meinem Kopf. Kann das noch peinlicher werden? Am besten stelle ich die Frage erst gar nicht. Am Ende passiert sonst wirklich noch was.

„Ich wollte gerade klopfen und dich abholen, als ich dich hab schreien hören. Sorry, dass ich nicht angeklopft habe." Er grinst noch immer und ich hoffe inständig, dass sich der Boden öffnet und mich verschluckt. Bitte, bitte, bitte.

Wie kommt es, dass ich um ihn nicht die toughe Frau sein kann, die ich immer war? Aaron lässt mir nicht viel Zeit zum Nachdenken, denn er nimmt mich an der Hand und zieht mich aus meinem Zimmer heraus.

Ehe ich etwas sagen kann, stehen wir im Wohnzimmer, dass an Küche und Esszimmer angrenzt und es verschlägt mir den Atem. Überall stehen leuchtende Kerzen und auf dem Esszimmertisch steht Essen, dass verrannt gut riecht.

Ich schaue überrascht zu Aaron auf, der mich lächelnd mustert. Ihm scheint meine Reaktion zu gefallen, denn ich grinse von Ohr zu Ohr.

„Aaron. Das ist großartig. Du hättest dir doch nicht so viel Mühe machen müssen." Ich kann es immer noch nicht glauben. Aaron führt mich zu dem Esstisch mit dem Essen und rückt mir einen Stuhl zurecht. Der perfekte Gentleman. Er hat Steak mit Kartoffeln und Salat gemacht und es duftet herrlich.

„Ein Glas Wein dazu?" Verwundert schaue ich zu Aaron, der noch immer neben mir steht und mich fragend ansieht. Ich nicke und kurz darauf habe ich ein Glas Rotwein neben meinem Teller stehen. Wir beide laden uns essen auf und beim ersten Bissen in das butterzarte Steak kann ich ein Stöhnen nicht unterdrücken. Es schmeckt einfach himmlisch.

Ich schaue auf und sehe, dass mich Aaron mit dunkelblauen Augen ansieht, ein arrogantes Grinsen auf seinen Lippen.

„Das Geräusch gefällt mir. Ich glaube, ich werde dafür sorgen, dass ich es heute noch öfter hören werde."