Kapitel 19 - Mädelstreffen

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Ally

„Wie läuft es zwischen euch?", fragt Carly und nimmt einen Schluck von ihrem Schokomilchshake, während sie mit den Augenbrauen wackelt. Nach langer Zeit haben wir es endlich mal wieder geschafft uns zu zweit in einem Eiscafé zu treffen - etwas, dass wir schon lange nicht mehr gemacht haben.

Ich nehme ebenfalls einen Schluck meines Shakes, um mir etwas Zeit zu verschaffen.  Ich weiß gar nicht, wie ich diese Frage beantworten soll. Aaron und ich haben noch nicht darüber gesprochen, was wir sind. Freunde, ein Paar, Freundschaft plus?

„Ich denke, es läuft gut."

„Du denkst, es läuft gut?" Carly legt ihren Kopf schief und sieht mich fragend an.

„Ja. Ich weiß nicht. Wie verstehen uns super. Aaron ist wunderbar."

Carlys Blick wechselt von fragend zu skeptisch.

„Aber?"

„Aber... ich mag ihn wirklich gerne. Sehr gerne."

„Du hast dich verliebt." Es ist keine Frage, sondern eine Feststellung und ich nicke. Kein Sinn darin, diese Tatsache zu leugnen. Aaron bringt mein Herz wie wild zum Klopfen, er bringt mich zum Lachen und wenn er mich küsst, fühle ich mich wie im Himmel. Vom Sex will ich erst gar nicht anfangen.

„Du musst es ihm sagen."

Ich schaue Carly entgeistert an.

„So, wie du es damals Kayden gesagt hast?" Carlys Wangen färben sich rot und trinkt schnell einen Schluck.

„Man soll aus den Fehlern anderer lernen. Heißt es nicht immer so?" Ich grinse und zucke mit den Schultern.

„Das ist irgendwie alles seltsam", fährt sie fort und ich sehe sie fragend an. „Ich hab das Bedürfnis dir zu sagen 'Wenn du sein Herz brichst, breche ich deine Beine'. Er ist immerhin mein bester Freund. Andererseits bist du meine beste Freundin und ich will dasselbe zu ihm sagen." Ich fange an zu lachen und Carly stimmt in mein Lachen ein. Ich liebe meine beste Freundin, sorgt sich immer um alle und jeden.

„Wie geht es dir?", frage ich sie und lenke somit von mir ab. Zum Glück funktioniert es und sie legt sich verträumt lächelnd die Hand auf den Bauch, von dem mittlerweile ein ganz kleine Beule zu sehen ist.

„Abgesehen von der Übelkeit und Kayden ist es fantastisch."

„Wieso Kayden?"

„Er lässt mich nicht aus den Augen. Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt hier bin ohne ihn. Ich musste ihn anschreien. Richtig anschreien. Einerseits finde ich es ja süß. Er will uns beschützen. So war er schon immer. Aber er nimmt mir zurzeit wirklich die Luft zum Atmen." Sie seufzt und ich greife nach ihrer Hand, die ich ein mal fest drücke.

„Er liebt dich über alles. Euch. Sei froh, dass du das hast. Das kann nicht jeder von sich behaupten."

Ich schaue auf meinen Shake, aber ich komme nicht dazu, tiefer in meinen Gedanken zu versinken, denn Carly drückt ebenfalls meine Hand und zwingt mich zum Aufsehen.

„Das wirst du auch haben. Glaub mir. Du bist wundervoll. Jeder Mann oder jede Frau kann glücklich sein, dich an seiner Seite zu haben. Ich wette, Aaron sieht das genauso." Sie zwinkert und schafft es tatsächlich, mir ein zartes Lächeln auf die Lippen zu zaubern.

Wir schweigen eine Weile, ehe Carly zu mir aufsieht und lächelt. „Ich habe in drei Wochen einen Termin bei meinem Frauenarzt. Wahrscheinlich erfahren wir das Geschlecht des Babys. Möchtest du vielleicht mitkommen? Ich hätte dich als zukünftige Patentante gerne dabei."

„Bist du sicher? Das ist doch ein sehr intimer Moment."

„Und den möchte ich mit meiner besten Freundin verbringen. Bitte sag ja."

Ich überlege kurz, aber ehrlich gesagt ist das unnötig. Bei diesem Moment dabei zu sein ist mir eine Ehre und ich nicke enthusiastisch. Carly jubelt, drückt mich kurz an sich und wir schlürfen gemeinsam unsere Shakes leer.

AaronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt