Kapitel 16

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Tief atmete ich ein. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und verdeckte diese damit etwas. Unbehaglich verlagerte ich mein Gewicht von einem auf den anderen Fuß. Das Einzige, dass ich noch anhatte war meine Hose und meine Stiefel. Mein kompletter Oberkörper war entblößt. Mit hoch erhobenem Kinn stand ich vor den anderen Kriegern von Garry. Jeder von diesen schaute mich mitleidig an und in den Augen von ein paar von ihnen konnte ich auch Verachtung sehen. Vor mir stand Garry in seiner üblichen Haltung. Seine Hände hatte er hinter seinem Rücken ineinander verschränkt und seine Brust war weit nach vorne gestreckt. „Heute wird Arya von unserem Henry mit der einen Peitsche ausgepeitscht, weil sie sich mir wiedersetzt hat und darüber hinaus, um euch vor diesem Fehler zu warnen", verkündete er schadenfroh. Grinsend drehte er sich zu mir um. Ein wahnsinniger Funke glomm in seinen Augen und sein Bart versteckte seinen Mund. Knapp nickte er Henry zu. Kurz darauf knallte es neben meinem Ohr. Ich sah das schwarze Leder in meinem Augenwinkel. Die Peitsche war mit schwarz angemalten Dornen versehen, die sich bei jedem Schlag in das Fleisch bohrten, und leider war Henry mehr als nur stark doch ich krümmte mich nicht und keuchte auch nicht auf, weil ich Garry nicht die Genugtuung geben wollte mich leiden zu sehen. Die Augen der anderen Krieger glänzten bewundernd. Bens Gesicht verdüsterte sich und seine Muskeln spannten sich an. Seine Gesichtsmuskeln verkrampften. Er wollte offensichtlich diese Bestrafung unterbrechen doch konnte sich noch gerade so zurückhalten. Selbstbewusst erwiderte ich seinen besorgten Blick und ließ diesen kurz darauf weiterschweifen. Die Haut an meinem Rücken platzte auf. Etwas bohrte sich in das Fleisch meines Körpers. Eine warme Flüssigkeit lief meinen Körper hinab. Ich würde ihm nicht die Genugtuung geben und mein Leid zeigen oder gar nachgeben. Plötzlich wechselte die Scene. Nun stand ich in der Menschenmenge. Überrascht schaute ich mich um. Ich war umgeben von kräftigen Menschen. Keiner der Krieger erwiderte meinen gehetzten Blick. Auf einmal sah ich etwas weiter vor mir Garry stehen. Vor ihm befand sich auf Knien Ben. Mein Herz setzte einen Schlag lang aus nur um kurz darauf mit erhöhter Geschwindigkeit wieder zu schlagen. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Sein Rücken war blutüberströmt. Sein Gesicht war dem Boden zugewandt und er atmete flach und schwer. Mein Instinkt wollte von mir, dass ich ihm half doch ich tat nichts. Ich blieb einfach stehen und schaute einfach nur zu, wie Ben ausgepeitscht wurde. Ich unternahm nichts dagegen und half ihm auch nicht. Ich blieb einfach wie angewurzelt stehen. Langsam hob er schließlich seinen Kopf. Seine dunkelbraunen Augen starrten mich vorwurfsvoll an. „Warum hilft du mir nicht?", fragte er mit gebrochener, kratziger und leiser Stimme.

Mein Leben als HalbdrachinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt