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„Jungkookiee, du hast gesagt wir machen heute was zusammen, los los! Jungkookie Oppa, steh auf!", wurde ich von einem springendem Etwas auf meiner Brust geweckt. Verwirrt setzte ich mich auf und schubste dabei ausversehen das Hüpfeding von mir. Ayumi schien es nicht zu stören, sie baumelte nun kopfüber vom Sofa und ließ die Zunge raushängen. „Los gehts", kicherte sie und rannte davon. Wieso steckten ihre Beine in einem Pullover? „Ayumi, zieh dir jetzt endlich einen Hose an!", kam ein lautes Lachen von unten, dann wurde die Kleine anscheinend geschnappt und durchgekitzelt, denn das Prusten und Kichern konnte nur von ihr stammen. Ich zog mir schnell etwas Ordentliches an, putzte mir die Zähne und ging dann hinunter zum Frühstück. „Toast, Liebes?", fragte Haruka und ich nickte dankbar, während ich mich wieder auf demselben Platz wie gestern niederließ. Amüsiert stellte ich fest, dass Yuu es nicht geschafft hatte, Ayumi davon zu überzeugen, endlich eine Hose anzuziehen und sie somit immer noch mit dem Pullover untenrum am Tisch saß. „So kannst du aber nachher nicht mitkommen", sagte ich und versuchte mir das Lachen zu verkneifen. „Wo gehen wir denn hiin?", fragte sie neugierig, aber ich hielt nur meinen Finger vor die Lippen und sie zog einen Schmollmund. Obwohl ich erst einen Tag hier war, fühlte ich mich so zuhause wie zuletzt als Taehyung in meinen Armen eingeschlafen war, mein Kopf auf seiner Schulter und- Ich schüttelte den Kopf und wandte mich wieder meinem Toast zu. Später. Später würde ich das alles klären, aber jetzt zählte nur das kleine Mädchen mit der Pulloverhose neben mir.

Mit vereinten Kräften hatten wir es schließlich geschafft, Ayumi eine Latzhose anzuziehen; Haruka hatte sie festgehalten, Yuu hatte aufgepasst, dass sie niemandem einen Kinnhaken verpasste und ich hatte sie in die Hose gestopft. Nun war ich erschöpft, aber erleichtert auf dem Fahrersitz des Familienvans zusammengesunken. Haruka und Yuu hatten ihn mir für den Tag überlassen, sie würden sich endlich mal eine Pause gönnen und zu zweit etwas entspannen. Ich hatte vor mit dem kleinen Flummi, der sich auf dem Beifahrersitz bereits angeschnallt hatte, in einen Freizeitpark zu fahren. „Gehts jetzt los, Jungkookie?", quängelte sie und streckte sich, um durch die Frontscheibe gucken zu können. Ich lachte und startete den Motor. „Los gehts!"

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Während Jungkook seine kleine Schwester kennenlernte, wartete ein nervöser Jimin vor der Zimmertür seines Exfreundes. Er hatte beschlossen, nochmal ein ordentliches Gespräch mit ihm zu führen, denn so konnte man die Angelegenheit nicht einfach stehen lassen. Er hatte Taehyung Zeit gelassen, über alles nachzudenken, doch nun musste er, mussten sie beide sich den knallharten Tatsachen stellen und sich endlich aussprechen.

„Komm rein", rief die tiefe Stimme als Antwort auf das Klopfen. Jimin atmete noch einmal tief ein, dann betrat er das Zimmer. Taehyung lag auf seinem kleinen Sofa und hatte einen Controller in der Hand. Als er sah wer da in sein Zimmer gekommen war, pausierte er das Spiel und sah in auffordernd an. Jimin spielte nervös mit seinen Fingern. „Ich wollte nochmal mit dir reden, Taehyung."

„Okay..."

Jimin setzte sich auf den Boden. „Als allererstes muss ich mich wiederholen, es tut mir unfassbar leid, du hattest recht, natürlich hätte ich es dir sagen sollen. Das hätte uns zwar keinen Schmerz erspart, aber wenigstens hätten wir Klarheit gehabt." Taehyung schwieg und Jimin fuhr fort. „Ich habe dich wirklich geliebt, und ich bin dir unglaublich dankbar für die schöne Zeit, denn würde ich sagen, dass die fünf Jahre umsonst gewesen sein, wäre das gelogen. Ich bin an dir und mit dir gewachsen und darum möchte ich einfach nur, dass du weißt, wie viel du mir immer noch bedeutest, und dass es niemals meine Absicht war, dich zu verletzen." Er hatte gar nicht wirklich bemerkt, dass er die Augen vor Scham und Angst zugekniffen hatte, bis er sie öffnen musste, um Taehyungs Reaktion zu sehen. Zu seiner Überraschung war er nicht annähernd so wütend wie Jimin gedacht hatte. „Ich bin dir nicht mehr böse. Natürlich, ich bin unfassbar traurig, dass es vorbei ist, vor allem, dass es so enden musste, aber vielleicht ist es auch besser so. Vielleicht waren wir einfach nicht..." Er brach kurz ab. „Einfach nicht auf diese Weise füreinander bestimmt." Diese Worte brachten das Fass zum Überlaufen, die Tränen, die Taehyung tapfer zurückgehalten hatte, fingen an zu tropfen und er verbarg das Gesicht in seinen Knien, die er nah zu sich herangezogen hatte. Sofort war Jimin zur Stelle und umarmte ihn. Der vertraute Duft und die Wärme beruhigten ihn und nur noch leises Schluchzen war zu hören. Sie saßen eng aneinandergelehnt da, sprachen kein Wort mehr, trauerten gemeinsam, und doch jeder für sich der zerbrochenen Beziehung hinterher. 



I'm very no Loser **Taekook**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt