Max POV
„Max! Hey", rief Felix hinter mir. Ich war gerade auf dem Weg zu unserem Kursraum. Wenn der Tag mit Mathe in der ersten Stunde beginnt, kann er kaum noch gut werden. Ich drehte mich nach Felix um und wartete kurz bis er mich eingeholt hat. Der Gang war ziemlich gefüllt und mir war nicht entgangen, dass sich mindestens noch drei weitere Jungs umgedreht hatten. Max ist ja auch ein ziemlich gängiger Name. Allein in unserer Stufe gab es noch einen weiteren Max und zwei Maximilians. Mir ist das das schon manchmal passiert. Ich unterdrückte ein Lachen.
„Hey. Wie geht's?", fragte ich ihn und wartete bis er mich eingeholt hatte. Dabei musste ich sofort wieder an Sam denken. Es sind jetzt schon zwei gute Woche her, dass sie nicht mehr in der Schule war. So langsam machte ich mir Sorgen. So lange konnte doch keine normale Grippe, die sie laut meinem Vater hatte, dauern. Und warum ignorierte sie bitte alle meine Nachrichten. Ich war nicht der einzige. Olivia und Felix erging es genauso. Am liebsten würde ich sie einmal gut durchschütteln, denn so wird das nie was mit Felix. Letzte Wochen waren wir alle sogar ein wenig wütend auf sie. Doch jetzt überwiegt bei uns allen die Sorge um sie. Und irgendwie vermisste ich sie und ihre positive Ausstrahlung auch.
„Gut, gut. Hast du was von Sam gehört?", kam er gleich auf den Punkt. Ich wollte ihn dasselbe auch fragen. Felix fragte mich das erstaunlich oft. Ich glaubte ihm fiel ihr Fehlen besonders oft auf. Kein Wunder bei den ganzen Kursen, die sie zusammen haben. Und sie verstanden sich halt auch sehr, sehr gut miteinander.
„Nein, immer noch nicht. Ich mache mir echt Sorgen...", antwortete ich ihm ganz ehrlich.
„Ich auch... Sie kann doch nicht so lange krank sein!" Irgendwie hörte sich Felix fast schon verzweifelt an. Mir war so klar, dass Sam für ihn nicht nur eine normale Freundin ist. Auch wenn er es immer abstreitet, sein Handel ist ziemlich eindeutig. Ich freute mich für sie, aber warum musste sie jetzt nur so lange abtauchen? So wird das doch nie etwas mit den beiden. Sie liebten sich gegenseitig und doch bricht sie den Kontakt völlig ab. Warum? Das machte doch niemand. Und schon gar nicht, wenn man eine einfache Grippe hatte. Ich wünsche so sehr sie würde mit mir reden. Aber meine Nachrichten wurden ignoriert. Ich glaubte sogar sie war gar nicht online.
„Mein Dad weiß auch nichts Neues. Heute Nachmittag will er zu Rebecca, Sams Mutter. Vielleicht geh ich mit. Oder ist das ein zu großer Überall?" Mit diesem Gedanken spielte ich schon seit dem Wochenende, trotzdem war es komisch das jetzt auszusprechen. Aber ich musste wirklich wissen was los war. Ich konnte nicht warten. Von meinem Vater und von Julia war nichts zu erwarten.
„Wirklich? Kann ich mit? Ich würde sie auch gern wiedersehen." Während Felix das fragte, schaute er auf den Boden. Und wurde er leicht rot, oder bildete ich mir das jetzt nur ein? Er ist einfach bin über beide Ohren in Sam verliebt.
„Ach Felix, gib es doch endlich zu. Du stehst voll auf Sam", versuchte ich die Stimmung etwas aufzuheitern. Dieses Gespräch war viel zu ernst.
„Nein! Wir...", begann Felix.
„Ihr seid nur gute Freunde. Ja, ja. Wenn du meinst!", vervollständigte ich seinen Satz. Ich habe es schon viel zu oft gehört. Immer bekam ich die gleiche Antwort. Ich schaffte es nicht ein Lachen zu unterdrücken und kassierte dafür einen Schlag gegen den Oberarm. Aber auch Felix lachte. Wir gingen gerade in unseren Kursraum. Herr Langer war sogar schon im Raum und schaute uns kritisch an.
„Was gibt's denn zu lachen, Jungs?" Es war so klar, dass unser Lehrer das kommentieren muss. Automatisch schaute ich sofort in die letzte Reihe. Ihr Stuhl war leer wie schon die letzten Tage. Unsere gute Laune war sofort verflogen. Nachdem wir beide keine Antwort gaben und auf unsere Plätze trotteten, fügte der Lehrer noch hinzu: „Herr Silberbauer, weißt du was von Samantha? Sie verpasst jetzt schon einige Stunden." Es war so eine Eigenheit von diesem Lehrer uns manchmal mit den Nachnamen anzusprechen. Ich sah, dass Felix dabei zusammenzuckte.
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Memories
Teen FictionEs ist schon komisch, man schaut in den Spiegel und ein wildfremdes Mädchen starrt dich an. So geht es mir. Ich kann mich an nichts erinnern was in der Vergangenheit war. An nichts! Ich wünsche mir so sehr, mehr über mich und mein Leben und meine F...