𝒞𝒽𝒶𝓅𝓉𝑒𝓇 ②⑦ ✰ 𝒥𝓊𝓃𝑔𝓀𝑜𝑜𝓀 ✰

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Trigger warning (Ich werde Szenen des Unfalls beschreiben, wer damit also nicht umgehen kann, sollte diese Stelle lieber überspringen

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Trigger warning
(Ich werde Szenen des Unfalls beschreiben, wer damit also nicht umgehen kann, sollte diese Stelle lieber überspringen.)

Die ersten Minuten der Autofahrt verlaufen ruhig, ich sitze normal auf meinem Sitz und schaue aus dem Fenster, doch plötzlich kommen meine Erinnerung an den Unfall wieder hoch und ich beginne langsam immer mehr zu zittern. Mein Hand krallt sich fest in das Leder des Sitzes, während es sich so anfühlt, als würde mir meine Luft abgeschnürt werden und meine Atmung somit immer hektischer wird.

"Kookie?! Fuck das habe ich vollkommen vergessen-", höre ich Taehyung sagen, wobei Reue und Angespanntheit in seiner Stimme liegen. Ich versuche mich auf seine Stimme zu konzentrieren, mich selbst zu beruhigen, jedoch kommen immer mehr Bruchteile hoch und schon bald setzt sich alles zu einem klaren Bild zusammen.

In Zeitlupe spielt sich das Geschehen vor meinem inneren Auge ab.

[!!!]

Ich diskutiere seit zehn Minuten mit meiner kleinen Schwester Minji, dass sie sich anschnallen soll, doch sie bleibt stur und verschränkt bockig ihre Arme. Ein normaler Streit zwischen Geschwistern.

Auch meine Eltern streiten sich. Ein normaler Streit zwischen einem Ehepaar, nichts dramatisches, ebenfalls eine kleine Diskussion.

Jedoch wird mein Vater für einen kurzen Moment abgelenkt, schaut nicht auf die Straße, sondern zu meiner Mutter und nimmt seine eine Hand vom Lenkrad um zu gestikulieren.

Und in diesem Moment passiert es.

Ein Geisterfahrer rast direkt auf uns zu, jedoch ist es zu spät, bevor ich auch nur schreien kann.

Mein Vater versucht das Lenkrad rumzureißen, doch es ist zu spät.

Meine Mutter schreit, doch es ist zu spät.

Meine Schwester fängt an zu weinen, doch es ist zu spät.

Unser Auto trifft auf das andere und dreht sich einmal um die eigene Achse.

Ich sehe wie Minji durch den Aufprall nach vorne schleudert, gegen die Windschutzscheibe knallt, diese dabei zerbricht und sich in ihren zierlichen Körper bohrt.

Durch die Drehung befindet sich das Auto nun am Rand der Straße, welche sich an einem tiefen Graben befindet, doch zum Bremsen ist es ebenfalls zu spät. Während ich verzweifelt um Hilfe schreie rasen wir bereits den Abhang hinunter und knallen mit voller Wucht gegen einen Baum.

Dann ist alles schwarz.

Als ich das nächste mal aufwache, befinde ich mich immer noch im Wagen und jegliche Spur von Hilfe fehlt. Als ich mich umschaue zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen, während mein Atem hektischer wird und erste Tränen meine Wange herunter rollen.

Eine Hand vor den Mund haltend schaue ich zu meinem Vater, welcher leblos auf seinem Sitz liegt, eine große Platzwunde an seinem Kopf und mehrere, andere Wunden, aus welchen sichtbar Blut austritt und dieses seine Kleidung durchsickert.

Mein Blick wandert weiter zu meiner Mutter und für einen kurzen Augenblick habe ich Hoffnung, als ich sie blinzeln sehe.

"Mama, Mama!", rufe ich, schnalle mich ab und möchte mich nach vorne zu ihr bewegen, jedoch sind meine Beinen zwischen ihrem und meinem Sitz eingeklemmt. Panisch versuche ich mich zu befreien, doch es klappt nicht. "I-Ich spüre meine Beine nicht, ich kann sie nicht spüren-"

"J-Jeongguk..?"

"Mama, wo ist Minji?! Wo ist sie?! Sag Papa dass er aufwachen soll, wir müssen Minji suchen!"

"Jeong-Jeongguk..D-Du musst mir jetzt genau zuhören..", haucht sie leise, wobei ich Schwierigkeiten habe sie zu verstehen.

"Du musst jetzt ganz stark sein. I-Ich..Wir..lieben dich. Und das darfst du niemals vergessen, hörst d-du? Versprich mir, dass du es nie vergessen wirst. D-Dass du uns nie vergessen wirst.."

Sie hustet stark, wobei etwas Blut aus ihrem Mund läuft.

"Mama, lass mich nicht alleine. Ihr könnt mich nicht alleine lassen!", rufe ich weinend und versuche ein weiteres mal vergeblich mich zu befreien. Jedoch bringt es wieder nichts.

"W-Wir lieben dich, vergiss..dass nicht...J-Jeongguk..."

"B-Bitte g-geht nicht..I-Ihr könnt nicht.."

Ich greife verzweifelt nach der Hand meines Vaters, welche im Gegensatz zu meiner eiskalt ist.

Als ich die geschlossenen Augen meiner Mutter sehe breche ich endgültig zusammen, schreie um Hilfe und weine, während ich mich mit jeder verstreichenden Minute frage, ob meine kleine Schwester noch am Leben ist.

Doch nur einen kurzen Augenblick später tritt wieder komplette Schwärze ein.

[***]

Viele, dicke Tränen rennen über meine Wangen, während ich voller Angst nach Luft ringe und mich panisch und verstört umschaue.

Als meine weit aufgerissenen Augen auf Taehyung's voller Sorge treffen, bleibt mein Herz für einen Moment stehe.

Ich bemerke gar nicht, wie er mich innerhalb weniger Sekunden abschnallt und auf seinen Schoß setzt, sodass mein Rücken nun an seine Brust gepresst ist, während er seine Arme fest um mich schlingt und uns langsam hin und her wippt.

"Alles wird gut, ich bin hier Baby, du bist in Sicherheit...", flüstert er und streicht beruhigend über meine Seiten, während er Küsse in meinem Nacken und auf meinen Wangen hinterlässt und behutsam meine Tränen wegstreicht. Ich greife nach seinen Händen und verschränke diese fest mit meinen, während ich versuche mich ganz auf Taehyung und seine Berührungen zu konzentrieren.

Nebenbei bekomme ich mit, wie der Ältere Jin darum bittet schneller zu fahren, was eine weitere Well von Panik in mir auslöst, ich mich jedoch zurückhalte und meine Augen schließe, um nichts mehr sehen zu müssen. Tatsächlich hilft das etwas, dazu Taehyung's beruhigende Worte und seine sanften Berührungen, während er uns weiterhin vorsichtig hin und her wiegt.

Nach ein paar Minuten fängt er an mir Dinge zu erzählen, welche zwar vollkommen durcheinander sind, mich jedoch auf magische Art und Weise davon ablenken, dass ich mich gerade in einem Auto befinde und jeden Moment sterben könnte.

Mein Zittern lässt ebenfalls langsam nach, genauso wie meine hektische, schwere Atmung.

Und das alles nur wegen ihm...

"Du bist wunderschön und ich werde dich nie alleine lassen..Niemals.", höre ich ihn sagen und schmiege mich näher an ihn.

Wie werde ich ihm je danken können? Alleine schon, dass er mir die nächsten Wochen 24/7 helfen und für mich da sein wird, lässt mein Herz wieder höher schlagen, dieses mal jedoch im positiven Sinne.

Seine Finger sind fest mit meinen verschränkt, während er sanfte Küsse auf meinem Hals verteilt und seine Nase gegen meine Wange stupst.

"Du hast es gleich geschafft Bunny, wir sind fast da... Zuhause..", haucht er und beschert mir somit eine angenehme Gänsehaut.

Ich nicke kaum merkbar und lehne mich wenn möglich noch mehr zurück, meine Augen fest geschlossen, während ich der leisen Musik des Radios und Taehyung's gleichmäßigem Atem lausche.

Ja, Zuhause...

Well...guess who cried while writing this chapter 🥺🥺

𝐇𝐎𝐒𝐏𝐈𝐓𝐀𝐋 𝐁𝐎𝐘 - ᵗᵏ.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt