Kapitel 10 ~ Deal

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Als der dunkle BMW in die Tiefgarage des Wohngebäudes fuhr, verdoppelte sich mein Herzschlag pro Sekunde.
Diese Ungewissheit, was mich erwarten würde, machte mich total fertig.

Es war das erste Mal, dass ich mit einem Mann allein auf so engem Raum saß und dann war es auch das erste Mal, dass es ein Mann war, den ich unglaublich attraktiv fand und der meine Nähe suchte. Zudem war er auch etwas einschüchternd mit seiner Art und mit seinem Aussehen.

Ich drehte mich unauffällig zu ihm und musterte sein Profil.
Er war der Typ Holzfäller.
Das Bild von ihm im Wald mit Karohemd und einer Axt in der Hand verfestigt sich in meinem Kopf.

Oh Gott - Ich musste leise kichern.

Wahrscheinlich war er so ein Typ, der durchtrainiert war und viele Muskeln hatte, aber daheim nicht mal einen Schrank zusammenbauen konnte.
Ich biss mir leicht auf die Zunge, damit ich nicht noch mehr lachen musste, bei der Vorstellung wie er mit dem Hammer seinen Finger trifft, anstatt des Nagels.

Das Lachen verging mir jedoch sofort als Nathaniel seinen schönen Kopf zu mir drehte und mich anblickte.
Ich stellte mit Bedauern fest, dass wir nicht mehr fuhren und der Wagen eingeparkt worden war.
Jetzt würde es ungemütlich für mich werden.

Er musterte mein Gesicht und grinste spitzbübisch. „Was ist, meine Kleine?" Seine tenore Stimme ging durch Herz und Nieren. „Hast du dir etwa vorgestellt, wie ich nackt aussehe?"

Ich musste mir das Augenverdrehen verkneifen.
Was für ein selbstverliebter Kerl..

Auch wenn mich seine Worte nervten, lief ich dennoch rot im Gesicht an.
Das Kopfkino, welches sich gerade in meinen Gedanken manifestieren wollte, schob ich beiseite.

- Hundewelpen, Hundewelpen, Hundewelpen!

Als sich dann endlich ein kleiner, flauschiger Hund zeigte, konnte ich mich räuspern, um ihm zu widersprechen, ab „Äh, nein.", war dann doch nur alles, was ich rausbekam. Meine Nervosität stieg ins Unermessliche.

Sein tiefes Lachen erfüllte plötzlich den kleinen Raum, doch dann öffnete er die Tür und stieg aus.
Ich wollte es ihm gleichtun, aber als ich mich zur Tür drehte, stand er bereits davor und öffnete sie mir gentlemenlike.

Ein kleines „Danke." entschlüpfte meinem Mund, nachdem ich ausgestiegen war. Ich versuchte die Nähe zu ihm zu meiden und war über jeden Zentimeter froh, der uns voneinander trennte.

Wir betraten den Aufzug. Nathaniel ließ mir den Vortritt und betätigte die Taste zum obersten Stockwerk.
Ich streckte die Hand aus um mein Stockwerk auszuwählen, aber seine Hand umschlang mein Handgelenke und er zog mich mit einem Ruck an sich. Erschrocken von seiner plötzlichen Nähe, hielt ich den Atem an und schaute irritiert um auf seine Brust, die an meine gepresst war. Seine Nähe machte aus meinem Gehirn Pudding.

„Ich muss mich doch vergewissern, dass es dir wirklich gut geht, meine Kleine. Du wirst heute bei mir übernachten."
Er wollte, dass ich mit zu ihm komme..
Ohohoho mein Gott.

Ich versuchte auf Abstand zu gehen, ihn von mir zu schieben, aber er hielt mich fest umschlungen, mit seinem Arm um meiner Taille und einer Hand, die an meinem Arm auf und ab strich.

„M.. Mir geht es gut. Ich.. bin nicht krank." stotterte ich und ignorierte das wohlige Prickeln zwischen meinen Beinen, was seine Berührungen bei mir auslösten.

„Davon würde ich mich gern selbst überzeugen." flüsterte er an meinem Ohr, als er sich zu mir hinabbeugte.
Sein Bart kitzelte mich an der Wange.

,Weißt du, wo es noch kitzeln würde?' fragte die lüsterne Stimme in meinem Kopf. Orrr..
- Bitte halte deine Klappe!

Diesen Gedankengang verwarf ich sofort, dennoch nahm ich das leichte Ziehen in meinem Unterleib wahr.

Nathaniel - deep waterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt