Ich konnte mir denken, weshalb Lucas die Pizza hier vergötterte.
Wir waren beim besten und teuersten Italiener der Stadt, für den Mark und Lucas immer schwärmten.Mein Kleidungsstil war ein wenig unpassend, da mein Kleid zu billig aussah und die Vans machten das Outfit auch nicht gerade elegant.
Deshalb war ich froh, als der Kellner, der Lucas mit Handschlag und einem Kompliment an mich begrüßte, uns einen Tisch in der hintersten Reihe zuwies. Weit weg von den Anderen.„Alles gut? Du schaust ein wenig verzweifelt." Lucas Stimme weckte mich aus meinen Überlegungen.
„Ich weiß auch nicht.. Mein Outfit ist ein wenig unangemessen für den Laden hier." Ich blickte um mich und sah die Frauen an den Tischen an.
Jede hatte entweder ein elegantes Kleid oder ein stillvolles Outfit mit Hose an, viel Schmuck und sie waren allesamt geschminkt. Perfekt frisiert und die Nase nach oben tragend.
Ich hatte jedoch nur Mascara an meinen Wimpern.„Du kannst dich doch nicht mit den Anderen vergleichen, Ly. Du hast mehr Stil als all die Tussen." Er grinste und zwinkerte mir zu. Witzbold er.
„Solche Sätze solltest du nicht vor den Mädels sagen, die du dir immer schnappst. Das fänden die gar nicht komisch."
Jetzt war ich diejenige, die grinste.
Aber er hatte es geschafft, dass ich mich nicht mehr allzu unwohl fühlte.Die Pizza war wirklich unglaublich lecker und ich werde wohl so schnell keine mehr essen können, ohne sie diese mit der hier zu vergleichen.
‚Fast wie bei Nathaniel oder?!'
„Unvergleichlich oder?"
„Jaa." stimmte ich verträumt zu und hatte ein bestimmtes Gesicht vor Augen. Mit Bart, grünen Augen und einem strengen, begierigen Blick, der mich auszog.
Bis ich dann merkte, dass Lucas die Pizza meinte.
Gott, war ich dumm..Halt die Klappe, fauchte ich in meinem Kopf, dieser hysterisch gehässig lachenden Stimme zu.
Das war ja wohl der Höhepunkt der Frechheiten..„Ähm. Die Pizza war wirklich der Hammer. Ich dachte wirklich, du bist zu verwöhnt, aber nein, du hast nicht übertrieben."
„Ich fasse es nicht. Du wolltest mir nicht glauben? Wie kannst du nur?!"
Gespielt griff er an seine Brust, in der sein Herz schlug.„Es tut mir so Leid, königliche Hoheit. Wie kann ich das nur wieder gut machen?"
Es sollte als Witz gelten, doch Lucas schien ernsthaft über eine Möglichkeit nachzudenken, wie ich ihn wieder milde stimmen konnte.
„Ich wüsste da etwas.." sagte er langsam und bedeutungsvoll.
Jedoch konnte er nicht zu Ende sprechen, da der Kellner kam und die geforderte Rechnung brachte, die Lucas selbstverständlich übernahm.
Er hatte mich eingeladen, also konnte er auch zahlen.Gern hätte ich gewusst, was Lucas noch sagen wollte, aber ich wollte das Thema nicht noch einmal aufgreifen.
Es war ja sowieso nur Spaß gewesen.Wir liefen noch ein wenig durch den Stadtpark, nachdem wir das Lokal verlassen hatten.
Nach einer Weile, in der wir still nebeneinander hergelaufen waren, durchbrach Lucas diese: „Wo bist du eigentlich letztens so schnell hin? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht."Ich wusste, dass er den Abend im Club meinte. Peinlich wurde mir bewusst, dass ich nicht einmal daran gedacht hatte, wie er sich dabei gefühlt haben muss, nachdem ich ihn sitzen lassen habe, ohne ein einziges Wort.
„Ich habe den Alkohol nicht allzu gut vertragen. Den Besitzer der Bar kenne ich gut und als ich ihm über den Weg lief, meinte er, er lässt mich heimfahren von einem Mitarbeiter, da mir wirklich Elend zumute war."
Diese Beschreibung war mir perfekt gelungen, fand ich. Man hätte ruhig mal applaudieren können.
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Nathaniel - deep water
Romance~Lyana Ich wollte eigentlich nur bei meiner Arbeitskollegin zu Abend essen. Ich wollte eigentlich nicht den besten Freund ihres Mannes kennenlernen, da er aussah wie ein typisches Arschloch. Ich wollte eigentlich keine Nachricht von irgendeinem Ke...