Zum Ersten bemerkte ich das grässliche Ziehen in den Oberschenkeln, dann den leichten Schmerz in meinen Oberarmen, als ich mich genüsslich nach dem Aufwachen strecken wollte.
Verdammt.. Ich hatte Muskelkater.
Nichtsnutzige kleine Muskelstränge, die jahrelang vor sich hinvegetiert hatten, waren plötzlich hellwach und überhaupt nicht begeistert.
Ebenso wie ich.Ich hatte keine Ahnung wie ich gestern ins Bett kam. Nathaniel hatte mich geweckt, als wir in der Tiefgarage ankamen. Er meinte, er wolle mich nicht tragen, wenn ich schlief. Ich dachte eher ich sei ihm zu schwer.
An meiner Tür hatte er sich großspurig und gehässig wie immer verabschiedet und konnte sich einen Spruch wegen dem heutigen Trainings nicht verkneifen. Von wegen, er würde mich doppelt hart rannehmen. Witzig.
Die Tür habe ich hinter mir zuknallen lassen und dann muss ich mich irgendwie ausgezogen und ins Bett gelegt haben. Meine Güte war ich fertig.
Und war es immer noch.Das Gute daran war, dass Montag war. Ich musste nicht arbeiten.
Nach dem ausgiebigen Frühstück - Ich hatte es endlich geschafft einkaufen zu gehen und meine Vorräte etwas aufzufüllen, auch ohne Lucas - entschied ich mich für einen entspannten Tag auf der Couch und lenkte mich mit Serien ab.
Schon wenn ich an den Abend dachte, verging mir der Appetit gehörig.Aber nichtsdestotrotz ging es mir erstaunlich gut. Trotz Mark, meinen Eltern, Lucas, Nathaniel und des Muskelkaters. Vielleicht stimmte ja das was die meisten Leute über den Dopamin- beziehungsweise Endorphine-Ausstoß nach dem Sport erzählten.
Mit der richtigen Begleitung oder Trainereinheit wäre ich noch um einiges glücklicher.Bevor ich mich fertig machte für den scheußlichen Teil des Tages, bekam ich einen Anruf von Carl.
Er hatte sich am Samstag Abend noch meine Nummer von Sina geben lassen, mit meinem Einverständnis natürlich.
Am Handy klang er so anders, nicht ganz so fröhlich wie in Realität. Kurz plobbte ein Bild, das ich gestern von Nathaniel gezeigt bekommen hatte, vor meinen Augen auf. Carl mit einer Schusswaffe in den Händen. Kopfschüttelnd vertrieb ich diese Gedanken und begrüßte ihn.
„Was macht mein Lieblingsgast? Geht es dir gut?"
„Wenn das Sina hören würde, wärst du unten durch. Lieblingsgast. Tzz. Ich denke das sagst du bei jeder", scherzte ich lächelnd. „Mir geht es eigentlich ganz gut, bis auf den miesen Muskelkater, den ich von gestern habe."„Ah, stimmt. Du trainierst mit Nathaniel, nicht?! Matt hat es erwähnt." Er klang nicht sehr begeistert, aber wie bereits erwähnt, Carl klang am Telefon komplett anders.
„Erstens: Nenn es nicht Training. Zweitens: Nathaniel foltert mich, während er nur blöd in der Gegend steht und auf seine Stoppuhr starrt. Oh und er bringt echt tolle Sprüche. Die sind soo motivierend."
„Das klingt eindeutig nach ihm", meinte Carl.
Ich wusste er würde mich verstehen. Wenn nicht er, wer dann?!
„Ähm, hör mal Lyana. Falls er dich zu sehr ärgern sollte oder er dich bedrängt oder.. du weißt was ich meine. Falls du dich unwohl fühlst in seiner Gegenwart, lass es es mich wissen, okay. Du kannst jederzeit zu mir kommen. Ich helfe dir."Oha. Das hatte ich nicht kommen sehen.
Ganz sicher würde ich mich ihm nicht anvertrauen. Niemand sollte davon erfahren, weil es ja eigentlich nichts zu erfahren gab. Mit Nathaniel wurde ich schon fertig.
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Wenn andere Frauen so taff waren, warum dann nicht auch ich?Deshalb kicherte ich leise. „Alles gut Carl, wirklich. Er meint es nur.. nett."
„Er kommt dir also zu nahe?" Seine Stimme wurde drängender.
Ganz prima, du Nuss. Du solltest ihn überzeugen, dass da nichts passiert und ihn nicht noch anstacheln.
„Nein. Oh Gott. Nathaniel verhält sich ganz normal. Er hat kein Interesse an meiner Person."
Was ja der Wahrheit entsprach. Er hatte nur Interesse an meiner Jungfräulichkeit.
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Nathaniel - deep water
Romance~Lyana Ich wollte eigentlich nur bei meiner Arbeitskollegin zu Abend essen. Ich wollte eigentlich nicht den besten Freund ihres Mannes kennenlernen, da er aussah wie ein typisches Arschloch. Ich wollte eigentlich keine Nachricht von irgendeinem Ke...