15 - care from afar

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»...-hwa? Psst, Seonghwa!« höre ich eine Stimme zu mir flüstern, weshalb ich meine Augenbrauen zusammen ziehe und mich erstmal strecke, bevor ich mit einem Seufzen meine Augen öffne. Es ist noch dunkel, nur das Licht aus dem Flur scheint durch den kleinen Türspalt ins Zimmer und ich schaue mich um.

Ich mache Hongjoongs leicht angestrahltes Gesicht ausfindig, schnell sehe ich das leichte Lächeln auf seinen Lippen.  »Hong.. joong..? Wie viel Uhr ist es?« frage ich gähnend, setze mich dabei auf.  »Halb 6. Ich hab das Frühstück schon fertig gemacht, keine Sorge.« beantwortet er meine Frage und beschwichtigt mich sogleich.

»Ich mag dich. Sehr sogar. Also nicht nur als bester Freund, weißt du?«

Deshalb hat er sich bemüht Frühstück für alle zu machen, damit ich ein wenig länger schlafen kann. Deshalb kam er so schlecht mit San klar, weil er merkte, dass ich ihn mag. Er hatte Angst, dass ich mich von ihm entferne und wollte mir zeigen wie viel ich ihm bedeute, indem er mir meine Arbeiten abgenommen hat. Er wollte mir so oft von seinen Gefühlen erzählen, doch immer habe ich abgeblockt und ihn stehen gelassen. So oft habe ich ihn verletzt, ohne es mitzubekommen und trotzdem macht er noch so viel für mich. Warum?

Weil er mich.. Liebt?

Ich merke wie mir langsam die Tränen kommen, während ich Hongjoongs Gesicht betrachte. Ich spüre so viel Schuld in mir, während ich in seine glitzernden Augen schaue. Wieso habe ich es nicht erkannt?

Ohne darüber nachzudenken greife ich nach Hongjoongs Hand und hebe meine Bettdecke hoch, bevor ich ihn langsam zu mir ziehe. Leicht weiten sich seine Augen und vielleicht sollte ich das folgende nicht tun, doch ich habe das Verlangen es zu tun. Ich kann einfach nicht anders, ich brauche das.

Vorsichtig, um ihn nicht zu verschrecken, schlinge ich meine Arme um den Jüngeren wobei ich merke wie er sich ein wenig verkrampft, sich jedoch nicht wehrt. Leicht drücke ich ihn an mich und vergrabe mein Gesicht an seinem Hals, atme leicht dagegen. »Es tut mir so leid...« flüstere ich, gerade noch laut genug das Hongjoong es hören kann. Langsam löst er sich aus seiner Starre und legt auch seine Arme um mich, platziert dabei sein Kinn auf meinem Kopf.

»Alles gut Hwa. Ich bin da.« sagt er leise, was die Tränen in meinen Augen entgültig zum rollen bringt. Ich vergrabe meine Finger in dem Stoff seines Shirts und drücke mich noch ein wenig fester an ihn, was Hongjoong erwidert.

Er fragt nicht wofür ich mich entschuldige. Er fragt nicht warum ich weine. Er hält mich einfach nur, ist für mich da und streichelt mir leicht über meinen Hinterkopf. Lässt mir die Entscheidung, wie viel ich erzählen möchte, drängt mich zu nichts.

»Hongjoong?« bringe ich leise heraus, worauf er mit einem leisen 'Hm?' antwortet.  »Können.. Können wir eine Weile so bleiben? Nur 5 Minuten..« frage ich leise, spiele dabei mit dem Stoff zwischen meinen Fingern herum.  »Klar.« ertönt es von Hongjoong, welcher mich darauf noch ein wenig fester umarmt, als könnte ich jeden Moment verschwinden. »Danke..«

Und so liegen wir dort, horchen dem Atem des jeweils anderen und schweigen einfach. Während ich in seinen Armen liege fühle ich mich wohl, doch.. Es ist nicht wirklich so wie mit San. Bei San ist es so viel.. intensiver.

Bei ihm merke ich wie mein Herz beginnt schneller zu schlagen, meine Hände werden schwitzig und mein gesamter Körper fühlt sich warm an, während sich ein kribbeln in meinem Bauch breit macht.

hide it || ateezWo Geschichten leben. Entdecke jetzt